Protokoll der Sitzung vom 21.01.2000

Ich will Ihnen das mit zwei Beispielen belege·n. Zum einen: IMM -das ist bewusste Irreführung vor dies,em Hintergrund: Sie sprachen davon; dass es ein ForschungsJnstitut auf hohem Niveau sei. Dann fragen wir uns - das "tun wir nicht erst seit Wochen und Monaten, sondern seit Jahren-: W~nn wird das hochgelobte-, am Markt orientierte Forschungsintitut, welches im "hundertprozentigen Landesbesitz ist, endUch in die Marktwirtschaft, in die Unabhängigkeit entlassen? Zu _dieser Frage schweigen Sie seit Wochen und Monaten wie Ihr Vorgänger, Herr Brüderle, auch.

(Zu ruf der ~Pb)

Her~ Bauckhage, es wird Maßstab für Sie sein, ob Sie Ihren

So~ntagsreden v_on Marktwirtschaft auch Ihr Alltagshandeln entsprechend folgen lassen. Wenn Sie das nicht ·schaffen,

da~n brauchen Sie sich son_ntags nicht mehr hinzustellen--und zu ~agen, Sie redeo von Marktwirtschaft, Sie wollen Existenz

grü~dung unterstützen, etc. Das ist dann völlig unglaubwürdigj Diese Privatuniversitätder F.D.P. in Rheinland-Ptatz wird Maßstab dafür sein, ob es gelingt, eine solChe Hochtechnolo

gie~ntwicklung, die wir unzweifelhaft ~nerkennen, in die unJbhängigkeitzu entlassen. ~

Ihr Kollege Creutzmann ist in den Gedanken schon etwas

, weiter. Er hat sowohl im Ausschuss und - wie ich feststellen.

koJnte- auch auf einer ö_ffentlichen Veranstaltung schon ge

äu~ert, dass es schon dringend notwendig wäre, die Ge

schTftsberichte des IMM zu haben und zu kenn'en, um zu wissent was in dieser Landesgeseilschaft abgeht. Wir fragen uns

na~frlich seit langem sehr deutlich, was die Landesregierung zu erbergen h.at, dass sie diese Geschäftsberichte nicht dem Par 'ament, dem 'Ausschuss für Wirtschaft und Verkehr zur Ve ügung stellt.

(Zuruf des Staatsministers Bauckhage)

- Herr Bauckhage, das Institut ist eine- Erblast Ihres V~rgän gers Brüderle. Wir empfehlen dringend, sich-von dieser Ernlast in der Art und Weise zu trennen, wie wir Ihnen das mit den f:!aushaltsänderungsanträgen und dem EntschUeßungsantrag vorgeschlagen haben.

-(Vereinzelt Beifall bei dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN- FrauThomas, BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN:·

-Es entlastet!Glocke des Präsidenten)

Vizepr~sident Heinz:

Herr Kollege, bitte nicht überziehen. Die Redezeit ist zu Ende, nur rioch ganz kurz.

Ich will es dabei bewenden lassen. Herr Bauckhage, ich erwar

te aber von Ihnen, dass Sie zu dieser Problematik heute noch Stellung nehmen.

· Vizepräsident Heinz:

zu einer Kurzintervention erteile ich der Abgeordn~ten Frau Kiltz das Wort.

(Zuruf aus dem Hause: Das ist bestimmt eine lange Intervention!)

"Nein, es ist eine Kurzintervention in der vorgegebenen Zeit.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! J:?ie Verkehrspoli

-tik der Landesregierung istideologisch-das haben Sie heute

wieder einmal deutlich gemacht-, und zwar deshalb; weil sie immer wieder diese unbewiesene Behauptung aufstellt, je-_ der Quadratmeter Straßenbau schaffe und sichere Arbeits

plätze im ländlichen Raum.

(Schwarz, SPD: So platt hat er es nicht gesagt!)

Alles, was man nicht machen würde, wäre der Untergang des Abendlands. Herr Schwarz, er hat es so gesagt.

Im gleichen Atemzug werfen Sie uns vor, wi~ würden den ländfichen Raum an die Wand fahren! wenn wir Straßenmit

tel streichen.

(Zu rufdes Abg. pörksen, SPD)

Landtag Rheiniand-Pfalz -13. Wahlperiode -103. Si~zung, 21. Januar 2000 7803

- Wir haben genug, von denen aber etliche saniert werden müssten.

(Zuruf des Abg. Pörksen, SPD)

Lessen Sie unsere Änderungsanträge, so wie wir Ihre Haushaltsentwürfe lesen. Wir haben nicht alle Mittel gestrichen, sondern wir haben sie zurückgefahren.

Wir wollen neue Prioritäten setzen. Wir wollen eine Be

- standssanierung, einen Radwegeausbau und die eine o.der andere Ortsumgehung. Herr Minister, soll ich es für Sie buch: stabieren, damit Sie sich nicht wieder hier hinstellen und sagen, wir befürworteten keine Ortsumgeliungen. Wir befürworten nicht jede Ortsumgehung, aber wir wollen, dass sie vorher geprüft wird.

(Staatsminister Bauckhage: Ach ja!)

Es wäre schön, wenn Sie Sorge dafür tragen worden, dass die Verkehrsverbünde nicht solche Fehlstarts wie der RNNVerbund erleben müssten. Das hat viele verärgert und nicht gerade der Schiene zugeführt.

BezOglieh der Fahrgastzuwächse gebe ich Ihnen auf den Weg: Der Ausgangspunkt für diese Zuwächse war so niedrig, dass so viele Al']strengungen gar nicht notwendig waren, um die Zuwächse zu erreichen.

(Zuruf des Abg. Creutz~ann, F.D.P.)

Jetzt sage ich aber noch zwei Punkte zu dem ländlich~n Raum. Sie sind die absoluten Vorkämpfer für den ländlichen Raum.

(Unruhe im Hause- Glocke des Präsidenten} Vizepräsident Heinz:. Meine Damen und Herren, ich bitte um Aufm~?rksamke!t für die Rednerin. -- · (Kramer, CDU: Da-s ist doch keine Kurz- intervention, sondern eine Rede!)

Abg. Frau ~iltz, BÜ_NDNIS 90/DIE GRÜNEN:

Herr Bauckhage, der ländliche Raum liegt Ihnen so sehr

die in den Regionen, in denen. sie geplant sind, vieles platt machen. Das erste Negativbeispiel ist der HochmoselObergang Oberden Steillagenweinbau im FlusstaL

(Schwarz, SPD: Ihr Schal ist runtergefallen, Frau Kiltz!)