Protokoll der Sitzung vom 30.03.2000

Punkt erledigen. · ·

(Beifall bei F.D.P. und SPD) ·

Meine Damen und Herren, ich stelle fest, es liegen keine wei

teren Wortmeldungen mehr vor. Wir kommen demnach zur Abstimmung, und zwar stimmen wir zunächst über den Änderungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN - Drucksache 13/5588- ab.

Wer diesem Änderungsantrag zustimmen möchte, den bitte ich um das Handzeichen! - Danke. Wer ist gegen diesen An

trag? - Danke schön. Enthaltungen? - Damit ist der Änderungsantrag mit den Stimmen der SPD, der CDU und der F.D.P. gegen die Stimmen des BÜNDN.IS 90/DIE GRÜNEN ab

gelehnt.

Wir kommen nun zur Abstimmung über den GesetzentwurfDrucksache 13/5385 - in zweiter Beratung. Wer diesem Ge

setzentwurf zustimmen möchte, den bitte ich um das Handzeichen! - Danke schön. Gegenstimmen?- Danke schön. Ent

Wer begründet den Antragvonseiten der Landesregierung?

(Zuruf: Dr. Hofmann-Göttig!)

- Zur Begründung des Gesetzentwurfs erteile ich Herrn Staatssekretär Dr. Hofmann-Göttig das Wort.

Meine Damen und Herren, ich werde mich sehr kurz fassen; denn zu dem Gesetz ist im Prinzip alles gesagt. Wir halten es für sinnvoll und erforderlich, dass wir die Möglichkeit, die der Bund geschaffen hat, nutzen, dass in Zukunft nicht nur der Bund und das Land bei Einnahmen und Ausgaben zum Unterhaltvorschussgesetz betei)igt sind, sondern auch die Kommunen. Das neue Bundesrecht dazu ist im Dezember ergangen. Mit dem vorliegenden Landesgesetz wollen wir diese Möglichkeit umsetzen.

Wir sind der Überzeugung, dass dieses Gesetz eine Chance

bedeutet, dass auch in den Kommunen verstärkt darüber nachgedacht werden kann, auf welchem Weg es gelingen · kann, die so genannte Rückholquote - also die Beträge, die man sich von den nicht zahlungswilligen Vätern zu rOckholtzu erhöhen; denn in der Vergangenheit war es bedauerlicherweise so, dass die Kommunen allein dafur zuständig waren, das Personal vorzuhalten, um diese Gelder von den nicht zahlungswilligen Vätern zurückzuholen, sie aber keinen materiellen Anreiz dafür hatten. Das wird sich nach der Neuregelung ändern.

Vielen Dank.

(Vereinzelt Beifall bei der F.D.P.)

haltungen? - Dann ist dieser Gesetzentwurf in der zweiten Vizepräsident Heinz: Beratung mit den Stimmen der SPD, der CDU und der F.D.P.

gegen die Stimmen des BÜI\IDNIS 90/DIE GRÜNEN angenomFOr die CDU-Fraktion erteile ich Herrn Abgeordneten Hörter -------------men. ____________... ________ ------------------------ ______________ das_WpJ!;. _____________________________________ -----------

Wir kommen nun zur Schlussabstimmung. Wer dem Gesetzentwurf in der Schlussabsti'mmung seine Zustimmung geben möchte, den bitte ich, sich vom Platz zu erheben! - Danke schön. Gegenstimmen? - Danke schön. Enthaltungen? - Der Gesetzentwurf ist in der Schlussabstimmung mit den Stimmen der SPD, der CDU und der F.D.P. gegen die Stimmen des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN angenommen.

Meine Damen und Herren, ich rufe Punkt 13 der Tagesordnung auf: Landesgesetz zur Ausführung des

i.J nterhaltsvorschussgesetzes ·

Gesetzentwurf der Landesregierung -Drucksache 13/5564 Erste Beratung

Die Fraktionen h

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Das Problem war in der Vergangenheit in der Tat ordentlich gelöst. Kindern, die nur bei einem Elternteil leben-und Anspruch auf Unter

halt haben, aber dies von dem anderen Elternteil nicht erhal

ten, hilft die Solidargemeinschaft durch Zahlung eines Vorschusses. Geregelt war, Bund und Länder teilen sich die Kosten für den ausgezahlten Vorschuss, und die Kommunen übernehmen die Kosten für die Bearbeitung der Fälle, die Prü'fung der Ansprüche, die Auszahlung der Mittel und versu

chen, für Bund und Land mit zum Teil beträchtlichem Verwaltungsaufwand, von dem säumigen Elternteil die Mittel wieder einzutreiben.

Ich habe mir einmal die Zahlen für die Stadt Koblenz geben lassen. Die Stadtverwaltung Koblenz zahlte 1999 Unterhaltsvorschuss in Höhe von 3 Millionen DM aus. Auf die Stadt Koblenz kommen Personal- und Sachkosten in Höhe von rund 600 000 DM zu. Für Bund und Land treibt die Stadt von dem säumigen Elternteil also jene Rückholquote rund

540 000 DM ein.

Zieht man dies von den Mitteln ab, die der Bund.aufwendet, haben Bund und Land je rund 1,2 Millionen DM für die im Bereich des Jugendamtsbezirks der Stadt Koblenz lebenden Kin

der aufgewandt. Was uns heute vorgelegt wird, ist die Verschlimmerung dessen, was auf bundesgesetzlicher Ebene schon gemacht wird. Nicht nur, dass Herr Eichel nicht wirklich spart, sondern nur auf Kosten anderer spart, nein, er findet in der rheinland-pfälzischen Landesregierung auch noch einen treuen Bundesgenossen, der sich im Sparbemühen aufKosten anderer als dankbarer "Trittbrettfahrer" erweist.

(Beifall der CDU)

"Den Letzten beißen die Hunde", und wieder einmal sind es d!e K;:.mmu~en~ ~eh ~ft!H~ d!e~ :!!.!th '.."!!eder :am 8e!sp!e! Kcb!e!1z verdeutlichen. Sie erinnern sich an die Gesamtsumme von 3 Millionen DM.

Nun sieht es so aus: Der Bund wendet 1 Miilion DM minus einem Drittel der 540 000 DM auf. Dies ergibt Ausgaben in Höhe von 820 000 DM. Das Land wendet auch 1 Million DM auf, minus einem Drittel dieser Einnahmen von 540 000 DM. Dies macht ebenfalls 820 000 DM aus. Die Stadt wendet auch 1 Million DM minus diesem einen Drittel, was der besondere Anreiz sein soll, auf. Diese 820 000 DM plus den 600 000 DM ergibt 1,42 Millionen DM.

Meine Damen und Herren, so einfach geht es in RheinlandPfalz. Bund und Land sind die Gewinner und die Kommunen wieder einmal die Verlierer. Zum Trost gibt es dann wahrscheinlich demnächst für die kommunalen Gebietskörperschaften eine Hochglanzbroschüre.über das kommunalfreundliche Rheinland-Pfalzund diese Landesregierung.

_(Beifall der CDU)

Ich erteile Herrn Abgeordneten Hartloft das Wort.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Sie sehen, Hoch

glanz haben wir überall, nicht nur bei der Kommunalfreundlichkeit.

Sie sagen, das Proble'm war in der Vergangenheit ordentlich gelöst, weil die Kosten auf einer anderen "Etage" waren. Lassen Sie mich dazu sagen: Für die Betroffenen, nämlich für al

lein erziehende Eltern ändert sich überhaupt nichts. Sie bekommen die gleichen Leistungen, und das ist wichtig. - Es sind sinnvolle Leistungen.

(Frau Kohnle-Gros, CDU: Das wäre · noch schö.ner!)

-Was ist noch schöner gewesen?

Es ist doch eine Reaktion des Sozialstaats darauf, dass verant-. wartungslose Väter ihren Unterhaltspflichten teilweise nicht nachkommen und das zunehmend.

(Hörter, CDU: Es können auch Mütter sein!)

- ln der Regel sind es Väter. Es sind fast nie Mütter. Lenken Sie nicht vom Problem ab.

Dazu ist auch festzustellen, dass es sicherlich weiterer Regelungen bedarf, wie man dieser Unterhaltspflicht mehr auf die SP.rünge hilft, das heißt, dass es kein unselig aufwendiges Geschäft für diejenigen ist, die kraft Amtes nach dem Unter

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Unterhalt "nachrennen" müssen. Da kann man gesetzlich noch weitere Hilfen geben. Das sollten Initiativen für die Zukunft seiri.