Frau Dr. Götte, wir haben Ihnen im Ausschuss die Möglichkeit gegeben, etwas dazu zusagen. Damals hatte scheinbar ü_berhaupt niemand diesen ·Bericht gelesen; Ich_ hatte ihn vorlie
gen. Also mussten auch alle anderen ihn haben. Da hätten ll)lir schon loslegen können, weil uns dieses Thema unter den_
Nägeln brennt. Sie haben eben die mQhsame Geschichte der Gleichl:>erechtigung noch einmal aufgezeigt und passieren lassen.
Ich kann nur fragen: Sollen wir denn so weiter machen?- Ich möchte nicht, dass es n_och einmal 50 Jahre dauert, bis wirklich einmal Erfolge zu verzeichnen sind.
Ich mu·s~ Ihnen sagen, was meinen Ruf als frauenpolitische Sprecherinder GRÜNEN angeht, da mich sonst niemand lobt,
richt und durch Ihren Bericht nachweisen lassen. Wir haben gesagt, müssen wir jetzt wieder so und so viele Jahre warten, bis das alle einsehen. Aber scheinbar müssen wir diese Jahre abwarten. Aber jetzt ·ist es auch gut. Jetzt liegt der Bericht
vor, und jetzt stehen wir auf der 1\ilatte. Wir werden Sie auch da zur Jagd tragen. Ich hoffe, Sie ziehen dann mit uns.
. den, als da sind: GJeichstellungsbeauftragte, Sanktionen und fehlende Ergebnisquote oder zum Beispiel die Gremien. Schauen Sie sich dies doch einmal an. Dies ist durch das· LGG uhd durch das Bundesgremiengesetz festgelegt. Was ist? - Die Frauenbesetzung in den meisten Gremien ist zurückgegangen. Das können wir doch nicht zulassen. Das muss auch gesagt werden. Wir brauchen auch keine Lehrerinnen. Wir
b~auchen. natürlich welche, aber in schulpolitischer Hinsicht. Aber das.ist doch kein Erfolg von Frauenförderung; sondern ein Erfolg der Stellenausweitung in diesem Ministerium'.
Herr Beck, was wir brauchen, sind Direktorinnen. Die brau: chen wir, und die haben wir nicht. Es isi: imme~ noch·so, ~ass an den Grundschule-n -hauptsächlich Lehrerinnen vorhanden sinq.
Die können oft gar nicht, weil die Teilzeit- dies zeigt dieser Bericht - den Frauen zugewiesen wird und nicht den Männern. ln Teilzeit wird man keine Direktorin. Laut Schulgesetz. istdas-glaube ich- überhaupt nicht möglich. ·
Dr. Götte unterstützt und in der Pressekonferenz ·gezeigt, dass Frauenförderung für Sie ein Schwerpunkt ist, besser ge
men. Aber ~eh würde Sie doch bitten- Sie tun dies doch auch in anderen Bereichen-, noch einmal genau hinzusehen und uns Frauen zu unterstützen und beim genauenHinsehen die Schwachstellen zu benennen, aufzugreifen und zu korrigieren. Hierfür brauchen wir Ihre UnterstÜtzung, nicht um ir
Wenn ich mir den Punkt ,.Direktorinnen" anschaue, dann ist zu· sagen, liebe· Gisela, ·gerade in unserem gemeinsamen Wahlkreis Bingen gibt es eine Direktorin am Gymnasium, an der Hildegardisschule. Gut, das ist eine reine Mädchenschule.
Es gab bis vor kurzem eine Direktorin an der Realschule, die sich dann woanders hin beworben hat, nämlich dorthin, wo sie herstammt. Es hat sich keine beworben. Ich weiß es ganz genau. Du kannstdoch solche Fakten nicht wegleugnen,
dass sich -nicht für alle Führungspositionen auch ausreichend Frauen bewerben. Oftmals bewerben sich keine.
'. Ich hape meinem Nachbarn das Beispiel erzählt, dass. in der Kreisverwaltung - dies habe ich noch miterlebt - auf einen Schlag ~ier Frauen ziemlich zeitgleich schwanger geworden sind. Von denen hat eine einzige den Erziehl!ngsurlaub nicht in Anspruc:h genommen, sondern deren Mann. Aber was war
Nicht nur ich persönlich, sondern auch meine Fraktion, wir wünschen uns genauso wie dieGRÜNEN-die gleichberechtigte Teilhabe vOn Frauen in allen BereiChen der Gesellschaft. Aber es ist nun einmal Fa~t; dass. oftmals Frauen nicht zur Verfügung stehen; und so weit sind wir doch noch nicht, dass wir zwangsverpflichten, um Frauen in die Positionen zu bekommen.