Protokoll der Sitzung vom 17.12.2009

(Zurufe von der SPD)

in den Realschulen um 226, in den Gesamtschulen um 132 Klassen verringert.

(Rainer Schmeltzer [SPD]: Sie sind ein Blen- der!)

Das ist Fakt! Sie aber erwecken den Eindruck des Gegenteils! Das ist unredlich, das ist unseriös!

(Beifall von CDU und FDP – Rainer Schmelt- zer [SPD]: Unverantwortlich sind Ihre Beispie- le!)

Nordrhein-Westfalen gibt 40,5 % seiner Haushaltsmittel für Bildung aus. Diese Zahl ist – wie wir jetzt wissen – nicht von der Landesregierung, sondern vom Statistischen Bundesamt und aus dem Bildungsfinanzbericht des Bundes. Das ist der höchste Anteil, den ein Bundesland für die Bildung verausgabt. Genau das wollen Sie vergessen machen und verschweigen!

(Beifall von CDU und FDP)

Sie, verehrte Kollegin Kraft, machen sich darüber lustig, dass sich meine Fraktion mit der Frage beschäftigt,

(Rainer Schmeltzer [SPD]: Mit Bekämpfung von Lehrern, mit Bekämpfung von Schülern, mit Bekämpfung von Eltern!)

wie Lernen eigentlich funktioniert, was in einem Kind vorgeht, das lernt, wie wir bestmögliche Rahmenbedingungen für die Entfaltung von Kindern schaffen können,

(Unruhe von der SPD)

wie wir die Ergebnisse der Lebenswissenschaften, der Forschung übertragen können in die Vermittlungswissenschaft, in die Pädagogik. Da nämlich liegt der Hund begraben und nicht bei der Frage, ob wir diese oder jene Schulform wählen! Daran müssen wir arbeiten!

(Beifall von CDU und FDP – Rainer Schmelt- zer [SPD]: Und deswegen bekämpft Frau Sommer die Schüler im Gymnasium!)

Wenn Sie das nicht sehen, dann sind Sie – sorry! – zumindest diesbezüglich dumm.

(Unruhe von der SPD – Zuruf von Sören Link [SPD] – Widerspruch von der CDU – Rainer Schmeltzer [SPD]: Bleibt mal ruhig da hin- ten!)

Sie wollen die Menschen glauben machen – das haben Sie gerade versucht –, dass junge Leute in Nordhrein-Westfalen nicht gerne studieren wollten. Unter anderem führen Sie das auf die Studienbeiträge zurück; darauf werde ich gleich noch kommen. Fakt ist, wir haben in diesem Wintersemester die höchste Anzahl an Studienanfängern in Nordhrein-Westfalen: 77.600, die höchste, die wir in Nordrhein-Westfalen je hatten!

(Beifall von CDU und FDP – Prof. Dr. Gerd Bollermann [SPD]: Keine Ahnung von Statis- tik!)

Und nicht nur das: Wir haben seit 2005 einen Anstieg der Absolventenquote – das ist ja das Wichtige; denn es muss hinten auch etwas herauskommen, wenn vorne etwas hineingeht – an unseren Hochschulen um 22 % zu verzeichnen.

(Beifall von CDU und FDP)

Weil Ihnen alles das wehtut,

(Lachen von der SPD)

weil es Fakten sind, ist Ihnen alles recht, die Menschen zu verunsichern, den Eindruck zu erwecken, als sei das, was hier in Düsseldorf in Politik geschieht, skandalträchtig, skandalbehaftet.

Wissen Sie, wenn beispielsweise ein Herr Jäger die Vertraulichkeit bricht

(Ralf Jäger [SPD]: Oh, vorsichtig!)

und aus einer vertraulichen Sitzung des Rechtsausschusses berichtet,

(Rainer Schmeltzer [SPD]: Sie stehen auf dünnem Eis!)

dann ist das und nur das Skandal zu nennen.

(Beifall von CDU und FDP – Ralf Jäger [SPD]: Das müssen Sie zurücknehmen! – Unruhe von der SPD)

Wissen Sie, Opposition geht auch anders. Opposition geht auch so, dass sich eine Fraktion, eine Partei ein Politikangebot an die Menschen erarbeitet, dass sie vor die Bürger tritt mit realen Alternativen, zu denen sie sich durchgerungen hat.

(Sören Link [SPD]: Sie haben die Bürger doch belogen vor der Wahl!)

Und das war unser Vorteil. Deshalb haben uns die Menschen in 2005 ihr Vertrauen gegeben.

Unter unserem damaligen Oppositionsführer, der das Amt des Ministerpräsidenten nicht nur erreicht hat, sondern es auch bestens ausfüllt,

(Rainer Schmeltzer [SPD]: Der sagt ja nie was!)

hatten wir als Fraktion ein Schulgesetz in der Schublade,

(Zuruf von der SPD: Das hätten Sie besser in der Schublade gelassen!)

hatten wir eine Hochschulreform weitgehend vorbereitet, hatten wir uns beim subventionierten Abbau der Steinkohle zu einer Position durchgerungen. Das war hart für uns und für die Kolleginnen und Kollegen in unserer Fraktion. Wir haben Familienzentren konzeptionell entwickelt. Wir haben Vorstellungen über die Modernisierung der Verwaltung des Landes entwickelt.

(Achim Tüttenberg [SPD]: Den Sozialabbau!)

Wir haben Anreize diskutiert, Instrumente entwickelt und erarbeitet, wie wir die Wachstumskräfte in Nordrhein-Westfalen, unserem Bundesland, stärken können. Wir haben für die innere Sicherheit gearbeitet und den Bürgern gesagt und gezeigt, was wir wollen und was wir können.

(Carina Gödecke [SPD]: Sie haben Gutach- ter arbeiten lassen!)

Und wir haben auch seriös Wege beschrieben, wie es uns in Nordrhein-Westfalen gelingen kann, aus der Verschuldungsspirale herauszukommen, die uns immer tiefer in die Erde bringt. Das sind einige Beispiele von vielen.

(Beifall von CDU und FDP)

Wir haben den Bürgern ein Angebot von Politik gemacht mit Inhalten. Und weil wir das gemacht haben, sind wir gewählt worden. Als wir gewählt

worden sind, ist es uns gelungen, nahezu aus dem Stand heraus handlungsfähig zu sein.

(Sören Link [SPD]: Das glauben Sie doch selbst nicht, was Sie da erzählen!)

Wir haben dieses Land innerhalb kürzester Zeit systematisch, zügig und solide reformiert und mit dem Mehltau aufgeräumt, den Sie uns hinterlassen hatten.

(Beifall von CDU und FDP)

Was ich spannend fände, wäre, eine Antwort auf die Frage zu erhalten: Wofür steht eigentlich die SPD in NRW? Wofür?

(Rainer Schmeltzer [SPD]: Dann müssen Sie öfter zuhören! – Unruhe von der SPD)

Wofür? – Für Wahlbetrug in Dortmund, dafür steht die SPD in NRW!

(Beifall von CDU und FDP)

Für die Abschaffung von Gymnasien und Realschulen – von Ihnen am 17. August 2007 auf Ihrem Landesparteitag beschlossen! Dafür steht die NRWSPD!