Es ist also nicht nur ein Problem der Politik, sondern auch ein Problem des Klimas, der Aufklärung im Staat und insgesamt ein Problem von Nachfrage und Angebot. Wenn sich das Angebot so schnell entwickelt wie.es sich entwickelt hat, darf man sich nicht wundern, dass die Nachfrage nicht mithalten kann. Deshalb haben wir den Auftrag, den Rahmen zu setzen, damit eineiseits ein~ breite Information und Transparenz vorhanden ist und andererseits ein Klima vorhanden ist und die rechtlichen Möglichkeiten entstehen, sowohl auf der Seite der Berufsausbildung als auch auf der Seite der universitären Ausbildung, um die Zugänge zu erhalten.
Das muss der Weg sein; denn wir wollen Probleme lösen, und Sie wollen Ober Probleme ideologisch diskutieren. Das ist der Unterschied zwischen Ihnen und uns.
. und K-Fachkräfte haben wir Probleme, Herr Dahm. Das ist richtig, Frau Kohnle-Gros.·Sie haben· aber sofort wieder einen Schuldigen ausgemacht: Herr Dahm die Landesregierung und Frau Kohnle-Gros das Versagen der Politik.
Meine Damen und Herren, die Fakten sind aber anders. Herr Bauckhage hat die Situation der dualen Berufsausbildung ge
schildert. Ich gehe auf den Bereich des Vollzeitschulangebots und den Bereich !;Jer Hochschulen ein.
Herr Dahm, es ist richtig, dass wir im Bereich der höheren Berufsfachschule leider immer noch junge Menschen abweisen müssen. Die volle Wahrheit und die Wahrheit, die die Aktivitäten der Landesregierung charakterisiert, ist aber die, dass wir zusätzliche Bildungsgänge im Bereich der Medien einge
richtet haben und dass die Zahl der Schülerinnen und Schaler, die dieses attraktive Bildungsangebot wahrnehmen können, in den letzten Jahren um ca. 100% gestiegen ist, nämlich von 770 auf 1 500.
Frau Kohnle-Gros, ili diese':l Zusammenhang haben auch die Hochschulen eine große Aufgabe zu bewältigen. ln diesem Falle kann ich aber mit Stolz sagen, dass es nicht allein d.ie Leistung der Landesregierung ist. Die rheinland-pfälzischen Hochschulen haben sich dieser Herausforderung gestellt. Es ist richtig, wie Sie zitiert haben, dass in anderen Bundesländern - übrigens nicht nur in Niedersachsen - relevante Studiengänge geschlossen wurden. Dies geschah übrigens auf Empfehlungen aller Fachverbände und der Arbeitsämter, die keinerlei Perspektive für junge Menschen gesehen haben, die sich in diesem Bereich ausbilden lassen wollten.
Das ist die Tatsache. Die Wirtschaft hat geäußert, es gebe keine Perspektiven für Informatiker, weil der bisherige Bedarf nicht mehr bestehe. Vor diesem Hintergrund - das ist die Re
alität in Rheinland-Pfalz - haben die rheinland-pfälzischen ' Hochschulen insgesamt zehn neue Studiengänge im Bereich der Fachhochschulen und Universitäten in den letzten fünf Jahren eingerichtet.
Es wurden Studiengänge im Bereich der Computervisualistik über den Bereich der digitalen Medien bis zum Bereich der Telekommunikation eingerichtet. im Gegensatz zu anderen Bundesländern wurde- wie Sie zu Recht sagen- in RheinlandPfalz nicht nur das Angebot geschaffen. Die Nachfrage und die Akzeptanz bei den Studierenden ist riesengroß.
JetZt folgt die überraschend charmante Wendung in Bezug auf das Mittelverteilungs- und Personalbemessungskonzept. Meine Damen und Herren, es ist so, dass in dem gleichen Zeitraum die Zahl der jungen Menschen, die an rheinlandpfälzischen Hochschulen medienrelevante Studiengänge be
Ich sage Ihnen: Die Motivation der Hochschulen, sich solch kreative neue Studiengänge einfallen zu lassen und sie auch realisieren zu können, ist nicht zuletzt auf ein solches Steuerungsinstrumentarium zurückzuführen, das tatsächlich nach
Meine Damen und Herren, das Gleiche gilt für die Frauenförderung. Sie haben wohl vergessen, dass wir in der Vergangenheit durch das Ada-Lovelace-Programm in den Ingenieurwissenschaften, in der Informatik und in Naturwissenschaften gezielt Frauen gefördert haben. Zu den Tatsachen gehört auch, dass von den insgesamt ca. 70 000 Informatikstudierenden in der Bundesrepublik Deutschland rheinland-pfälzische Hochschulen ca. 5 000 Studierende ausbilden. Dieser Wert liegt ca. 30% über dem Bundesdurchschnitt.
Ich behaupte nicht, dass die Probleme gelöst seien. Ich sage aber schon mit einem gewissen Stolz: Wenn man eine solche Hochschulpolitik in Bezug auf neue Medien und. Informa
blik Deutschland insgesamt in den letzten Jahren betrieben hätte, wären die Probleme der B4ndesrepublik Deutschland zwar auch vorhanden, aber sie wären höchstens noch halb so groß, wie sie heute sind.
Meine Damen und Herren, die wirklichen Fakten, die die Pro.bleme auch nicht verschweigen, belegen eindeutig, dass sich das Land auf den Weg in das Informationszeitalter gemacht hat. Meine Damen und Herren, wenn wir diesen Weg, auf den wir uns gemacht haben, weitergehen und nicht den Hinweis auf sicher noch bestehende Probleme zur ·Eigenprofilierung benutzen, bin ich mir sicher, dass wir insgesamt schneller ankommen werden als andere. Das ist das Einzige, das für den Standort Rheinland-Pfalzrelevant ist.
· Herr Präsident, meine Damen und Herren! Wenn ich mir die verschiedenen Redebeiträge der Minister Professor Dr. Zöllner und Bauckhage, von Ihnen, Herr Dr. Schmidt, und von Ihnen, Frau Morsblech, anhöre, kann ich insgesamt einen Schluss ziehen, den Sie uns vorgetragen haben:
Das Angebot, das Sie beeinflussen, ist'in Ordnung. Das ist in jederRede deutlich zum Ausdruck gekommen. Weshalb führen wir aber dann eine Diskussion über Fachkräftemangel?
Das ist der Widerspruch in Ihrer Argumentation, in dem Sie sich verfangen, dass Sie meine'n, Sie hätten alles getan, was zutun ist, und dass das Angebot in Ordnung sei. Jetzt gibt es abersolche Personen', die das studieren und in diesem Bereich ausgebildet werden wollen. Das sind allerdings zu viele. Das sind ganz klare Äußerungen, dass Sie den Ernst der Lage noch nicht erkannt haben. Sie lügen sich in die Tasche!
.Meine Damen und Herren, Sie lügen sich in die Tasche! Wenn Sie heute im Internet nachschauen, wie viele Angebote für die Ausbildung von IT-Systemelektronikern oder Fachelektronikern vorhanden sind- schauen Sie doch nach, welche aktu..
eilen Zahlen vorliegen -, finden Sie in Rheinland-Pfalz zehn Ausbildungsangebote ·für Systemelektroniker und 42 Ausbildungsangebote für Fachinformatiker. Da stimmt doch etwas nicht in dem Verhältnis zu dem, was Sie beschreiben, und der Realität. Herr Bauckhage, wenn Sie der Meinung sind, es müsse in erster Linie ein Klima geschaffen werden, frage ich Sie: Wie machen Sie das denn?
Haben Sie denn überhaupt genügend Instrumente, um ein Klima für diese Ausbildung zu schaffen? Davon habe iGt( nichts gehört. Ich habe lediglich gehört, dass Sie die Angebotsseite koordinieren und die Nachfrage mit dem Angebot verbinden wollen. Das ist der falsche Ansatz. Das ist nicht das Problem. Das Problem ist, dass Sie dafür sorgen müssen, dass das Angebot an l;!erufsausbildungen und Studiengängen er