Meine Damen und Herren, deswegen meine ich, gehört schon Seriosität zu einer solchen Debatte hinzu, und dazu gehört auch, deutlich zu machen, was es bedeutet, die erneuerbaren Energien, die uns zur Verfügung stehen, steigern zu können. Was können wir dabei machen?
Da hilft schon ein Hinweis auf die Tabellen, die im Energiebericht, der vor kurzem vorgelegt wurde, zu lesen sind. Ich will daraus vortragen.
Insgesamt liegen wir, was den Anteil der Erzeugung erneuerbarer Energien angeht, bei 1.704 Gigawatt. Wir werden jetzt bei ungefähr 1.800 liegen.
Wenn ich mir genau ansehe, wo diese herkommen, Wasserkraft 1.220, also 4,4 %, dann sieht der Rest dieser erneuerbaren Energien so aus: Photovoltaik 0,7 Gigawatt; Wind 191, also ca. 200.
Herr Licht, können Sie mir erklären, warum Sie auf Zahlen eingehen, die noch älter sind als das, was die Landesregierung uns geschrieben hat? Was Sie bringen, ist doch nicht mehr aktuell, weil sich die Verhältnisse völlig verschoben haben. Das wissen Sie aber auch.
Wenn Ihre Frage den Zwischenruf provoziert hat, dann bestätigt er eigentlich das, was Sie urpsrünglich auch gesagt haben. Natürlich würde ich gern mit neueren Zahlen arbeiten, aber viel besser sind diese auch nicht, meine Damen und Herren.
Wenn wir insgesamt über die dem Bericht zugrunde liegenden Zahlen, also über 6 % reden, vielleicht heute über aktuell 7 % und 8 % reden könnten, dann wäre das immer noch kein gigantischer Sprung.
Meine Damen und Herren, lassen Sie mich noch auf diesen Punkt Photovoltaik, Wind, Abfall und Biomasse kommen. Insgesamt sind diese vier Bereiche sehr gering, sehr klein.
Herr Kollege Braun, Sie haben vorhin von der Biomasse gesprochen. 10 % werden genutzt. Wenn wir diese auf 100 % steigern, diesen einen Anteil, dann haben wir nicht einmal 1 % dazugewonnen. Das sind die Größenordnungen, meine Damen und Herren. Das ist nun einmal so.
Wenn ich dann die Windkraft nehme – ich muss sie da herausnehmen –, wir haben jetzt über 600 Anlagen in Rheinland-Pfalz, dann lösen diese schon Proteststürme aus. Wenn ich dort den Anteil verdopple, dann habe ich insgesamt auch nur ganz wenige Zusätze, meine Damen und Herren.
Meine Damen und Herren, dann sind wir durchaus bei einer gemeinsamen Antwort, nämlich bei einer rheinland-pfälzischen Komponente in der Geschichte der Entwicklung erneuerbarer Energien; denn wir haben einen Energieträger, den es auszubauen gilt. Das ist die Geothermie.
Meine Damen und Herren, ich will wieder aus dem Bericht zitieren. Ich zitiere wortwörtlich: „Rheinland-Pfalz
hat durch die geologischen Gegebenheiten des Oberrheingrabens gute Voraussetzungen für eine Erdwärmenutzung zur Strom- und Wärmeerzeugung“.
In diesem Bericht heißt es weiter, die geothermische Stromerzeugung in Deutschland vom Februar dieses Jahres betrage das technische Potenzial zur Stromerzeugung für den gesamten Oberrheingraben, also einschließlich der Fläche in Baden-Württemberg etwa 18 Millionen Gigawatt und damit rund das 650fache des rheinland-pfälzischen Stromverbrauchs.
Meine Damen und Herren, gigantische Zahlen, die es gilt, wirklich zu nutzen. Lassen Sie uns dort die Dinge konzentrieren. Da hat der Kollege Dr. Braun Recht, dass in diesem Bereich noch zu wenig getan wird, viel zu wenig getan wird.
Das muss ich der Landesregierung deutlich vorwerfen; denn ich denke schon, dass wir die Geothermie in Rheinland-Pfalz aus dem Dornröschenschlaf wecken müssen.
Wir müssen uns in diesem Bereich konzentrieren, weil – auch das, meine Damen und Herren – es um eine Grundlast geht. Wir können in der Tat dann Kraftwerke ersetzen, wenn wir in diesem Bereich nach vorn kommen.
Alle anderen Energien sind Additive, stehen heute zur Verfügung, morgen wieder nicht usw., meine Damen und Herren.
Ich finde, das zeigen auch die Zahlen. Ich halte das für einen volkswirtschaftlichen Skandal, was ich Ihnen vortrage. Die Förderung des Bundes in Sachen Windkraft Rheinland-Pfalz der letzten vier Jahre über ERP-Umwelt und DtA-Umwelt: 350 Millionen Euro. Die Zahl muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.
350 Millionen Euro sind in diesem Bereich in diesen vier Jahren in diese Energieart des Bundes nach RheinlandPfalz geflossen.
Ich konnte mir wirklich nicht vorstellen, was dort in diesem Land in diesem Teil in eine Energieart verschleudert wird, die ohnehin schon jetzt auf große Probleme in Rheinland-Pfalz stößt und auch noch stoßen wird.
Meine Damen und Herren, lassen Sie uns uns auf die Geothermie konzentrieren. Da liegt die Zukunft in Rheinland-Pfalz. Lassen Sie uns diese Dinge dort bün
Bevor ich der nächsten Rednerin das Wort erteile, begrüße ich auf der Zuschauertribüne Mitglieder der Karnevalsgesellschaft Cochem. Seien Sie herzlich willkommen im Landtag!
Herr Licht, gestatten Sie mir, die Behauptung in den Raum zu stellen, Sie reden für mich wie eine Katze um den heißen Brei herum.
Es hat von uns – da hätten Sie am Anfang zuhören sollen – niemand gesagt, dass wir nicht wissen, dass wir diese fossilen Energieträger auch heute noch brauchen.
Wir wissen auch, dass diese fossilen Energieträger weiterhin von uns genutzt werden müssen, aber auf eine umweltverträgliche Art.
Ich hatte zu Anfang meiner Rede gesagt: „Leider ist es vielen, die über Energie und Energieversorgung reden, nicht immer bewusst, dass ohne die alternativen Energien unsere fossilen Energievorräte zum Teil bis Mitte des Jahrhunderts erschöpft sein werden!“ Da hätten Sie Ihre Gedanken ansetzen müssen.
Als ich mich mit dieser Materie auseinander gesetzt habe, war mir von Anfang an klar, dass Sie sich auf die Geothermie fokussieren werden.
Das ist ein Paradepferd, das niemand abschätzen kann. Man weiß noch nicht, wie es sich entwickelt. Ich mache mit Ihnen jede Wette, wenn die Solarzellen anfangen, in den Blickpunkt der Menschen zu rücken, werden bei diesem Energieträger genau dieselben Widerstände wie bei den Windkraftanlagen entstehen. Wenn die Geothermieanlagen in den Blickpunkt rücken, werden auch sie irgendwann einmal Angriffspunkt der Kritik werden.