Besonders wichtig ist es der Landesregierung, dass gerade in der Metropole Ruhr neue Forschungseinrichtungen entstehen. Ein neues Institut für Werkstoffforschung an der Universität Bochum wird in Zusammenarbeit mit ThyssenKrupp entstehen. Das Land wird sich daran mit 12 Millionen € beteiligen.
Eine neue lebenswissenschaftliche Innovationsplattform an der Universität Dortmund wird von der Landesregierung mit 33,3 Millionen € unterstützt. Ein neues Science-to-Business-Center zusammen mit der Degussa AG in Marl wird eine Landesförderung von 11,3 Millionen € erhalten.
Das ist aber erst der Anfang. Das Ruhrgebiet hat nach meiner festen Überzeugung schon heute das Potenzial für weitere hochkarätige Forschungseinrichtungen mit internationaler Ausstrahlung.
Unsere Hochschulreform bietet den Universitäten in der Metropole Ruhr die Möglichkeit, spitze zu werden. Ich finde es großartig, dass die Universität Bochum jetzt die Chance hat, im Rahmen der Exzellenzinitiative in den Kreis der Elitehochschulen aufzurücken. Alleine 2007 stehen für die Kofinanzierung der Exzellenzinitiative 10 Millionen € im Landeshaushalt bereit.
Drittens: Wir wollen die Wirtschaftspolitik in der Metropole Ruhr auf Leitmärkte und Technologiefelder konzentrieren. Dies sind aus Sicht der Landesregierung zum Beispiel die Energiewirtschaft, die Gesundheitswirtschaft einschließlich der Medizintechnik, die Logistik, die Chemie sowie die Kultur- und Kreativwirtschaft.
Die Energiewirtschaft bleibt für das Ruhrgebiet ein zentrales Feld. In dieser Region hat sich eine Dichte an energiewirtschaftlichem und energietechnologischem Know-how entwickelt, die ihresgleichen sucht. Von strategischer Bedeutung sind für Nordrhein-Westfalen die Investitionen in neue hochmoderne Kraftwerke mit einem Gesamtvolumen von über 8 Milliarden €. Alleine in der Metropole Ruhr stehen Kraftwerksinvestitionen von über 5,5 Milliarden € an.
RWE wird in Hamm ein neues Steinkohlekraftwerk errichten, Trianel in Lünen. E.on baut in Datteln; STEAG baut in Walsum und plant für Herne. Trianel baut ein GuD-Kraftwerk in Lünen, Mark-E und Statkraft ein weiteres in Herdecke.
Es ist jedoch wichtig – das will ich dazusagen –, dass in diesem Prozess, der mit dem Kraftwerkerneuerungsprogramm schon vor unserer Regierungszeit begonnen hat,
Rahmenbedingungen existieren, die es den Firmen ermöglichen, in der notwendigen Sicherheit ihre Planungen auch umzusetzen. Wir haben versucht, dies zusammen mit der Bundesregierung auch in Europa sicherzustellen.
Es ist kein Zufall, dass Gelsenkirchen heute vor allem als Solarstadt über die Landesgrenzen hinaus, ja sogar weltweit berühmt ist. Sie werden mir zu sagen gestatten, dass ich stolz darauf bin, dass ich als Bundesforschungsminister bei den Anfängen helfen konnte.
Einer aktuellen Studie zufolge gab es in Nordrhein-Westfalen im Jahre 2005 allein im Bereich der regenerativen Energien rund 3.000 Unternehmen mit 16.500 Arbeitsplätzen und einem Umsatz von 4,2 Milliarden €. Wir werden dabei helfen, dieses Potenzial weiter auszubauen. Im Jahre 2005 arbeiteten in der Metropole Ruhr in der Gesundheitswirtschaft und in der Medizintechnik bereits 300.000 Menschen. Bis 2015 rechnen Experten in diesem Feld mit einem Beschäftigungszuwachs von 55.000 Arbeitsplätzen.
Zusätzliche Zukunftsperspektiven eröffnen sich zum Beispiel durch neuartige Telematikanwendungen, durch neue Konzepte für Prävention und Rehabilitation, durch Fortschritte in der klinischen Forschung und nicht zuletzt durch Neuerungen im Zukunftsfeld der Life-Sciences. Auch hier wollen wir an die Spitze. Der Startschuss fiel bereits mit der Ruhrgebietskonferenz Gesundheitswirtschaft am 24. November 2006.
Die Chemie bleibt eine wichtige Säule unserer Industrie. Sie braucht langfristig Sicherheit gerade auch bei der Versorgung mit wichtigen Grundstoffen. Davon hängen, wie wir wissen, in der Metropole Ruhr Tausende von Arbeitsplätzen ab. Eine neue insgesamt 500 km lange Propylen-Pipeline wird deshalb die Chemiestandorte Marl, Gelsenkirchen, Oberhausen, Duisburg, Moers und Köln mit den Seehäfen Antwerpen und Rotterdam verbinden.
Das Gesamtinvestitionsvolumen beläuft sich auf 200 Millionen €. Die Europäische Union und das Land beteiligen sich mit 40 Millionen € an den Investitionskosten.
Werte Kolleginnen und Kollegen, NordrheinWestfalen liegt im Herzen Europas und damit mitten im Herzen eines gewaltigen Binnenmarktes. Deshalb ist das Thema Logistik für NordrheinWestfalen und gerade für die Metropole Ruhr ein wichtiges, ein zentrales Thema. Es ist kein Zufall, dass Firmen wie Ikea und DHL hier ihre großen Distributionszentren errichten. Eine echte Erfolgsgeschichte ist zudem das Logistikzentrum logport im Duisburger Binnenhafen.
Mit der Erschließung von logport II wird gemeinsam mit der Stadt Duisburg der Ausbau des Hafens auf einer Fläche von rund 30 ha vorangetrieben: mit Straßen, mit Schienen und zu Wasser. Dafür stellen wir aus dem nordrhein-westfälischen EU-Ziel-2-Programm mehr als 40 Millionen € zur Verfügung.
Dass die Kultur- und Kreativwirtschaft wichtig ist, wissen wir spätestens seit der erfolgreichen Bewerbung um die Kulturhauptstadt Europas 2010 – Essen für das Ruhrgebiet.
Spätestens seitdem wissen wir auch, welch ungeheure Potenziale die Metropole Ruhr in diesem Feld hat. Die kulturelle Infrastruktur ist wirklich einmalig: 13 Schauspiel- und Festspielhäuser, fünf Opern und Musiktheater, sechs Sinfonieorchester, fünf Ballettkompanien, 200 Museen und eine Ruhr-Triennale. Wo gibt es so etwas sonst auf der Welt?
Meine Damen und Herren, ich habe sehr viel Verständnis dafür, dass Sie es möglicherweise gar nicht ertragen können, hier still zu sitzen. Es ist aber so unruhig, dass man dieser Debatte
Es fällt übrigens besonders auf, dass es einige Kollegen gibt, die unruhig werden, wenn man die Stärken der Metropole Ruhr lobt. Das finde ich einen erstaunlichen Sachverhalt.
Werte Kolleginnen und Kollegen, ich glaube, dass im Zusammenhang mit dem Projekt Kulturhauptstadt sehr, sehr deutlich geworden ist, wie sich das Ruhrgebiet, wie sich diese Region bereits verändert hat.
Die Kreativität und die Offenheit der Künstler und Kulturschaffenden in Mode, in Film, in Design und in Architektur strahlen, wie wir ja wissen, bereits heute auf viele, viele Wirtschaftsbereiche aus.
An den Gesamtkosten von 48 Millionen € für dieses Großereignis beteiligt sich die Landesregierung mit 12 Millionen €.
Der Kulturhauptstadtwettbewerb hat schon weit vor dem Jahre 2010 – das meine ich zu spüren – für eine Aufbruchstimmung gesorgt,
die so, glaube ich, von keinem für möglich gehalten wurde. Uns was ganz, ganz wichtig ist: Sie hat einen Geist der Kooperation erzeugt, den ich sehr sympathisch finde und der auch ansteckt.
Vergangenen Montag haben wir in der Jahrhunderthalle in Bochum das Programm „Jedem Kind ein Instrument“ vorgestellt. Jedes Grundschulkind bekommt bis 2010, beginnend in der Metropole Ruhr und dann ausgedehnt auf das gesamte Land, die Chance, ein Instrument spielen zu lernen.
Die Gesamtkosten für dieses Projekt, das übrigens einmalig ist, werden sich auf 50 Millionen € belaufen. Das ist die größte Aktion für kulturelle Bildung in der Geschichte unseres Landes.