Protokoll der Sitzung vom 08.02.2007

Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Wenigstens gibt es einen im Plenum, dem wenigstens die Wahrsagerin das Amt vorausgesagt hat. Das beruhigt mich.

(Heiterkeit bei der CDU – Hartloff, SPD: Ich glaube wenig an die Sterne!)

Herr Ministerpräsident, ausgerechnet Sie äußern diese letzte Bemerkung. Ich muss Ihnen sagen, entweder haben Sie mir nicht zugehört, oder es handelt sich um den alten Reflex, der immer greift, irgendetwas zu äußern, was niemand gesagt hat.

(Beifall der CDU – Ministerpräsident Beck: Ich habe sogar gelesen, was Sie geschrieben haben!)

Ich habe es auch nicht geschrieben! Sie müssen es richtig lesen.

Ich habe gesagt, wir tragen das mit. Die Entscheidung ist gefallen. Es geht nur noch einmal um eine Positionierung, die die CDU Rheinland-Pfalz hat.

(Ministerpräsident Beck: Genau das ist es!)

Ja, genau das ist es, Herr Ministerpräsident. Diese Position hat die CDU.

Herr Ministerpräsident, Höflichkeit ist auch, wenn man dem anderen einmal zuhört.

(Beifall der CDU)

Herr Ministerpräsident, Höflichkeit bedeutet auch zuzuhören. Ich habe Ihnen eben auch zugehört.

(Ministerpräsident Beck: Bleiben Sie doch ruhig!)

Sie haben angefangen. Hören Sie doch einfach einmal zu. Ich bleibe ruhig.

Können wir jetzt? – Danke schön. Herr Ministerpräsident, – – –

(Ministerpräsident Beck: Sie können reden oder schweigen! Ich mache, was ich will!)

Sie machen, was Sie wollen. Das ist auch ein typischer Satz, der passt zu Ihnen.

Wir befinden uns hier aber im Plenum. Der Präsident ist mehrmals eingeschritten, wenn so etwas kam.

(Hartloff, SPD: Reden Sie einmal mit uns und führen Sie keine Zwiegespräche!)

Herr Dr. Rosenbauer, ich bitte Sie, fahren Sie doch fort. Sie haben momentan das Wort. Das ganze Plenum hört Ihnen zu.

(Lelle, CDU: Jetzt geht es aber los! Das ist doch ein Witz!)

Frau Präsidentin, ich fahre fort.

Noch einmal zurück. Es wäre ganz einfach gewesen, sich hinauszustehlen und zu sagen: Wir haben nicht die Position.

Die CDU in Rheinland-Pfalz hat im Juli die Position bezogen, die hier noch einmal heute beschrieben ist. Die hat sie konstant vertreten.

Es wäre völlig einfach gewesen, diese Position zu verlassen und nichts zu machen. Aber wenn ein Problem vorhanden ist und wir glauben, dass das Problem nur anders gelöst werden kann, dann muss man das auch in unangenehmen Zeiten vortragen und bei der Position bleiben.

Nichts anderes hat die CDU Rheinland-Pfalz mit diesem Antrag getan, nicht mehr und nicht weniger.

(Beifall bei der CDU)

Genau das ist der Punkt. Ich will Ihnen ein Beispiel nennen. Wenn ich das einmal umdrehe: Vor der Bundestagswahl hat die SPD Rheinland-Pfalz gesagt, keine Mehrwertsteuer, sondern die „Merkelsteuer“. Die CDU war vor der Bundestagswahl mutig, manche Wahrheiten zu sagen.

Wir haben das auch im Wahlergebnis zu spüren bekommen. Sie waren es, die diese Wahrheiten und die Staatsverschuldung völlig geleugnet haben.

(Beifall bei der CDU)

Sie haben das gemacht, nicht wir. Wir hatten ein sehr mutiges Bundestagswahlprogramm. Sie sind herumgelaufen und haben davon gesprochen, die Mehrwertsteuer werde nicht erhöht.

Als Sie mit in die Regierungsverantwortung getreten sind, ist etwas völlig anderes herausgekommen.

Wir waren vorher diejenigen, die von der zweiprozentigen Mehrwertsteuererhöhung gesprochen haben. Wir waren auch diejenigen, die gesagt haben, wir müssten mehr Steuermittel in das Gesundheitswesen pumpen, um die Kinderversicherung mit frei zu machen.

Sagen Sie doch nicht, das wäre Ihre Idee gewesen. Das war unser mutiges Wahlprogramm. Die FDP hatte Ähnliches im Programm stehen.

(Zuruf von der FDP)

Das waren wir, die die Wahrheit gesagt haben. Sie stellen sich jetzt hierhin und wollen uns angreifen, die eine konstante Linie gefahren sind.

(Beifall der CDU)

Wir lassen uns von Ihnen nicht irremachen.

(Ministerpräsident Beck: Sie sind völlig regierungsunfähig!)

Na klar, wir sind regierungsunfähig. Das werden wir irgendwann einmal zeigen, wer regierungsfähig ist.

Ich finde es schon anmaßend, wenn Sie sagen, wie die Menschen über unsere Position entscheiden. Lassen Sie doch die Menschen entscheiden. Das werden wir dann einmal abwarten.

(Beifall der CDU)

Wir werden konstant durchhalten. Vor der Landtagswahl haben wir Demonstrationen vor dem Gesundheitsministerium gehabt. Sie haben den Ambulanzen und Ärzten versprochen, wir heben auf 20 % an und setzen uns ein. Sie waren es, die Versprechungen gemacht haben.

(Ministerpräsident Beck: Da war ich nicht vor Ort! Ich war nicht dort!)

Sie haben mit der KV gesprochen. Sie haben Briefe verschickt. Sie haben all diese Dinge draußen veröffentlicht.

(Ministerpräsident Beck: Ich war doch gar nicht dort!)

Herr Kollege Schmitz, Sie und die Landesregierung haben genau das gesagt. Davon ist heute keine Rede mehr. Das ist die Wahrheit.

Vielen Dank.

(Beifall der CDU – Ramsauer, SPD: Setzen! Sechs!)

Es liegen keine weiteren Wortmeldungen vor.

Die FDP hat Ausschussüberweisung beantragt. Ist das richtig, Herr Eymael?

(Zuruf von der FDP: Abstimmung!)