Protokoll der Sitzung vom 16.12.2015

(Beifall von der CDU – Zurufe von der SPD)

Sie haben sich riesig gefreut, dass die Eltern, denen Sie keinen Platz geben, jetzt das Betreuungsgeld nicht mehr bekommen. Das ist vom Verfassungsgericht entschieden.

(Eva Voigt-Küppers [SPD]: Aha!)

Ein Landesbetreuungsgeld wollen Sie nicht.

(Stefan Zimkeit [SPD]: Wollen Sie das? Wol- len Sie das? Wollen Sie das? – Sigrid Beer [GRÜNE]: Erklären Sie sich doch mal: Wollen Sie das? – Weitere Zurufe)

Sie stecken das Geld jetzt in die Kitas; das ist gut. Aber was hätten Sie eigentlich gemacht, Frau Kampmann, wenn der Bund nicht so großzügig gewesen wäre?

(Lachen von der SPD)

Die Bundesregierung aus SPD und CDU

(Vereinzelt Beifall von der CDU)

hat dem Land dieses Geld nahtlos weitergegeben.

(Zuruf von Marc Herter [SPD])

Was hätten Sie eigentlich gemacht, wenn Sie den Schlüssel für die Kitas bzw. die Kindpauschale hätten erhöhen wollen?

(Marc Herter [SPD]: Abenteuerlich! – Weitere Zurufe)

Wir finden das richtig.

(Marc Herter [SPD]: Die Kindpauschale ist aus eigenem Geld erhöht worden! Aus Lan- desgeld! – Weitere Zurufe)

Ich finde, da könnte man noch mehr machen. Wir haben im KiBiz festgeschrieben …

(Fortgesetzt Zurufe – Glocke)

Im Konsens …

(Stefan Zimkeit [SPD]: 1,5 % haben Sie fest- geschrieben!)

Ja, 1,5 % zugesagt. Damals haben auf einem Blatt sechs Wohlfahrtsverbände unterschrieben,

(Hans-Willi Körfges [SPD]: Rufen Sie die doch jetzt mal an! – Heiterkeit von der SPD und den GRÜNEN)

zwei Kirchen, drei kommunale Spitzenverbände. Die haben genau diese Summe genannt. Aber sie haben das getan, weil im Gesetz stand: 2011 wird evaluiert. Da wird geschaut, ob es reicht. – Sie allerdings haben seit vier Jahren nichts gemacht.

(Beifall von der CDU – Vereinzelt Beifall von der FDP – Widerspruch und Zurufe von der SPD und den GRÜNEN)

Sie haben vier Jahre lang nicht das eingelöst, was wir mit den Eltern, den Kitas, den Kirchen – ich persönlich – verabredet haben. Sie haben das vier Jahre lang nicht gemacht.

(Zuruf von Hans-Willi Körfges [SPD])

Jetzt hilft Ihnen der Bund, dass Sie es schaffen. Sie schaffen es wieder nicht aus eigener Kraft.

(Zuruf von Marc Herter [SPD])

Das ist der Unterschied.

(Beifall von der CDU und Marcel Hafke [FDP])

Der zweite Bereich des Lebens, in dem Integration jetzt gelingen muss, ist die Schul- und Bildungspolitik. Wir haben auch da denkbar schlechte Voraussetzungen.

Frau Löhrmann, Sie haben mal in einem Papier geschrieben: Was soll eigentlich eine Schulleitung machen? – In Sachen Wortkreation und PR ist die Landesregierung groß. Sie hat geschrieben: Schulleitung ist verantwortlich für die Implementation einer innovativen Lehr- und Lernkultur mit den Merkmalen eines selbstverantworteten Lernens und eines qualitätsorientierten Unterrichtsentwicklungskonzeptes. Der Schulleiter soll pädagogische Führungsfähigkeiten und Managementqualität besitzen, Konfliktmanagement, rollenbezogene Gesprächsleitung und Gesprächsführung, Qualitäts- und Evaluationsmanagement durchführen und und und.

(Zuruf von der CDU: Richtig!)

Diese Schulleiter sind jetzt die Hauptakteure bei der Integration der Flüchtlingskinder.

(Zuruf von der SPD: Nein, die Lehrer!)

Sie müssen wissen: In welcher Klasse kümmere ich mich um welches Kind?

(Eva Voigt-Küppers [SPD]: Dazu brauchen wir ein paar Kompetenzen!)

Aber wie sieht es im Lande aus? Diese groß beschriebene Stelle ist an 700 Schulen im Lande gar nicht mehr die Realität, weil es die Rektoren nicht mehr gibt.

(Beifall von Josef Hovenjürgen [CDU])

Wir haben Ihnen vorgeschlagen: Der Bund hat uns die BAföG-Mittel zur Verfügung gestellt. Geben Sie einen finanziellen Anreiz, statten sie die Schulleiter besser aus, damit wir mehr Menschen finden, die diese Aufgabe wahrnehmen. – Das machen Sie einfach nicht. Sie schreiben große Texte, aber wenn es um die Realität geht, sind Sie nicht dabei, und das ist schlecht.

(Beifall von der CDU und Dietmar Brockes [FDP])

Das geht quer durch die ganze Bildungspolitik. Sie machen Riesentexte zur Inklusion. Ich habe im Sommer eine Inklusionstour gemacht. Gerade die Gesamtschulen haben mir geschildert – sie haben auf diesem Feld schon seit Jahren viel geleistet –,

(Zuruf von André Stinka [SPD])

dass es Ihnen finanziell mit Blick auf den Betreuungsschlüssel schlechter geht als vor Ihrem Gesetz. Die GEW schreit auf und sagt: Das reicht nicht, wir sind schlecht ausgestattet. Wir haben zu wenige Lehrer. – In so einer Phase, wo wir so schlecht vorbereitet sind, da wollen Sie uns erklären, dass wir gut auf Flüchtlinge vorbereitet wären?!

(Hans-Willi Körfges [SPD], auf den Redner deutend: Schlecht vorbereitet, richtig! – Wei- tere Zurufe)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, jeder von Ihnen oder viele haben ein solches iPhone. Damit kann man tolle Sachen machen.

(Zurufe von den PIRATEN: Ui! Oh! – Weitere Zurufe)

Man kann beispielsweise rechnen: Wie viele Stockwerke habe ich erklommen? Wie viele Schritte bin ich gegangen?

Ihre Redezeit.

Wenn Sie wollen, können Sie sogar eingeben, wie viel Vitamin A, B, C, D, E und K …

(Fortgesetzt Zurufe)

Es gibt eigene Raster darin. Da kann man Aktivitätskalorien messen. Das ist etwas für die Opposition.