Der Wirtschaftsminister hat doch den viel gerühmten runden Tisch eingerichtet. Genau da sitzen doch die Protagonisten eines solchen Projektes beisammen: Hersteller, Netzbetreiber und Kommunen. Die Landesregierung hat einige weitere Stellen eingerichtet, die mit der Aufgabe betraut werden können, ein solches Projekt zusammenzustellen und zu unterstützen. Fordern wir doch genau das ein!
Wir haben uns daher entschlossen, den vorliegenden Entschließungsantrag zu stellen. Wir nehmen die gute Begründung, warum der Ausbau des mobilen Internets so wichtig für unser Land ist, ergänzen sie um die notwendige Recherche und formulieren einen Beschlussteil, der hinreichend konkret ist, sodass er umgesetzt werden kann, der aber auch andere Technologien und Ideen in den Blick nimmt, die für Pilotprojekte geeignet wären. Inhaltlich kann man an unserem Entschließungsantrag dann nichts mehr aussetzen.
„Den Fortschritt verdanken die Menschen den Unzufriedenen“, bemerkte einst Aldous Huxley. Wir alle hier im Haus sind unzufrieden: unzufrieden mit dem gegenwärtigen Zustand des mobilen Internets in Nordrhein-Westfalen. Unzufrieden darüber sind auch die Bürger. Eigentlich sollte das Grundlage genug sein, Einvernehmen über unseren Entschließungsantrag herzustellen, auch über Parteigrenzen hinweg. Also: Springen Sie ausnahmsweise mal über Ihren Schatten und stimmen Sie unserem Entschließungsantrag während der Ausschussberatung zu, weil er einfach vernünftig ist, weil er unserem Land, den Menschen und Unternehmen dient. – Herzlichen Dank und eine schöne Weihnachtszeit.
Ganz herzlichen Dank. – Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Wüst, ganz herzlichen Dank für die Einladung zu Ihnen nach Rhede. Wenn ich richtig informiert bin, haben Sie sogar einen grünen Bürgermeister.
Dann unterstützen wir ihn vorher vielleicht noch mal und gucken uns das an. Den roten Teppich brauchen wir nicht, den Kaffee nehmen wir gerne an. Dann sehen wir, ob man auf dem Schloss, auf Habers Mühle oder auf der Kirche Sankt Gudula – in dem eher ländlichen Bereich – vielleicht noch Technik anbringen kann.
Zum Ernst der Sache, die hier mit den beiden Anträgen vorgetragen wird: Ich glaube, dass das Thema „LTE-Cabinets“ – nicht nur vor dem Hintergrund der Frage, ob in den USA schon etwas aufgebaut ist oder nicht –, dass das, was Philips und Ericsson dort auf den Weg gebracht haben, als Innovation hochspannend ist.
Ich will aber auch den Rednern ausdrücklich recht geben, die noch einmal darauf hingewiesen haben, dass wir nicht den Eindruck erwecken dürfen, dass man allein mit Funknetzen den bestehenden Notwendigkeiten würde gerecht werden können. Das gegen den Glasfaserausbau auszuspielen und auf eine kostengünstigere Variante hinzuweisen, wenn man beim Wechsel der Glühbirnen der Straßenlaternen das Richtige tut – diesen Fehler sollten wir alle gemeinsam nicht machen. Denn wir alle wissen: Wenn es um Cloud Computing, eGovernment, eHealth, WebTV usw. geht, wird diese Infrastruktur nicht ausreichen.
Gleichwohl ist klar: Es gibt eine ganze Reihe von guten Initiativen auf der kommunalen Ebene. Wenn wir uns anschauen – wir alle konnten in diesen Tagen lesen –, was in der Landeshauptstadt geplant ist, sehen wir: Das ist ein ganz hervorragendes Signal, wenn es um WLAN in der Stadt geht. Wir können uns auch beispielsweise das Freifunknetzwerk in Paderborn anschauen, wo mittlerweile der größte öffentliche Verbund von Access Points in NordrheinWestfalen vorhanden ist. Das alles sind Projekte, die wir in der Tat unterstützen sollten.
Ich will noch einmal hervorheben: Im nächsten Jahr findet die Versteigerung der 700-MHz-Frequenzen statt. Bund und Länder werden sich die erzielte Summe teilen. Wir werden das uns nach Königstei
Ich bin davon überzeugt, dass es neben den technischen Fragen „Welche Abdeckung bekommt man hin? Welche glasfaserbasierte Infrastruktur brauchen wir, um die Lichtmasten miteinander zu verbinden und um größere Entfernungen zu überbrücken?“ einzig und allein richtig ist, mit den zur Verfügung stehenden Partnern darüber zu reden, an welcher Stelle das zum Einsatz kommen soll.
Herr Schwerd, ich bin sehr dankbar, dass Sie – so ist es in der Debatte von Herrn Vogt schon herausgearbeitet worden – anerkennen, dass der runde Tisch kein sinnloses Gremium darstellt, sondern dass die Akteure genau dort zusammenkommen. Ich habe heute Morgen parallel zu den etwas komplizierten Abstimmungen hier die Einladung für Februar unterschrieben. Dann werden wir den runden Tisch tagen lassen, und wir werden die bereits an anderer Stelle besprochene Studie zum Thema „Breitbandausbau in Nordrhein-Westfalen“ vorstellen. Wir werden das mit Ihnen und den anderen Experten diskutieren. Ich bin ganz sicher: Wir werden auch den Punkt, wo wir solche Pilotprojekte Realität werden lassen können, diskutieren.
Ich bin nicht sicher – das ist der einzige Punkt, den ich in Ihrem Antrag mit einem Fragezeichen versehen will –, ob dann automatisch die finanzielle Förderung durch Landesmittel dafür wirklich erforderlich ist. Wenn sich kommunale und private Partner zur Entwicklung eines solchen Projektes finden, ist es nicht zwingend unsere Aufgabe, mit öffentlichen Landesmitteln in ein solches Projekt einzusteigen.
Die Akteure zusammenzubringen, sie zu motivieren und ihr Bewusstsein dafür zu schärfen, dass dies einer der Bausteine ist, die wir für die Digitalisierung dieses Landes brauchen, halte ich für vernünftig. Dann sollte mit allen darüber gesprochen werden, wo das stattfinden kann. Ob das in Rhede, in Düsseldorf oder an irgendeiner anderen Stelle in Nordrhein-Westfalen stattfindet, müssen wir jeweils den Akteuren überlassen. Das muss sich nicht nur auf einen einzigen Ort beschränken.
Insofern: Dieses Thema auf die Tagesordnung zu setzen, ist ein richtiger und konstruktiver Vorschlag. Über die weiteren Details werden wir sowohl im Ausschuss als auch am „Runden Tisch Breitband weiter diskutieren. – Herzlichen Dank.
Danke schön, Herr Minister Duin. – Damit kommen wir zur Abstimmung über die Überweisung des Antrags Drucksache 16/7473 der CDU. Der Entschließungsantrag Drucksache 16/7627 der Piraten wird mit überwiesen. Wer möchte dem zustimmen? – Gibt es Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Damit sind der Antrag der Fraktion der CDU Drucksache 16/7473 und
der Entschließungsantrag der Fraktion der Piraten Drucksache 16/7627 einstimmig an den Ausschuss für Wirtschaft, Energie, Mittelstand, Industrie und Handwerk – federführend – und den Ausschuss für Kommunalpolitik sowie an den Ausschuss für Kultur und Medien überwiesen. Dort wird weiter beraten und dann entschieden.
Antrag der Fraktion der SPD, der Fraktion der CDU, der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der Fraktion der FDP und der Fraktion der PIRATEN Drucksache 16/7493
Vielen Dank, Herr Präsident! – Liebe Kolleginnen und Kollegen, Zuschauerinnen und Zuschauer! Die meisten Debatten, die wir in diesem Hohen Hause führen, verlaufen meistens kontrovers. Der Allparteienantrag „Jungen fit für die Zukunft machen“ bildet die berühmte Ausnahme von der Regel. Konkret geht es um den Boys‘Day, das männliche Pendant zum Girls‘Day, der einen wichtigen Beitrag zur geschlechtersensiblen Berufswahl und Lebensplanung darstellt.
Der Antrag beschreibt sehr gut die Ausgangslage und begründet die Wichtigkeit einer politischen Initiative für den Boys‘Day. Daher kann ich mich kurzfassen. Folgendes möchte ich jedoch ganz besonders herausstellen: Jungen gehören überdurchschnittlich oft zu den sogenannten Bildungsverlierern. Das ist kein schöner Ausdruck; ich habe allerdings noch keinen besseren gefunden.
Das können und dürfen wir uns allein schon im Interesse der Jungen hier nicht leisten – ganz abgesehen von beschäftigungspolitischen und wirtschaftlichen Gründen. Das müssen wir durchbrechen. Hier ist der Aktionstag Boys‘Day eine gute Möglichkeit, eine vielfältige Berufswelt mit dem Schwerpunkt auf sozialen, erzieherischen und pflegerischen Berufen darzustellen. Boys‘Day wie Girls‘Day bieten aber auch die Möglichkeit, Stereotypen bei der Berufswahl zu durchbrechen.
Beide Tage sind nicht isoliert zu betrachten, sondern als ein Baustein in den Konzepten in der Berufs- und Studienorientierung an Schulen sowie zur Neugestaltung des Übergangssystems SchuleBeruf „Kein Abschluss ohne Anschluss“. Das ist also ein ganzheitlicher Ansatz.
Natürlich ist bei der Berufswahl mitentscheidend, die Neigungen, Fähigkeiten, Talente und Interessen
der Jungen herauszufinden und zu fördern. Sie sollen sich ausprobieren dürfen. Dazu bietet der Boys‘Day einen prima Ansatz, einen Einblick in soziale, erzieherische und pflegerische Berufe zu bekommen. Beim Blick auf die Homepage des Boys‘Days sind sehr ausführliche und genaue Infos zum Zukunftsberuf Erzieher bzw. Pfleger zu finden.
Eine nachhaltige erfolgreiche Berufsfindung stärkt die persönliche Entwicklung junger Menschen – in diesem Fall: die der Jungen bzw. der jungen Männer. Sie wirkt dem Fachkräftemangel entgegen und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.
Deshalb stellen wir mit dem Antrag folgende Forderungen an die Landesregierung: Praxisphasen, also Berufsfelderkundungen, Betriebspraktika in den Sekundarstufen I und II, Praxiskurse in erzieherischen, pflegerischen und sozialen Berufen vermehrt gegenüber Jungen und jungen Männern zu bewerben, den Aktionstag Boys‘Day – Jungen-Zukunftstag – zu einem Wettbewerb um beste Konzepte analog zum Girls‘Day weiterzuentwickeln, geschlechterstereotypes Berufswahlverhalten in Unterricht und Berufsberatung zu thematisieren, die hierfür erforderlichen Kenntnisse insbesondere an den Schulen für studien- und berufswahlverantwortliche Lehrkräfte sicherzustellen sowie sich generell dafür einzusetzen, dass soziale, erzieherische und pflegerische Berufe eine höhere Anerkennung erfahren und aufgewertet werden.
In diesem Sinne freue ich mich sehr, dass wir wenige Tage vor Weihnachten mit diesem wichtigen Antrag eine Art vorweihnachtlicher Harmonie ins Plenum bringen. Und bevor ich anfange, vor lauter Freude jahreszeittypische Lieder zu singen, höre ich auf, nicht ohne Ihnen frohe Weihnachten und ein glückliches 2015 zu wünschen.
Herr Präsident! Meine lieben Zuhörerinnen und Zuhörer! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich bin auch sehr froh darüber, dass wir hier bei diesem wichtigen Thema zu einem gemeinsamen Antrag kommen; die Kollegin hat gerade schon darauf hingewiesen. Es geht eben doch, dass man vernunftbegabt auch mal aufeinander zugeht.
Heute ist ein guter Tag für die Jungen und jungen Männer in Nordrhein-Westfalen, weil alle fünf im Landtag vertretenen Parteien zum Thema „Jungen fit für die Zukunft machen“ an diesem einen Strang ziehen. Das bedeutet, dass wir wirklich konkret etwas verbessern können. Mit diesem Antrag unterstreichen wir, dass Aspekte von Ausbildung und Be
Damit es nicht zu spät ist, sollten bereits frühzeitig geschlechterbezogene Angebote zur Zukunftsplanung von Jungen und Mädchen angeboten werden. Wir müssen dabei berücksichtigen, dass bestehende Maßnahmen über Fragen der beruflichen Orientierung und Integration hinausgehen müssen und zum Beispiel jungenspezifische Belange und Aspekte von Gesundheit, Kultur, Zuwanderungsgeschichte und Beziehung berücksichtigen. Auch wenn sich der Boys‘Day inzwischen etabliert hat, müssen wir gemeinsam schauen, wie die bereits angestoßenen Projekte und Entwicklungen flankiert und nachhaltig begleitet werden können.
Ich frage mich natürlich – das fragen wir uns alle –, welche Ergebnisse der Boys‘Day inzwischen produziert hat, ob es inzwischen wissenschaftlich abgesicherte Erfahrungen gibt, welche Bedeutung der Boys‘Day für teilnehmende Jungen konkret produziert hat, und ob es gelungen ist, dass die betroffenen Jungen in ihrer Berufswahl vielfältiger angelegt sind. Welche Ansätze der Weiterentwicklung können wir absichern? Was müssen wir verbessern? – Da ist ständige Verbesserung angesagt.
Gerade Jugendsozialarbeit in Nordrhein-Westfalen muss und kann viel dafür tun, Berufsintegration von Jungen zu verbessern. Wir müssen sehr deutlich dafür sorgen, dass Jungen mehr soziale, erzieherische, pflegerische und auch pädagogische Berufe anstreben und realisieren. Darauf zielt der Antrag ab.
Wir müssen diese Berufsfelder attraktiver gestalten. Dazu zählt insbesondere bei den pflegerischen Berufen die angemessene Bezahlung und gesellschaftliche Anerkennung. Da gibt es auch noch einiges zu tun. Und an diesem Paradigmenwechsel müssen wir arbeiten.
Meine lieben Zuhörerinnen und Zuhörer, wir müssen uns auch darüber unterhalten, dass neue Methoden von Bewerbungsverfahren Einzug halten müssen, damit Jungen nicht frühzeitig ausgesiebt werden. Zum Beispiel sollten in der Medizin ACVerfahren – Assessment-Center – als Lösung angeboten werden.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, besondere Jungenförderung hat nichts mit Vernachlässigung von Mädchenförderung zu tun. Hier muss es mit aller Konsequenz weitergehen. Es gibt viele Hürden abzubauen. Jungen müssen nachhaltig gefördert werden, damit die ohne Zweifel bestehende Bildungsbenachteiligung – Sie sprachen darüber – abgebaut wird. Da muss Frau Ministerin Löhrmann vielleicht
Bereits die IGLU-Studie hat 2006 festgestellt, dass Jungen bei gleichen Kompetenzen tendenziell schlechter bewertet werden als Mädchen. Ein Grund mehr, dem heutigen Antrag zuzustimmen!
Beim neuen Übergangsmanagement „Kein Abschluss ohne Anschluss“ ist noch viel zu tun. Seine Tragfähigkeit in der Praxis muss insbesondere in Sachen Jungenförderung noch unter Beweis gestellt werden, damit wir aus Schnittstellen Verbindungsstellen machen. Aber ich denke, darauf werden wir gemeinsam achten.
Gestatten Sie mir eine Abschlussbemerkung: Solange wir gegenüber Jungen nicht deutlich machen, dass hierzulande Familienverantwortung auch im Haushalt zu wenig von Männern übernommen wird, ist Jungenförderung noch nicht komplett. – In diesem Sinne: Schöne Weihnachten!