Protokoll der Sitzung vom 15.02.2001

(Kram er, CDU: Darauf haben wir gerade gewartet! Wir haben auf Sie gewartet!)

Das _wäre nach all dem, was sich in der Folgezeit ergeben hat, überfällig gewesen.

Nachdem Sie am 24. Februar letzten Jahres Ihre Pressekonferenz gegeben hatten, bei der Sie eben nicht vollständig aufklären konnten, haben Sie das ganze letzte Jahr vergehen lassen, ohne sich ausreichend um Aufklärung zu bemühen. Wir hatten Ihnen im letzten Jahr die Zeit gegeben, das aufzu

klären. Sie dürfen sich jetzt nicht beschweren, dass wir uns im Wahlkampf befinden.

(Licht, CDU: Die Zeit haben Sie auch beim DIZ!)

Statt Ihrer Aufklärung gab es objektive und unabhängige Institutionen, die zur Aufklärung beitragen mussten. Das war zum einen der Rechnungshof, der in seinem Bericht vor wenigen Tagen massive Verstöße gegen das Vergaberecht

(Zu rufvon der CDU: Beim D1Z!)

in Verbindung mit Zahlungen festgestellt hat, die aus dem HandwerkerbereiCh an die CDU geflossen sind.

(Kram er, CDU: Und was ist mit der Landes- regierung und dem Rechnungshof?)

Dann giqt es die neue Anklage gegen-Herrn Doerfert, in der ihm vorgeworfen wird, dass 190 000 DM zugunsten derCDU veruntreut worden seien.

(Zurufe von der CDU)

Aufklärung dabei: null.

Weiterhin gibt es den CDU-Rechenschaftsbericht,.der Ende letzten Jahres dem Bundestagspräsi_denten vorgelegt worden

_ ist und in dem sich drei Spender aus Trier mit zweimal 25 000 DM und -einmal 50 000 DM aus dem Jahr 1996 finden. Vier Jahre später melden Sie diese Spenden nach. Vorher ist Ihnen das nicht aufgefallen, und vorher gab es keine_ unaufgeklärten Spenden in Trier.

(Kramer, CDU: Wirwarten einmal auf Sie!- Licht, CDU: Selbst der Sozialminister hatte keine Beweise!)

Der Umgang mit diesem Spendenskandal, den Sie an den Tag legen, ist schon hanebüchen. Man fragt sich wirklich: ~ann lernen Sie endlich dazu?- Ihr Kollege in Hessen musste heute wieder le'rnen. Momentan läuft eine Meldung über den

Ticker, dass dort schon wieder 700 000 DM Schwarzgeld entdecktworden sind,

(ivlertes, SPD: Brutal~tmögliche Aufklärung nennt man das!)

und da~ beim brutal5tmöglkhen Aufl~l3rer. Sie sind noch nicht einmal der brutalstmögliche AufklärEr.

(Kramer, CDU: Hochmut kommt vordem Fall! Abwarten!)

Mit dem System Doerfert untrennbar vHbunden ist ein Sys

tem des Vertuschens und Ver~chweigens. _ Das System

Doerfert ist mittlerweile_ gescheitert. Das System d_es Vertu

schens und Verschweigens wird auch auseinander brechen. Es

ist nur eine Frage der Zeit. Dabei \

(Glocke des Präsidenten- Zuruf des Abg. Licht, CDU)

_Aber das mü~sen Sie dann -mit Ihrem Spitzenmann ausma

chen und nicht mit UiE Wir können Sie nur noch einmal nachdrücklich auffordern• Klären Sie endlich vollständig auf, und geben Sie das Geld, das Ihnen zu Unrechtzugeflossen i5t,

denen zurück, denen es gehört, nämlich der Kirche.

D:mke:.

(Beifall derSPD) __

Ich erteile Herrn Abgeordneten Böhr das Wort.

Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich denke, es.;ind zwei Dinge voneinander zu trennen. Die ersteFrage i~t die nach den Sachverhalten. Da i~t der Kollege, der vor mir gesprochen hat, ein Weltmeister im Verdrehen von Sachverhalten.

(Beifall bei der CDU- Redmer, SPD: Wer hat denn eine eide:;stattliche Versicherung vo~gelegt?)

les, was von dieser Seite des Hauses jeden Tag zu diesem Thema geäußert wird.

(Beifall der CDU)

_DiEsen Dingen wird nachgegangen. Wenn es dazu unserer

Hilfe bedarf, ist es überhaupt keine Frage, dass diese Hilfe ge

geben-wird, weil es in§inem Rechtsstaat eine blanke Selbstverständlichkeit i:t, dass d

nen Formulierung _dargestellt haben,

(ICramer, CDU: So ist es!)

w;;;s dieses sinngemäße Zit:;t der Staatsanwaltschaft anbe- langt. Ich glc.ube, das deckt sich nicht mit dem, was die Staatsanwaltschaft ge::tern gesagt hat._ Die Staatsanwaltschaft sagt seit geraumer Zeit, dass-es k_eine Verdachtsmomente gibt, die gegen die CDU geltend gemacht werden.-lch hoffe, da:;s es so

-bleibt. MEine sehr verehrten Damen und Herren, solange es

so ist, ist E so. Dann lassen wir uns auch überhaupt nichts an-_ deres einreden.

Ich sage die5 auch mit Blick aufmeine Person c.n dieser Stelle.

Es gibt weder Ermittlungen noch irgendwelche Verdachtsmo_mente. Es wird doch noch erlaubt sein, das so darzustellen.

(Beifall der CDU)

Me)ne Damen und Herren, damit komme ich zu meiner zwei

ten Bemerkung. Dass das nicht das öffentliche Bild prägt,

_liegt auf der Hand. Ich weiß nicht, wie viele sich auf dieser

Seite des Hause~ in den vergangeneo zwei Jahren bemüht ha