Protokoll der Sitzung vom 14.09.2000

Herr Abgeordneter Mertes, davon- muss das Parlament in der Tat ausgehen. Ich habe mich auch nicht um das Einsammeln von Zeitungsinseraten gekümmert.

Zu einer Zusatzfrage erteile ich Herrn Kollegen Ju!lien das Wort.

Herr Staatssekretär, ich fre~ge Sie nochmals. Wir haben heute den 14. ·september 2000. Können Sie heute sagen, wie viel

Plakate noch in Rheinland-Pfalzstehen?

(Heiterkeit bei SPD und F.D.P.)

Herr Abgeordneter Jullien, wenn ich das sagen könnte, _müss

te ich sofort befördert werden. Das kann ich nicht.

(Beifall bei SPD und F.D.P.)

Eine Zusatzfrage der Abgeordneten Frau Thomas.

Abg. Frau Thomas,-BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

Herr Staatssekretär, mich interessieren weniger die Zeitpunk

te und die Frage, ob noch irgendein Plakat hängt. Mich interessiert mehr die Wirkung dieser Plakataktion.

(Dr. Schiffmann, SPD: Sehr-gut!)

Ich glaube, dass ·ein halbes Jahr Plakataktion nicht unbedingt imagefördernd oder imageverändernd ist. Ich halte es aber für gefährlich -die Frage kommt--, eine Plakataktion mit

Headlines und Überschriften zu machen, die nicht die Realität wiedergeben. Insofern möchte ich Sie fragen, ob Sie nicht meiner Auffassung sind, dass es schädlich ist, Jugendlichen -Ende August waren es rund 4 300 junge Menschen, die noch keine Ausbildungsplätze hatten- über eine Plakataktion mit

zuteilen, dass für 101% aller Jugendlichen in Rheinland-Pfalz_ Ausbildungsplätze vorgehalten werden?

Frau Abgeordnete Thomas, im Gegensatz zu Ihnen bin ich der Meinung, dass diese Plakatierung mit diesem Titel und die

sem Motiv.keineswegs problematisch ist, sondern dass zugespitzt ·auf die relativ gute Situation bei den Ausbildungsplätzen in Rheinland~Pfalz hingewiesen 1.vird. Das habe ich im Ausschuss auch schon vorgetragen. Im- Durchschnitt kann jeder Auszubildende bei uns einen Ausbildungsplatz bekom

men. Das ist immer ein Durchschnittswert. Anders kann man das natürlich allgemein überhaupt nicht darstellen. ln der Legende ist die Situation dann noch einmal genau dargestellt worden.

(Frau Thomas, BÜNDNIS 90/DIE ~RÜN~N: -Wer liest Legenden auf Plakaten? Das ist Legendenbildung!)

-Ein schönes Wortspiel. Es gab kurze Texte im Plakat und Hinweise, sich dies im Einzelnen anzufordern und genauer nachzulesen. Plakate haben nicht die Funktion, umfassende Infor-

mation zu geben, sondern auf einen Tatbestand hinzuwei

sen.

(Frau Thomas, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Desinformation!)

- PräsidentGrimm:

Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Lelle.

Herr Staatssekretär, ich kann Ihre Aussage bezüglich der Plakatwände nachvollziehen. Die andere Frage ist, wie das bei

Wesselmännern aussieht. Da hat man \[erträge, bis wann sie

stehen und abgeräumt werden. Darauf bezieht sich auch meine Frage. Sehen Sie es nicht als verdeckte Wahlkampfhilfe an, wenn diese Wesselmänner weit über den vereinbarten Zeitraum hinaus stehen bleiben?

(Pörks-en, SPD: Dassind Wahlhelfer!)

Ich habe IhreAusführungen akustisch nicht verstanden.

Abg. Leih:, CDU:

Ich wiederhole es noch einmal. Ich kann Ihre Ausführungen bezüglich des Überklebens von Plakatwänden nachvollziehen. Eine andere Frage aber ist-die Situation bei den so genannten Wesselmännern. Da gibt es Verträge, wie lange sie

zu stehen haben. Ich frage Sie, sehen Sie dies nicht auch als ei

ne verdeckte Wahlkampfunterstützung an, wenn Wesselmänner bedeutend länger als vereinbartstehen bleiben?

Nein, Herr Abgeordneter. Ich sehe keine Probleme. Im Grun

de haben wir die Diskussion über das Datum des 20. August nur deshalb, weil ich im Plenum gesagt habe, wir wollen die Aktion bis-zum 20. August durchführen. Das hat mit Rechtsfragen nichts zu tun. Es ist völlig unproblematisch, auch da

nach noch Plakate aufzuhängen, zumindest bis zu einem halben Jahr vorher.

Ich weise im Übrigen darauf hin, dass die baden-württembergische Landesregi_erung ihre Imagekampagne auch durch die Wahlkampfphase tfindurch bis über den Wahltermin hi

naus durchführt, sodass insofern rechtliche und politische

·Probleme nicht gegeben sind.

Wie das bei den so genannten Wesselmännern halt so ist, können wir natürlich auch nicht dafür garantieren, dass das sofort abgehängt wird. Das hängt von den Bedingungen ab,

-unter welchen solche Plakate aufgehängt werden. Das gilt für alle Aktionen dieser Art, Herr Abgeordneter Lelle. Das wissen Sie natürlich auch.

Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Jullien.

Herr Staatssekretär, diese Plakataktion war ein Teil der Ima

gekampagne der Landesregierung mit d~r Zielsetzung, wie Sie auf die Kleine Anfrage des Kollegen Dr. Weiland geant

wortet haben, dass sich Rheinland-Pfalz im Wettbewerb der europäischen Regionen und der det.itschen Länder gut platziere.

(Dr. Weiland, CDU: Klar, wenn ich Rheinland-J?falz lese----)

Zum anderen soll die Kampagne die Identität unseres Landes auf der Grundlage von gemeinsamen Leistungen stärken. Ich frage Sie: Ist diese Zielsetzung mit dieser Kampagne erreicht worden? Wie kann das Erreichen dieser Zielsetzung von Ih

nen konkret belegt werden?

Herr Abgeordneter Jullien, ich-habe einige Erläuterungen zu der Zielsetzung der Kampagne im Ausschuss und übrigens