...................................................................................................................... 2706, 2711, 2714 Abg. Baldauf, CDU:........................................................................................................................... 2691, 2696 Abg. Bauckhage, FDP:............................................................................................................ 2702, 2721, 2731 Abg. Burgard, SPD:..................................................................................................................................... 2733 Abg. Dr. Mittrücker, CDU:............................................................................................................................ 2718 Abg. Dr. Rosenbauer, CDU:........................................................................................................................ 2710 Abg. Dr. Wilke, CDU:................................................................................................................................... 2723 Abg. Eymael, FDP:...................................................................................................................................... 2729 Abg. Frau Dr. Lejeune, FDP:............................................................................................................. 2724, 2734 Abg. Frau Meurer, CDU:.............................................................................................................................. 2732 Abg. Frau Schleicher-Rothmund, SPD:....................................................................................................... 2711 Abg. Hartloff, SPD:.................................................................................................................. 2692, 2697, 2704 Abg. Heinrich, SPD:..................................................................................................................................... 2719 Abg. Hoch, SPD:.......................................................................................................................................... 2725 Abg. Hörter, CDU:.................................................................................................................... 2707, 2712, 2713 Abg. Licht, CDU:...................................................................................................................... 2703, 2715, 2736 Abg. Mertin, FDP:.............................................................................................................................. 2690, 2695 Abg. Noss, SPD:.......................................................................................................................................... 2705 Abg. Puchtler, SPD:..................................................................................................................................... 2727 Abg. Ramsauer, SPD:................................................................................................................................. 2730 Abg. Schreiner, CDU:........................................................................................................................ 2726, 2731 Abg. Schweitzer, Harald, SPD:.................................................................................................................... 2709 Beck, Ministerpräsident:.................................................................................................................... 2698, 2717 Bruch, Minister des Innern und für Sport:.................................................................................................... 2715 Dr. Bamberger, Minister der Justiz:......................................................................................... 2722, 2735, 2736 Hering, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau:............................................ 2725, 2730 Prof. Dr. Deubel, Minister der Finanzen:........................................................................................... 2693, 2708 Präsident Mertes:.........................................................2690, 2691, 2692, 2693, 2695, 2696, 2697, 2698, 2702.....................................................................................2703, 2704, 2705, 2706, 2707, 2718, 2719, 2721, 2722 Vizepräsident Bauckhage:...........................................2708, 2709, 2710, 2711, 2712, 2713, 2714, 2715, 2716 Vizepräsidentin Frau Klamm:......................................2723, 2724, 2725, 2726, 2727, 2729, 2730, 2731, 2732....................................................................................................................................... 2733, 2734, 2735, 2736
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich darf Sie herzlich zur 45. Plenarsitzung des Landtags von Rheinland-Pfalz begrüßen. Ich darf die Kollegin Bettina Brück und den Kollegen Ralf Seekatz zu schriftführenden Abgeordneten berufen. Die Rednerliste führt Frau Brück.
Entschuldigt sind für heute die Abgeordneten Petra Elsner und Heinz-Hermann Schnabel sowie Staatssekretär Michael Ebling.
Meine Damen und Herren, bevor wir über die Tagesordnung abstimmen, darf ich bekannt geben, Geburtstag hatte Harald Schweitzer. Er hatte einen runden Geburtstag, volle 60 Jahre.
Heute, tatsächlich? Sie sehen mich unvorbereitet. Das ärgert mich. Normalerweise steht Ihnen jetzt eine Kiste Wein zu, Herr Schreiner. Diese werden Sie auch noch bekommen, selbstverständlich.
Heute hat Herr Kollege Schreiner seinen Geburtstag. Ich habe nicht ordentlich hingeschaut, keiner hat es mir gesagt. Sie sehen mich in voller Unschuld.
Meine Damen und Herren, zu Punkt 2 der Tagesordnung ist festzustellen, die Beschlussempfehlung zur Änderung des Kommunalwahlgesetzes wurde vor der Sitzung verteilt. Wir müssen die Frist zwischen der Verteilung der Beschlussempfehlung und der zweiten Beratung abkürzen. – Ich stelle fest, dass es dagegen keinen Widerspruch gibt, dann ist es so beschlossen.
In diesem Sinne frage ich Sie: Gibt es zur Feststellung der Tagesordnung noch Hinweise, die gemacht werden? – Wenn das nicht der Fall ist, dann ist sie so beschlossen.
„Massive Steuererhöhungen der letzten Jahre belasten die rheinland-pfälzi- schen Bürgerinnen und Bürger“ auf Antrag der Fraktion der FDP – Drucksache 15/2185 –
Herr Präsident, verehrte Kolleginnen und Kollegen! In den 50er-Jahren wurde man zum Spitzensteuersatz herangezogen, wenn man das 17-Fache des Durchschnittseinkommens verdiente. Heute wird man bereits zum Spitzensteuersatz herangezogen, wenn man das 1,9-Fache verdient. Der Spitzensteuersatz setzt bei einem Jahreseinkommen von etwa 52.000 Euro an.
Ich erwähne den Betrag von 52.000 Euro deshalb, weil häufig in der Öffentlichkeit der Eindruck entsteht, als ob der Spitzensteuersatz erst greift, wenn Einkommensmillionäre gefragt sind. Das kann man bei 52.000 Euro jährlich bei Weitem nicht sagen, sondern man muss eher davon ausgehen, dass durchaus ein Handwerksmeister diesen Betrag in einem Jahr als Gewinn erwirtschaften kann und damit zum Spitzensteuersatz herangezogen wird. Es ist also eine beträchtliche Veränderung, die dazu führt, dass der Spitzensteuersatz bereits weit unterhalb der Schwelle von Einkommensmillionären erhoben werden kann.
Nimmt man noch hinzu, dass es in den letzten Jahren zu einer Reihe von Steuererhöhungen gekommen ist, die alle getroffen haben, wie z. B. die Mehrwertsteuererhöhung von 16 auf 19 Prozentpunkte oder die Preissteigerungen im Energiebereich, in dem es nicht so ist, dass bei einem Liter Benzin der Scheich, der am meisten verdient, in Saudi Arabien sitzt, sondern in Berlin. Es ist der Bundesfinanzminister, der mit etwa 61 % dabei ist.
Das sind Preis- bzw. Steuererhöhungen, die alle treffen und dazu führen, wenn noch die kalte Progression hinzukommt, dass bei den Bürgern weniger ankommt. Kalte Progression heißt nichts anderes, als dass in den Steuertabellen die Inflation nicht mit eingerechnet wird, sodass es bei jeder Lohnerhöhung zu einer klammheimlichen Steuererhöhung kommt.
Wenn also der Bundesfinanzminister Anfang März vornehmlich auf den ersten Anschein für die Arbeitnehmer sprach, als er höhere Löhne forderte, hat er natürlich
ganz heimlich auch für sich gesprochen, weil er an dieser Lohnerhöhung ganz klammheimlich über die kalte Progression beteiligt ist.
Insofern trifft momentan auf den Bürger eine Vielzahl von Belastungen. Es ist kein Wunder, dass viele Bürger den Eindruck haben, dass sie sich wie ein Hamster bewegen, immer schneller auf der Stelle treten, aber für sie zusätzlich nichts hängen bleibt. Es bleibt einfach weniger hängen. Sie haben von den Lohnerhöhungen, die beschlossen werden, über die Inflationsrate, über die kalte Progression kaum etwas zu erwarten.
Ein Preistreiber ist in dem Zusammenhang – das muss festgehalten werden – die Mehrwertsteuererhöhung, die nach Schätzung des Bundesbankpräsidenten mit 1,5 % Inflationsrate zu Buche schlägt.
Das alles muss erwähnt werden. Herr Kollege Baldauf, ich muss Ihnen das heute vorhalten, Sie haben die Mehrwertsteuererhöhung mitbeschlossen, nicht Sie persönlich, aber Ihre Partei und die rheinlandpfälzischen Bundestagsabgeordneten der CDU ebenso.
Bei der Mehrwertsteuererhöhung halte ich Ihnen zugute, dass Ihre Partei das vor der Wahl gesagt hat, zwar nicht in der ganzen Höhe, aber die anderen, die dies mitbeschlossen haben, haben vor der Wahl etwas anderes gesagt.
Wenn Sie aber heute sagen, wir wollen – so fordern Sie es in der zweiten Aktuellen Stunde – mehr Netto vom Brutto, dann stimme ich Ihnen in der Aussage zu, allein mir fehlt der Glaube.
Ich glaube noch nicht, dass die Bundestagsabgeordneten der CDU bei entsprechenden Abstimmungen – wenn sie aus Rheinland-Pfalz kommen – so abstimmen werden. Das bleibt abzuwarten.
Aus unserer Sicht kommt nichts anderes in Frage, als dafür zu sorgen, dass die Leistungsträger unserer Gesellschaft wieder das Gefühl haben, dass ihre Kraftanstrengung und ihre Leistung sich für sie lohnt, dass sie mehr haben; denn nur so werden wir auf Dauer den Wohlstand erarbeiten können, den wir benötigen, um anderen helfen zu können.
Deshalb ist es richtig, dafür zu kämpfen, dass jemand, der 52.000 Euro pro Jahr verdient, mehr in der Tasche behält, damit er das Gefühl hat, und zwar nicht nur das
Gefühl, sondern in klingender Münze spürt, dass sich seine Leistung rentiert. Dafür wollen wir uns einsetzen.
Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Kollege Mertin, gestatten Sie mir zunächst ein Wort zu der Frage, wer wie welche Aussagen trifft. Wir haben nachher noch einen Tagesordnungspunkt, der den Fall der 3,03 %-Klausel behandelt. Die hatten Sie auch einmal so mit beschlossen, nur so viel zum kompletten Wahrheitsgehalt.
Ich komme zum Thema. Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir merken immer mehr, dass die Leistungsträger in unserer Gesellschaft die Verlierer sind.