derperiode bis 31. Mai 2005 landesweit geflossen, und wie hoch ist dabei der Anteil des Ruhrgebiets?
Frau Ministerin, hier in diesem Haus ist es üblich - ich erinnere mich daran -, dass Fragen von Abgeordneten von der Regierungsseite nicht qualifiziert werden.
Ich habe gar nicht qualifizieren wollen. Ich habe nur gesagt - diese Freiheit werde ich mir auch weiterhin nehmen -, dass eine Antwort auf eine Frage, die ziemlich unverständlich ist, etwas kompliziert ist.
Im Rahmen des NRW-EU-Ziel-2-Programms hat das Land Nordrhein-Westfalen in der laufenden Periode bisher 1.232 Millionen € - davon 688 Millionen € EU-Mittel und 544 Millionen € Landesmittel - zur Kofinanzierung von unternehmensbezogenen Projekten privater und kommunaler Träger bewilligt. Rund 45 % der insgesamt bewilligten Mittel fließen öffentlichen Trägern zu. 91,5 % der Bewilligungsmittel kamen dem Gebiet des Regionalverbandes Ruhr zugute.
Vielen Dank. - Zusatzfragen liegen mir nicht vor. - Ich habe eine kleine Pause gemacht, um Gelegenheit zu geben, solche zu stellen. Aber es gibt keine Zusatzfragen. Damit ist die Mündliche Anfrage 3 erledigt.
Wir kommen zur Mündlichen Anfrage 4 des Herrn Abgeordneten Ralf Jäger von der SPDFraktion. Der Fragesteller hat sich mit einer schriftlichen Antwort einverstanden erklärt, die bis zum Ende der Plenarsitzung von der Landesregierung gegeben werden wird. (Siehe Anlage)
Verhinderung der Einführung des Faches „Naturwissenschaften“ blockiert die notwendige Weiterentwicklung nordrheinwestfälischer Schulen und hat unabsehbare Folgen
Internationale Vergleichsstudien wie z. B. Pisa belegen, dass deutsche Schülerinnen und Schüler Schwierigkeiten im Bereich des naturwissenschaftlichen Verständnisses und bei der Anwendung ihres Wissens haben.
Eine Stärkung der naturwissenschaftlichen Bildung in nordrhein-westfälischen Schulen ist deshalb zwingende Konsequenz dieses Befundes. Vor dem Hintergrund internationaler Erfahrungen und anerkannter Ansätze in der Fachdiskussion wurde das neue Fach „Naturwissenschaft“ entwickelt, das einen fächerübergreifenden Unterricht in den Jahrgängen 5 und 6 ermöglichen soll. In einem breit angelegten Erprobungsversuch, an dem sich ca. 300 Schulen aller Schulformen beteiligen, wurden seit dem Schuljahr 2003/2004 wertvolle Erfahrungen zur Einführung des neuen Faches gemacht. Zur Einführung ab dem kommenden Schuljahr sind alle Vorbereitungen getroffen. Ein entsprechender Lehrplan liegt vor, in dem die Leitziele des Faches und die zu erwerbenden Kompetenzen beschrieben werden. Die rund 3.000 weiterführenden Schulen in NRW haben sich gezielt auf das neue Fach vorbereitet, Lehrerinnen und Lehrer entsprechende Fortbildungsmaßnahmen absolviert, und die neuen Schulbücher sind gedruckt.
Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte Frau Schäfer, gestatten Sie mir eine knappe einordnende Vorbemerkung, bevor ich Ihre Frage beantworte.
Ich habe in meinem Beitrag damals darauf hingewiesen, dass die Argumente bereits seit längerem bekannt sind und hier mehrfach ausgetauscht wurden.
Wir haben uns heute Morgen im Ausschuss für Schule wieder damit beschäftigt und eine Entscheidung ist gefällt worden. Ich gehe deswegen davon aus, dass damit endgültig Klarheit geschaffen ist und die Schulen zur Tagesordnung übergehen können, dass sie also im neuen Schuljahr ihren Unterricht in den Einzelfächern Physik, Chemie und Biologie vorbereiten können.
Mit wenigen Ausnahmen werden alle Schulen in der Sekundarstufe I jetzt auf der vertrauten Basis des einzelfachlichen Unterrichts in das neue Schuljahr einsteigen. In diesem Rahmen werden sie die notwendigen Anstrengungen zur Weiterentwicklung des naturwissenschaftlichen Unterrichts angehen.
Ich weiß, dass sich manche Schulen bereits auf den Weg zu einem integrierten Fach Naturwissenschaft gemacht und darauf eingestellt haben. Diese werden sich neu orientierten müssen. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass es an keiner einzigen dieser Schulen zu ernsthaften Problemen kommen wird. Im Gegenteil: Auch diese Schulen werden sehr schnell feststellen, dass eine Verbesserung des naturwissenschaftlichen Unterrichts und eine Stärkung der naturwissenschaftlichen Bildung in den Strukturen der einzelnen Fächer besser erreicht werden.
An dieser Stelle möchte ich aber noch kurz auf das Land Baden-Württemberg eingehen, das das Fach Naturwissenschaft als ergänzendes Fach zusätzlich zu den naturwissenschaftlichen Einzelfächern anbietet. Dies ist in der Tat ein Weg. Es kommt aber darauf an, dass in jedem naturwissenschaftlichen Unterricht fächerübergreifende Themen zur Sprache kommen. Dies gilt gerade auch für den einzelfachlichen Unterricht. Genau diesen Weg werden wir in Nordrhein-Westfalen einschlagen. - Danke.
Vielen Dank, Frau Ministerin. - Zu einer Zusatzfrage hat Frau Abgeordnete Schäfer von der SPD-Fraktion das Wort.
Frau Ministerin Sommer, Sie haben gerade das Land Baden-Württemberg erwähnt, das einen Zusatzbereich mit Naturphänomenen in den Unterricht eingebaut hat. Sie haben
aber nicht gesagt, dass Bayern das Fach Naturwissenschaften tatsächlich integriert anbietet. Ich frage Sie, ob Sie nicht auch der Meinung sind, dass Nordrhein-Westfalen durch diesen Weg der Zerschlagung des Lernbereichs Naturwissenschaften von der wissenschaftlichen bildungspolitischen Entwicklung abgehängt wird.
Wir machen etwas anders als anderen Ländern. Wir gehen einen Schritt zurück. Wie beurteilen Sie das?
Ich bin Ihnen für diesen Hinweis dankbar, der heute Morgen schon in etwas anderer Form gekommen ist. Meiner Meinung nach müssen wir sehr genau überprüfen - das ist auch ein Versprechen, das ich halten werde -, welches Ergebnis die Versuche an den Schulen haben. Da müssen wir den Schulen entgegenkommen. Das ist für uns Pflicht. Ich werde die Ergebnisse gerne vortragen. Wir sollten eine sorgfältige Evaluation machen.
Vielen Dank. - Zu einer Zusatzfrage hat Frau Abgeordnete Beer von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen das Wort.
Frau Ministerin Sommer, wie interpretieren Sie die Äußerung des Ministerpräsidenten in der Regierungserklärung „Wir geben den Menschen mehr Freiheit, wir vertrauen unseren Lehrerinnen und Lehrern“ angesichts der Tatsache, dass Sie den Schulen rigoros verweigern, sich selbstständig und frei entscheiden zu können, Naturwissenschaften integriert zu unterrichten.
Das Fach Naturwissenschaften hat bei uns wie auch bei Ihnen sehr hohen Stellenwert. Da tun wir uns überhaupt nichts. Aber wir gehen verschiedene Wege. Unser Weg ist der, dass wir sagen, wir haben deutliche Bildungsstandards, die von der KMK festgelegt worden sind, die sich auf die Einzelfächer beziehen.
Bei aller Freiheit und Freizügigkeit, die wir einräumen, ist für uns die Leistung ein wichtiger Gesichtspunkt. Wir beziehen uns nochmals auf diese
Vielen Dank. - Zu einer Zusatzfrage hat sich Frau Abgeordnete Stotz von der SPD-Fraktion gemeldet. Bitte schön.
Frau Ministerin, mich würde interessieren, wie Sie die Aussage der Gesellschaft deutscher Chemiker beurteilen, die im Anhörungsverfahren Folgendes mitgeteilt hat - ich möchte das zitieren -:
„Viele Fachdidaktiker und Erziehungswissenschaftler sehen eine Ursache für die negative Entwicklung der Interessenslage und Leistungssituation unter anderem in dem abrupten Übergang vom ganzheitlich ausgerichteten Sachunterricht der Grundschulen hin zum Fachunterricht in Biologie, Chemie und Physik. Dies wird auch international so diskutiert. Aus diesem Grund sehen wir die Einführung des integrierten naturwissenschaftlichen Unterrichts als eine Möglichkeit der Entschärfung des Problems.“
Wir haben viele unterschiedliche Stellungnahmen bekommen. Es kamen nicht nur negative; wir haben auch deutliche Zustimmung im Hinblick auf unser Vorhaben bekommen. Dass Sie jetzt einen Verband zitieren, der wahrscheinlich andere Interessen hat als wir, das ist klar.
Ich entgegne: Wir wollen fair gegenüber den Schulen sein, die es gemacht haben. Ich habe Frau Schäfer eben schon entgegnet, dass wir eine Evaluation dieser Schulen machen wollen. Ich denke: Das Ergebnis wird im Zusammenhang mit den sehr kritischen Stimmen, die Sie jetzt anführen, zu sehen sein. Darüber werden wir sicherlich noch sprechen.
Vielen Dank. - Zu einer zweiten Zusatzfrage hat Frau Abgeordnete Schäfer von der SPD-Fraktion das Wort.
Frau Ministerin Sommer, nach den Ergebnissen der ersten Schulleistungsstudien haben wir umfangreiche Entwicklungen im