.................................................................................................. 5869, 5873, 5886 Abg. Dr. Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:................................................................... 5862, 5866, 5872 Abg. Dr. Geisen, FDP:...............................................................................................................5863, 5865 Abg. Frau Brede-Hoffmann, SPD:..............................................................................................5875, 5881 Abg. Frau Grützmacher, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:..........................................................................5885 Abg. Frau Kiltz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:.......................................................... 5855, 5856, 5857, 5865 Abg. Frau Mohr, SPD:...............................................................................................................5867, 5872 Abg. Frau Morsblech, FDP:.......................................................................................................5878, 5882 Abg. Frau Schäfer, CDU:........................................................................................ 5859, 5860, 5861, 5865 Abg. Keller, CDU:........................................................................................................... 5861, 5862, 5874 Abg. Lammert, CDU:..........................................................................................................................5883 Abg. Lelle, CDU:.......................................................................................................................5860, 5880 Abg. Mertes, SPD:....................................................................................................................5856, 5864 Abg. Pörksen, SPD:...........................................................................................................................5884 Abg. Schmitt, CDU:............................................................................................................................5866 Abg. Stretz, SPD:..............................................................................................................................5858 Abg. Wiechmann, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:................................................................ 5862, 5876, 5882 Abg. Wirz, CDU:.......................................................................................................................5868, 5873 Bauckhage, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau:.......5855, 5856, 5857, 5870, 5874 Bruch, Staatssekretär:........................................................................................................................5883 Frau Ahnen, Ministerin für Bildung, Frauen und Jugend:..................................5859, 5860, 5861, 5862, 5879 Frau Conrad, Ministerin für Umwelt und Forsten:..................................................... 5863, 5864, 5865, 5866 Frau Dreyer, Ministerin für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit:....................................................5858 Präsident Grimm:............................................5855, 5856, 5857, 5858, 5859, 5860, 5861, 5862, 5863, 5864 5865, 5866, 5867, 5868, 5869, 5870, 5872, 5873, 5874, 5875 5876 Vizepräsidentin Frau Hammer:..................................5878, 5880, 5881, 5882, 5883, 5884, 5885, 5886, 5887
Guten Morgen, meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich eröffne die 88. Plenarsitzung des Landtags Rheinland-Pfalz. Zu schriftführenden Abgeordneten berufe ich Dr. Edmund Geisen und Matthias Lammert. Herr Lammert führt die Rednerliste.
Entschuldigt sind für heute die Abgeordneten Jochen Hartloff, Anne Kipp, Sigurd Remy, Dr. Gerhard Schmidt und Ise Thomas sowie Staatsminister Walter Zuber und Ministerpräsident Kurt Beck.
Ich rufe die Mündliche Anfrage der Frau Abgeordneten Elke Kiltz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Umsetzung des Planfeststellungsbeschlusses zur Verlängerung der Startbahn auf dem Flughafen Hahn – Nummer 6 der Drucksache 14/3769 – betreffend, auf.
1. Zu welchem Zeitpunkt wurde der Planfeststellungsbeschluss der Frankfurt-Hahn GmbH und den betroffenen Gemeinden, Verbänden und Initiativen jeweils zugestellt?
2. Aufgrund welcher rechtlich einwandfreien Grundlagen und zu welchem Zeitpunkt wurden die Anträge für die Rodungsarbeiten jeweils ausgeschrieben und vergeben?
3. Mit welchen Mitteln hat die Landesregierung als Anteilseigner der Flughafenbetreibergesellschaft darauf hingewirkt, dass der Planfeststellungsbeschluss nicht zwischen den Weihnachts- und Neujahrsfeiertagen zugestellt und dann sofort umgesetzt werden sollte?
4. Welche Erklärung hat die Landesregierung für den unterschiedlichen Umgang mit Planfeststellungsbeschlüssen im Zusammenhang mit Flughafenerweiterungen in Hessen und Rheinland-Pfalz?
Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Der Flughafen Hahn ist die Jobmaschine in der ansonsten besonders strukturschwachen Hunsrückregion. Er ist mit derzeit rund 2.200 Arbeitsplätzen unbestritten auch das erfolgreichste Konversionsprojekt in unserem Bundesland.
Im letzten Jahr ist die Zahl der Fluggäste gegenüber dem Vorjahr um fast 14 % auf rund 2,8 Millionen Fluggäste angewachsen. Der Zuwachs im Luftfrachtverkehr lag im Jahr 2004 – einschließlich des Luftfrachtersatzverkehrs auf der Straße – bei rund 20 %.
Rund 191.000 Tonnen Luftfracht wurden über den Flughafen Hahn abgewickelt, der damit der viertgrößte Frachtflughafen in Deutschland ist. Zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Flughafens insbesondere im Frachtbereich und damit zur Sicherung einer weiteren dynamischen Entwicklung des Flughafens ist die Verlängerung der Start- und Landebahn auf rund 3.800 Meter unabdingbar.
Damit wird die Wirtschaftlichkeit des Frachtflugbetriebs im Interesse der Sicherung und der Schaffung neuer Arbeitsplätze verbessert.
Der Landesbetrieb Straßen und Verkehr hat als Planfeststellungsbehörde auf der Grundlage des Antrags der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH und nach der Durchführung der gesetzlich vorgesehenen Verfahrensschritte den Plan zur Verlängerung der Start- und Landebahn einschließlich der damit verbundenen Folgemaßnahmen Ende Dezember 2004 festgestellt.
Zu Frage 1: Die Zustellung des Planfeststellungsbeschlusses an die Flughafenbetreibergesellschaft erfolgte per Kurier am Abend das 28. Dezember 2004.
Die umliegenden Verbandsgemeinden erhielten den Beschluss zum Zweck der Bekanntgabe per Kurier am 29. Dezember 2004 morgens. Die Zustellung an die Verbände BUND und NABU erfolgte per Einschreiben mit Datum vom 04. Januar 2005. Im Übrigen wurde die Zustellung per öffentlicher Bekanntmachung am 29. Dezember 2004 durch das Luftamt eingeleitet.
Darüber hinaus wurde die breite Öffentlichkeit durch eine Pressemeldung des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau vom 30. Dezember über den Erlass des Planfeststellungsbeschlusses informiert.
Zu Frage 2: Die Flughafenbetreibergesellschaft hat nach deren Angaben mehrere Angebote eingeholt. Sie hat auf dieser Grundlage am 17. November 2004 zwei Unternehmen mit der Durchführung der Rodungsmaßnahmen beauftragt. Bestandteil der vertraglichen Vereinbarungen war die Verpflichtung der Unternehmen, nach Mitteilung des Auftraggebers innerhalb von maximal 24 Stunden mit den Arbeiten beginnen zu können.
Zur Frage 3: Für die Landesregierung bestand daher keine Veranlassung, auf das Verwaltungsverfahren der Planfeststellung inhaltlich oder zeitlich einzuwirken. Der umgehende Baubeginn nach Zustellung des Planfeststellungsbeschlusses stellt eine Entscheidung des Flughafenbetreibers dar. Diese ist in Übereinstimmung mit den rechtlichen Grundlagen und dem Planfeststellungsbeschluss getroffen worden und war daher ordnungsgemäß.
Im Übrigen weise ich darauf hin, dass die Landesregierung an der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH nur noch mit einem Anteil von 17,5 % beteiligt ist.
Zu Frage 4: Die Zustellung der Planfeststellungsbeschlüsse erfolgte sowohl in Hessen als auch in Rheinland-Pfalz in den genannten Fällen in vergleichbarer Form. Unterschiede sind nicht zu erkennen.
Die Entscheidung, ob der Flughafenbetreiber von dem gesetzlich vorgesehenen Recht des sofortigen Baubeginns Gebrauch macht, liegt, wie bereits ausgeführt, ausschließlich in dessen Entscheidungssphäre.
Während sich Fraport als Betreibergesellschaft des Flughafens Frankfurt Main auf freiwilliger Basis bereit erklärt hat, etwaige Eilentscheidungen abzuwarten, hat sich die Betreibergesellschaft des Flughafens FrankfurtHahn, die bekanntlich mehrheitlich von Fraport getragen wird, für einen rechtlich gleichfalls ordnungsgemäßen sofortigen Beginn entschieden.
Herr Minister, es ging in der Frage 4 nicht um die Tatsache, dass die Zustellung des Planfeststellungsbeschlusses und dessen Umsetzung rechtlich einwandfrei ist, – –
sondern um Stilfragen. Sie haben keine Erklärung geliefert, warum man in Hessen mit Verbänden und umliegenden Ortsgemeinden anders umgeht als in Rheinland-Pfalz. Sie haben als Landesregierung mit 17,5 % Anteilseignerschaft sehr wohl die Möglichkeit, darauf hinzuwirken, dass der Stil anders sein könnte. Ich
Über die Frage des Stils kann man streiten. Der eine hat Ihren Stil, der andere meinen. Entscheidend ist, dass rechtlich einwandfrei gehandelt worden ist. Mehrheitseigner ist die Fraport, die selbst entschieden hat, welcher Weg eingeschlagen werden soll.
Herr Staatsminister, können Sie meiner Auffassung zustimmen, dass es bemerkenswert ist, wenn ein Unternehmen sich innerhalb des Gesetzes bewegt, dass dann dennoch im rheinland-pfälzischen Landtag Fragen darüber angestellt werden, ob der Stil zutreffend ist?
Es geht darum: Ist geltendes Recht eingehalten worden oder nicht? Geltendes Recht ist eingehalten worden.