habe ich gedacht, wir führen jetzt eine interessante Debatte über Zukunftschancen in diesem Bereich in Rheinland-Pfalz.
(Dr. Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Nachdein es die F.D.P. gemerkt hat, Jahre später!- Weitere Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Stattdessen bekommen wir wieder Ihre schwarz gemalten Zahlen und hören die alte Leier, die Sie jedesmal zum Thema.,Ausb.ildung" bringen.
Der Anlass für diese Aktuelle Stunde- ich komme jetzt zum Thema, vielleicht hören Sie zu und können noch Anregungen bekommen - ist die Ankündigung von Bundeskanzler Gerhard Schröder, in den nächsten zwei. Jahren bis zu 20 000 ausländische Fachkräfte durch die so gem
tagsfraktion bereits im November 1998 einen umfassenden Gesetzentwurf eingebracht, der eine dauerhafte Lösung für alle maßgeblic~en Zuwanderungsgruppen, also auch Aussiedler, Asylbewerber, so genannte Familiennachzügler, aber auch Arbeitszuwanderer, herbeiführen würde. Eine spontanE!.. Einzelaktion wie die Greencard würde eine sinnvolle Gesamtkonzeption einer Zuwanderungspolitik unserer Ansicht nach konterkarieren.
Der Mangel an geeigneten IT-Fachleuten ist vor allem ein Problem der Bildung und der Berufsausbildung. Der Mangel·
an ausgebildeten IT-Hochschulabsolventen muss durch gemeinsame Anstrengungen von Bildungseinrichtungen und Wirtschaft behoben werden, wobei auch flexiblere Lösungen gefragt sind. Es ist auch ziemlich schwierig -·das muss man in dem Bereich auch einmal sagen-, zu ermitteln, um wie viele
Personen es sich überhaupt handelt, die von der Branche benötigt werden; denn gerade dieser Arbeitsmarkt geht häufig an der staatlichen Arbeitsmarktvermittlung vorbei; denn die Unternehmen umwerben die Personen, die gerade.in der Hochschulausbildung sind, schon dann, weim sie an der Hochschule sind, kassieren sie ein oder setzen speziell Head
. Hunter an oder gehen ins Internet. Deswegen ist es sehr schwierig, bei den Hochschulabsolventen zu ermitteln~ um welchen Bedarf·es sich überhaupt handelt:
dung. Dasist meines-Erachtens auch das drängende Problem, das wir hier behandeln sollten, wobei es auch hier deutlich _einfacher ist, den Bedarf und die Anforderungen zu bezif
fern, weil die Ausbildungsverhältnisse erfasst werden und auch viele Unternehmen speziell für den eigenen Bedarf ausbilden.
ln Rheinland-Pfalz haben wir entgegen de~, was Herr Dahm wieder zum Besten gegeben hat, eine positive Bilanz. Die Anzahi der neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse in den IT-Berufen ist in den vergangenen drei Jahren kontinuierlich gestiegen. (Vereinzelt Beifall bei F.D.P.'
Das· Landesarbeitsa(Tlt- hier haben Sie wieder seltsame Zahlen - hat 1999 678 neue Ausbildungsverträge registriert. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes betrug die Zahl
habe das einmal alles ausgerechnet. Da sind dann aber auch mehr Berufsbilder drin. Da liegen wir auch im Länderver
Die rheinland-pfälzischen Unternehmenselbst sinq auch über die Presse in den letzten Wochen verstärk'!: befragt worden, was sie vom Ansatz.,Greencard" halten. Sie geben ein sehr u.nterschiedliches Meinungsbild ab, wobei·große Unterneh
-men, wie beispielsweise die IBM, tatsächlich sagen:,'sie haben einen Bedarf an ausländischen Mitarbeitern.
Die InduStrie- und Handelskammer Rheinhessen lehnt den Vorstoß konsequent ab. Ich denke, das ist deshalb interessant, weil gerade die Kammern, die auch mit der Initiative
.,Ausbildungslotsen".- ich finde es schlecht, so etwas immer so abzuqualifizieren - dafür sorgen, dass tatsächlich alle Jugendlichen, die ausbildungswillig und ausbildungsfähig sind, in diesem Lana jedes Jahr Ausbildungsplätze bekommen. Ich denke, die !
ternehmen in Kontakt und tragen in hohem Maß dazu bei, dass das System funktioniert. Sie haben eine Mittlerfunktion, und sie stellen dabei fest, dass die Zuwachsraten in diesen Berufen Oberdurchschnittlich hoch sind und vor allem auch junge Menschen in Rheinland-Pfalz die Herausforderun_g gern annehmen, diese Berufe in der Informationstechnologie zu ergreifen. Das Fehlen von Fachkräften ist nach unserer Einschätzung eher ein vorObergehender Engpass und weniger ein Dauerproblem, das man riun auch noch mit einer speziellen Zuwanderungslösung in den Griff bekommen muss.
Meine Damen und Herren, ich denke, auch die Landesregierung beschreitet in ihrer Multimedia-Offensive und in ihren Ausbildungsange boten, die Herr Dr. Schmidt auch schon ausgeführt hat, einen konsequenten Weg in das Informationszeitalter. Das Land ~heinland-Pfalz wird hiermit zum Vorreiter in der Bundesrepublik. Ich denke, die Chancen, die sich für
unsere ländlichen Räume, für unsere Wirtschaftsstrukturen.und fOr unsere jungen Menschen bieten, sollten wir auch nutzen.
(Beifall der F.D.P. und bei der SPD- Frau Grützmach er, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Haben Sie die Statistik ge_lesen?)
Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Dahm, gestatten Sie mir zunächst ein Wort zu Ihnen. Es ist schon ein Stück ungeheuerlich, welche Sprache Sie anwenden.
(Frau Themas, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Aber nur ein Stück! Ein StOckehen !) Wenn man von Lügenkampagnen spricht, ohne dies zu belegen, wenn man dann sagt.,eher verlogen", (Frau Grützmacher, BÜNDNIS 90/DIE GRPNEN: Kennen Sie die Statistik?)
(Frau Grützmacher, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ahja!- Frau Themas, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Fragen Sie sich einmal, was Ihre Imagekampagne belegt!)
Meine Damen und Herren, ich will zunächst einmal vorab etwas zu dieser Aktion sagen; denn man muss immer genau wissen, warOber man wann wie spricht. Wir erleben derzeit eine große Nachfrage in diesen IT-Berufen insgesamt. Wenn man sich nun einmal den internationalen Wettbewerb betrachtet, so stehen wir nicht isoliert da. Gleiche Probleme gibt es in anderen führenden Industrienationen und Dienstleistungsnationen. in Amerika beispielsweise senkt der amerikanische Staat fOr Arbeitnehmer, die in diesen Segmententätig sind, die Steuern ab, um damit Leute hereinzuholen und bestimmte Bedürfnisse, die "jetzt geregelt werden mü~sen,
Nun muss man unterscheiden, wir haben es einerseits r:nit dem Berufsbild der IT-Berufe und andererseits mit der Frage-der universitären Ausbildung bzw. Fachhochschulausbildung in diesen Segmenten zu tun. Zu dem Letzteren wird Herr Kollege Professor ·Dr. Zöllner noch einiges sagen. Ich will mich einmal ganz auf die Frage der beruflichen Ausbildung kaprizieren, und ich will mich auch etwas auf die Initiative des Bundeskanzlers und die daraus folgenden Folgerungen kaprizieren.
Einmal muss man in aller Nüchternheit feststellen dürfen, dass Sie, wenn gerade Sie heute mit einer teilweise doch sehr heuchlerischen-Aktuellen Stunde, die Sie beantragt haben, versuchen, sich so zu gerieren, als hätten Sie dies alles schon im Vorhinein gewusst. Dabei waren Sie doch diejenigen, die bis vorgestern alle diese modernen Technologien verteufelt haben.
(Vereinzelt Beifall bei F.D.P. und SPD- Frau Themas, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ach Gott! Märchenerzäbler, Herr Bauckhage!)
Herr Dahm, das ist alles so verräterisch. Sie sind diejenigen, die noch so tun, als ob der Staat das Segment des Arbeitsmarktes regulieren könnte. Damit belegt man eigentlich, dass man an regulierte Arbeitsmärkte und nicht an freie Arbeitsmärkte denkt. Die Initiative des Bundeskanzlers sieht '' aber vor, eine befristete Aufenthaltserlaubnis für ausländi. sehe Spezialisten in informationstechnologischen Berufen - kurz: IT-Berufe - zuzulassen. Damit soll vornehmlich auf dem indischen ~ubkontinent und in Osteuropa eine neue Anwerbe runde in Gang gesetzt werden. Mit den neuen ITAusbildungsberufen hat die Kanzlerinitiative direkt nichts zu tun, sondern diese Initiative versucht nur, derzeit eine
Die so genannte Greencard soll ausdrOcklich nur für Hochschulabsolventen, für Informatiker aller Schattierungen und für Absolventen von Studiengängen mit dem Schwerpunkt Multimedia gelten. Die neuen Ausbildungsberufe sind dagegen Teil des dualen Systems der beruflichen Erstausbildung. Sie können keinen Informatiker und keinen Mediendesigner ersetzen, wie auch umgekehrt der lnformatike_r nicht den ITSystemkaufmarin ersetzen kann.· Es handelt sich, wenn