............................................................................................................................3610 Abg. Burgard, SPD:...........................................................................................................................3572 Abg. Creutzmann, FDP:......................................................................................... 3612, 3631, 3632, 3633 Abg. Dr. Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:.............................. 3578, 3582, 3617, 3622, 3632, 3638, 3642 Abg. Dr. Enders, CDU:.......................................................................................................................3647 Abg. Dr. Gölter, CDU:................................................................................................................3608, 3611 Abg. Dr. Schmitz, FDP:................................................................................................... 3606, 3621, 3645 Abg. Dröscher, SPD:.................................................................................................................3601, 3648 Abg. Ernst, CDU:...............................................................................................................................3603 Abg. Frau Grosse, SPD:.....................................................................................................................3583 Abg. Frau Kiltz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:................................................................... 3579, 3607, 3612 Abg. Frau Leppla, SPD:.............................................................................................................3586, 3591 Abg. Frau Mohr, SPD:........................................................................................................................3636 Abg. Frau Morsblech, FDP:.......................................................................................................3584, 3590 Abg. Frau Raab, SPD:..........................................................................3573, 3574, 3575, 3593, 3599, 3622 Abg. Fuhr, SPD:.......................................................................................................................3616, 3617 Abg. Hohn, FDP:........................................................................ 3596, 3601, 3618, 3630, 3631, 3640, 3642 Abg. Hörter, CDU:.....................................................................................................................3576, 3577 Abg. Itzek, SPD:................................................................................................................................3626 Abg. Jullien, CDU:.....................................................................................................................3577, 3578 Abg. Keller, CDU:..............................................................................................................................3591 Abg. Lelle, CDU:.......................................................................................................................3582, 3585 Abg. Licht, CDU:................................................................................................................................3635 Abg. Marz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:............................ 3579, 3592, 3599, 3605, 3624, 3628, 3632, 3649 Abg. Mertes, SPD:.............................................................................................................................3607 Abg. Mittrücker, CDU:........................................................................................................................3621 Abg. Nink, SPD:........................................................................................................................3610, 3611 Abg. Presl, SPD:................................................................................................................................3603 Abg. Rösch, SPD:..............................................................................................................................3575 Abg. Schmitt, CDU:........................................................... 3574, 3575, 3594, 3595, 3600, 3615, 3617, 3620 Abg. Schnabel, CDU:.........................................................................................................................3628 Abg. Wiechmann, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:..............................................3579, 3581, 3583, 3587, 3592 Bauckhage, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau:................ 3580, 3581, 3582, 3583 3584, 3613, 3643 Dr. Deubel, Staatssekretär:............................................................................3576, 3577, 3578, 3579, 3633 Stadelmaier, Staatssekretär................................................................................................................3623 Frau Ahnen, Ministerin für Bildung, Frauen und Jugend:.......................................................................3588 Frau Conrad, Ministerin für Umwelt und Forsten:......................... 3572, 3573, 3574, 3575, 3596, 3619, 3620 Frau Dreyer, Ministerin für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit:....................................................3651 Präsident Grimm:............................................3572, 3573, 3574, 3575, 3576, 3577, 3578, 3579, 3581, 3582 3583, 3584, 3585, 3586, 3587, 3588, 3590, 3591, 3592, 3593 3594, 3595, 3596, 3599, 3600, 3601 Vizepräsident Creutzmann:..............................3635, 3636, 3638, 3640, 3641, 3642, 3643, 3644, 3645, 3646 3648, 3649, 3651, 3652
.........................3601, 3603, 3605, 3606, 3607, 3608, 3610, 3611, 3612, 3613 3615, 3616, 3617, 3618, 3619, 3620, 3621, 3622, 3623, 3624 3626, 3627, 3628, 3630, 3631, 3632, 3633
Guten Morgen, meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich eröffne die 54. Plenarsitzung des Landtags Rheinland-Pfalz.
Zu schriftführenden Abgeordneten berufe ich Manfred Nink und Christian Baldauf, der auch die Rednerliste führt.
Entschuldigt sind für heute die Abgeordneten Dr. Gerhard Schmidt und Frau Friedel Grützmacher. Ich denke, dass es angezeigt ist, auch in Ihrem Namen beiden eine gute Genesung zu wünschen.
Ganz herzlich gratuliere ich Franz Schwarz zu seinem 63. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch und alles Gute!
Ich rufe zunächst die Mündliche Anfrage der Abgeordneten Dieter Burgard, Christoph Grimm, Manfred Nink, Heike Raab und Günter Rösch (SPD), Verfahren zur Neuerteilung der Ableitungsgenehmigungen für das Kernkraftwerk Cattenom – Nummer 1 der Drucksache 14/2480 – betreffend, auf.
1. Wurde die Landesregierung von der Generaldirektion für kerntechnische Sicherheit und Strahlenschutz der Französischen Republik über den Antrag auf Neuerteilung der Genehmigung für die Entnahme von Wasser aus der Mosel und für die Ableitungen unterrichtet, und wie bewertet die Landesregierung den Antrag der Electricité de France im Hinblick auf die Auswirkungen auf Rheinland-Pfalz?
3. Was gedenkt die Landesregierung hinsichtlich einer Beteiligung der Öffentlichkeit zu unternehmen?
Es antwortet die Frau Umweltministerin Conrad, sicher auch in der Hoffnung, dass Sie die volle Konzentration des hohen Hauses erfährt.
Herr Präsident, meine Damen und Herren! Die Mündliche Anfrage der Abgeordneten Dieter Burgard, Christoph Grimm, Manfred Nink, Heike Raab und Günter Rösch (SPD) beantworte ich im Namen der Landesregierung wie folgt:
Zu Frage 1: Die Generaldirektion für kerntechnische Sicherheit und Strahlenschutz informierte das Ministerium für Umwelt und Forsten, dass die Electricité de France die Neuerteilung der Genehmigung für die Entnahme von Wasser aus der Mosel sowie für Ableitungen mit Luft und Wasser beantragt hat. Dieses Schreiben ist bei uns am 7. Juli dieses Jahres eingegangen.
Dies war eine Vorabinformation. Sie erfolgte in „Ergänzung“ der beabsichtigten offiziellen Unterrichtung der Bundesrepublik Deutschland nach den Vorschriften über die grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung.
1. Mit Ausnahme von Tritium, einem Radionuklid mit geringer Radiotoxizität, sollen die Ableitungsgrenzwerte für die Radionuklide mit hoher Radiotoxizität (z.B. Ko- balt-60, Jod-131, Cäsium-137) reduziert werden. Zum einen bedeutet dies eine Nachführung der Grenzwerte an die tatsächlichen Ableitungen. Des Weiteren ist dies eine notwendige Anpassung an die abgesenkten europäischen Grenzwerte für die zulässige Strahlenexposition der Bevölkerung. Dies begrüße ich ausdrücklich.
Dies ist jedoch keine abschließende Stellungnahme, weil auch hierzu weitere Prüfungen und detaillierte Beurteilungen notwendig sind.
Hinsichtlich der Erhöhung der Tritiumableitungen von derzeit 160.000 Giga-Becquerel pro Jahr auf 200.000 Giga-Becquerel pro Jahr ist allerdings festzuhalten, dass die Erhöhung nicht für die derzeitige Betriebsweise der Kernreaktoren, sondern für eine ab den Jahren 2006 bis 2010 beabsichtigte höhere Ausnutzung des Kernbrennstoffs (Abbranderhöhung) vorgesehen ist.
Dieser Betrieb ist nach meinem derzeitigen Kenntnisstand noch nicht einmal beantragt. Vor der Erteilung einer Ableitungsgenehmigung müssen zuerst die verfahrens- und sicherheitstechnischen Prüfungen einschließlich der Störfallanalysen zum erhöhten Abbrand abgeschlossen sein. Erst dann kann entschieden werden, ob diese Tritiumableitungen überhaupt notwendig und genehmigungsfähig sind. Hier soll der zweite Schritt nicht vor dem ersten getan werden. Ich lehne schon deswegen eine Genehmigung der höheren Tritiumableitungen ab.
2. Für die Modalitäten der Wasserentnahme und Temperaturen des wiedereingeleiteten Kühlwassers wird keine Änderung beantragt.
3. Neben den radioaktiven Ableitungen wird auch eine Anzahl von nicht radioaktiven Stoffen in die Mosel eingeleitet, wie zum Beispiel Phosphate und Stickstoffverbindungen sowie Chloride. Für diese Stoffe sind zum Teil Änderungen vorgesehen. Es werden dabei Stoffe begrenzt, die vorher nicht begrenzt waren, und für andere Stoffe werden bestehende Grenzwerte abgesenkt. Dieses wäre grundsätzlich zu begrüßen, gleichwohl muss sorgfältig geprüft werden, ob diese Einleitungen unvermeidbar sind und mit dem Minimierungsgebot der EU-Gewässerschutzrichtlinien in Einklang stehen. Dies ist für ein ökologisch empfindliches Gewässer wie die gestaute Mosel besonders zu beachten.
Zu Frage 2: Ich habe mit meinen Kollegen aus dem Saarland und aus Luxemburg verabredet, in dieser Angelegenheit gemeinsam vorzugehen. Ein Treffen mit meinen Kollegen ist für den 17. September vereinbart.
Auch die Internationale Kommission zum Schutz von Mosel und Saar wird sich in einer Sondersitzung am 19. September 2003 mit den Genehmigungsunterlagen befassen und eine detaillierte Prüfung vornehmen.
Wir prüfen zurzeit ebenfalls die uns zur Vorabinformation überlassenen umfangreichen Unterlagen. Das Ergebnis all dieser fachlichen Bewertungen soll in eine gemeinsame Stellungnahme von Luxemburg, Saarland und Rheinland-Pfalz einfließen.
Bereits seit Anfang August steht das Ministerium für Umwelt und Forsten in Verbindung mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Außerdem habe ich mit Schreiben vom 29. August 2003 den Bundesumweltminister gebeten, auch die Strahlenschutzkommission und gegebenenfalls die Reaktorsicherheitskommission mit den Genehm igungsanträgen zu befassen. Der Bundesumweltminister ist mir gefolgt und hat dies mittlerweile veranlasst, wie er mir in seinem Schreiben vom 9. September bestätigt.
Schließlich habe ich beantragt, diese Thematik auf die Tagesordnung der entsprechenden Arbeitsgruppen der Deutsch-Französischen Kommission für Fragen der Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen zu setzen.
Zu Frage 3: Ich habe in meinem bereits erwähnten Schreiben vom 29. August den Bundesumweltminister aufgefordert, dem Land Rheinland-Pfalz und der betroffenen Öffentlichkeit die Möglichkeit zur Stellungnahme gegenüber der zuständigen französischen Behörde einzuräumen. Im europäischen Rechtsrahmen – in diesem bewegen wir uns hier – ist dies die Aufgabe der Bundesregierung und des Bundesumweltministeriums. Meine Intervention hatte auch in diesem Punkt Erfolg.
Mit Verbalnote vom 9. September 2003 hat das Auswärtige Amt der französischen Botschaft in Berlin mitgeteilt – ich zitiere wörtlich –: „Deutschland ist an einer Beteiligung an diesem Verfahren interessiert. Mit der Präfektur in Metz wurde vereinbart, dass den beiden Bundesländern unmittelbar weitere Exemplare der Antragsunterla
gen zugeleitet werden, damit die Beteiligung der grenznahen Bevölkerung möglichst schnell erfolgen kann.“
Meine Damen und Herren, sobald die Unterlagen dem Ministerium für Umwelt und Forsten vorliegen, wird das Verfahren zur Beteiligung der Öffentlichkeit unverzüglich eingeleitet werden. Die Unterlagen sollen bei der Verbandsgemeinde Saarburg, der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier, der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord sowie im Ministerium für Umwelt und Forsten ausgelegt werden.
Im Internetangebot des Ministeriums für Umwelt und Forsten ist die Kurzbeschreibung des Vorhabens schon seit dem 5. September für jeden Mann und jede Frau frei zugänglich.
Sehr geehrter Herr Präsident, Frau Ministerin! Ich bin Ihnen außerordentlich dankbar für diese Information, dass die Öffentlichkeit nunmehr beteiligt werden kann, habe aber auch die Frage, wie es sich praktisch darstellen wird, dass auch andere betroffene Moselanrainer die Unterlagen einsehen können.
Sie erwähnten, es wird bei der ADD möglich sein, in der Verbandsgemeinde Trier-Saarburg und bei der SGD Nord. Wie kann dies praktisch für alle Bürgerinnen und Bürger, die die Unterlagen einsehen möchten, dargestellt werden?
Frau Abgeordnete, ich habe Ihnen die Orte genannt, wo wir diese auszulegen gedenken. Das muss aber noch abgestimmt werden.
Wir werden dann unverzüglich veröffentlichen, zu welchen Öffnungszeiten wo genau in diesen Einrichtungen die Unterlagen eingesehen werden können. Es sind umfangreiche Unterlagen, die vier Bände umfassen.
Zweitens bitte ich, sich vorab über die Internetpräsentation des Ministeriums zu informieren, damit man sich mit der Materie vertraut machen kann.
frage ich Sie, ob Sie es für normal halten, dass am 7. Juli die Unterlagen in Ihrem Haus eingehen, zwei Monate die Kommunen nicht informiert werden, man bei Rückfragen sagt, dass man aufgrund des fehlenden französischen Kenntnisstands nicht in der Lage war, dies früher auszuwerten und wir diese Informationen aus der Presse erhalten müssen?