Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich glaube, uns ist klar und wir sind uns darüber auch einig, dass es richtig ist, den Umschwung zu LNG zu schaffen. Es ist wichtig, dass wir bei der Infrastruktur nicht nachlassen, sondern dass wir da weiter vorankommen. Es ist wichtig, dass wir nicht nachlassen, gerade wenn es darum geht, die Schiffsmaschinen und Schiffsmotoren so umzubauen, dass sie noch umweltfreundlicher sind als heute.
Niedersachsen ist da Vorreiter. In der Meyer Werft ist die AIDAnova vom Stapel gelaufen. Das ist ein mit LNG betriebenes Kreuzfahrtschiff. Weitere acht werden noch folgen. Bei der AG EMS ist die MS Helgoland, das erste in Deutschland mit LNG betriebene Schiff, vom Stapel gelaufen. Ich glaube, dass wir da gute Modelle haben und dass wir in diesem Bereich Vorreiter sind.
Von daher macht es Sinn, sich über zwei Standorte in Niedersachsen zu unterhalten, nämlich Wilhelmshaven und Stade. Wir haben an beiden Standorten hervorragende Voraussetzungen. Es gibt unterirdische Kavernen, die Speichermöglichkeiten bieten. Wir haben Anschlüsse an das Gasnetz, sozusagen direkt bis an die Kaikante. Für beide Standorte haben wir gute regionale Besonderheiten.
Wir wollen die Landesregierung bitten, noch einmal darauf hinzuweisen, dass Deutschland nicht nur ein Terminal braucht. Da die Initiativen, die wir in Niedersachsen haben, so hervorragend sind, können wir auch mit zwei Terminals gut leben. Die sind letztendlich auch zukunftsweisend.
In diesem Sinne wollen wir unseren Antrag heute beschließen. Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn wir eine breite Unterstützung dafür bekommen würden.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Seit letztem Montag berät die UN-Klimakonferenz in Kattowitz.
Und was ist hier in Niedersachsen los? - Hier müssen wir uns mit Anträgen von der FDP, der SPD und der CDU befassen, die eine neue Infrastruktur für fossile Energien schaffen wollen, und das auch noch mit massivem Einsatz von Steuergeldern.
In Kattowitz wird gerade darüber gesprochen, ob und wie wir die Erderwärmung irgendwie noch begrenzen können. Wissen Sie, was dabei absolut gar nicht weiterhilft? - Gefracktes Erdgas aus den USA, das mit extrem hohem Energieaufwand auf über minus 160 Grad abgekühlt wird, um dann nach Deutschland verschifft zu werden. Genau darum geht es in der Diskussion um ein deutsches LNG-Terminal: Trump zu helfen, sein FrackingErdgas loszuwerden. Das gibt sogar Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier zu.
Ganz ehrlich: Wie kann man denn so unehrlich sein, hier vermeintlich gegen Schiefergasfracking zu protestieren und dann den - - -
Wie kann es angehen, hier vermeintlich gegen Schiefergasfracking zu protestieren, aber gleichzeitig den roten Teppich für gefracktes Gas aus Amerika auszulegen und Trump unter die Arme zu greifen?
Wir müssen uns nur einmal die Auslastung anderer europäischer LNG-Terminals anschauen. Haben wir Bedarf für ein weiteres Terminal?
Sie haben gerade gesagt, dass LNG aus den USA oder von Donald Trump gefracktes Gas ist, das man nicht haben sollte. Deshalb würde ich gerne von Ihnen wissen: Können Sie eigentlich ausschließen, dass das Gas, das aus der anderen Richtung kommt, nämlich von Nord Stream 1 und zukünftig auch von Nord Stream 2, nicht auch gefrackt ist? Ist aus Ihrer Sicht in Russland das Gas durch Fracking und andere Maßnahmen nicht genauso belastet wie das aus den USA?
Wir alle wissen doch, wodurch der Erdgasboom in den USA erfolgt ist, nämlich durch Fracking, durch Schiefergasfracking.
Zum Thema Erdgas allgemein: Ich habe die Klimakonferenz gerade angesprochen. Wir müssen bis allerspätestens 2050 klimaneutral werden. Das heißt, wir brauchen uns gar nicht zu überlegen, welche neuen Infrastrukturmaßnahmen wir machen wollen, egal ob zu Russland oder zu Amerika, sondern wir müssen ganz dringend überlegen, wie wir aus dem Erdgas aussteigen.
Wenn wir uns die europäischen Terminals und deren Auslastung anschauen, dann ist die Antwort offensichtlich: Nein. Wir brauchen kein weiteres europäisches Terminal.
Die Überlegung, irgendwann alle Terminals für aus Wind und Sonne erzeugte Liquids zu nutzen - vielleicht kommt das in der Debatte ja noch -, ist, ehrlich gesagt, Scheuklappenpolitik.
Denn auch dort gibt es einen hohen Energieverlust bei der Erzeugung und beim Transport sowie eine Abhängigkeit von Ländern wie beispielsweise Saudi-Arabien.
Sehr geehrte Damen und Herren, in Kattowitz geht es gerade um nicht mehr oder weniger als um die Zukunft der Menschen auf diesem Planeten. Ganz ehrlich: Ein deutsches LNG-Terminal ist dafür sicherlich keine kluge Idee.
Vielen Dank. - Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Frau Byl, Ihre Analyse ist in meinen Augen eine Schmalspuranalyse. Ich wünschte, Sie hätten sich etwas sachlicher und nüchterner auch mit den anderen Argumenten auseinandergesetzt.
Bereits heute wird ein Viertel des Gasmarktes über Flüssiggas abgehandelt. Der Weltmarkt boomt. Aus verschiedenen Gründen wird es Zeit, dass Deutschland eigene Reserven für LNG bildet.
Der verstärkte Einsatz von LNG ist ein wichtiger Baustein, um unsere Klimaziele zu erreichen. Unzweifelhaft werden sich die Preiskulissen zugunsten von Flüssiggas verschieben - das wissen wir schon jetzt -, und die Märkte werden diverser. So können wir unsere Importabhängigkeiten reduzieren und auch Energiesicherheit für unser Land erreichen.
Sehr geehrte Damen und Herren, unser Bundesland - Herr Santjer hat es gesagt; insofern unterscheiden wir uns in der Stoßrichtung der Anträge gar nicht so sehr - bietet mindestens zwei hervor