Frau Ministerin, Sie haben gerade die PES-Kräfte angesprochen. Wie beurteilen Sie denn die Wirksamkeit von PES-Kräften und auch die Attraktivität – wir haben relativ wenig PES-Kräfte – vor dem Hintergrund, dass nur 1 % des Unterrichtsausfalls durch PES-Kräfte abgedeckt wurde?
Es tut mir leid, ich kann die 1 % jetzt nicht bestätigen. Sie werden sicherlich irgendwelche anderen Zahlen haben.
Wir haben nicht relativ wenig PES-Kräfte, sondern wir haben in unserem Portal für das Projekt „Erweiterte Selbstständigkeit“ Tausende von Lehrkräften oder andere Personen, die sich für solchen kurzfristigen Unterrichtsausfall zur Verfügung stellen.
Ich habe völlig eindeutig gesagt, das Schönste ist immer, der jeweilige Lehrer oder die jeweilige Lehrerin halten den Unterricht. Aber wenn das nicht möglich ist, weil sie krank sind, weil sie auf Fortbildung sind oder weil sie eine Klassenfahrt machen, dann stehen wir vor der Alternative, dass wir andere Kräfte brauchen. Dann halte ich das, was wir mit dem Projekt „Erweiterte Selbstständigkeit“ gemacht haben, für einen sinnvollen Ersatz. Ich weiß auch, dass diese Lehrkräfte an vielen Schulen hervorragend ankommen.
Im Übrigen bezieht sich die Auswertung auf den Monat September. Das heißt doch nicht, dass im Laufe des Schuljahres dort nicht erheblich mehr PES-Lehrkräfte zum Einsatz gekommen sind. Sie haben nun nach diesen Zahlen gefragt, also musste ich Ihnen diese zur Verfügung stellen. Natürlich weiß ich, dass danach noch eine Reihe von PES-Verträgen abgeschlossen worden ist.
Frau Ministerin, es gibt in der Tat diese unterschiedlichen Definitionen von temporärem und strukturellem Unterrichtsausfall. Teilen Sie aber nicht auch die Auffassung, dass es sowohl den Schülerinnen und Schülern als auch deren Eltern im Grunde genommen egal sein kann, aus welchem Grund der Unterricht ausfällt, ob es sich also um temporären oder strukturellen Unterrichtsausfall handelt?
Ich habe eben versucht, Ihnen das zu erklären. Den Unterschied habe nicht ich konstatiert, sondern Sie haben eben gesagt, das eine ist Unterricht, der gut ist, das andere ist Unterricht, den wir eigentlich nicht wollen.
Ich sage Ihnen, wir kümmern uns sowohl bei der strukturellen Versorgung als auch bei der Begleichung des temporären Unterrichtsausfalls darum, dass wir alle Möglichkeiten ausschöpfen, dass Unterricht stattfindet.
Nur, Frau Beilstein, die Mechanismen sind unterschiedlich. Es ist etwas völlig anderes, ob eine Lehrkraft langfristig krank ist – dann habe ich ganz andere Möglichkeiten – oder ob eine Lehrerin zum Beispiel eine Woche auf Klassenfahrt ist. Ich glaube, das ist eingängig. Deswegen muss man unterscheiden, weil die Reaktionsmechanismen ganz unterschiedliche sein müssen.
Meine Damen und Herren, mein Beisitzer, Herr Adams hat mich eben gefragt, ob das immer so ist. Er ist neu hier im Hause. Ich musste ihm sagen: Ja. Muss es wirklich immer so sein, dass wir dann, wenn wir detaillierte Fragen stellen, nicht die Geduld haben, auch detaillierte Antworten zu hören? Das ist nun einmal so. Ich bitte also um etwas mehr Aufmerksamkeit. Sie können draußen Kaffee trinken und erzählen.
Frau Ministerin, bei Schulen, die an PES teilnehmen, kann man in etwa den temporären Unterrichtsausfall zumindest in quantitativer Art nachvollziehen. Was in der Vertretung geschieht, ist natürlich nicht ersichtlich. Das ist ein Teil des Unbehagens, das die Eltern hinsichtlich des quantitativen und qualitativen Unterrichtsausfalls geäußert haben.
Der Landtag hat auf Antrag der SPD und mit Stimmen der SPD – das war die Landtagsdrucksache 15/1437 vom 30. August 2007, Überschrift „Gute Schule machen – Unterrichtsversorgung sichern“ usw. – – –
Jetzt kommt die Frage. „Der Landtag fordert die Landesregierung auf“ – das ist der vierte Spiegelstrich – „über den temporären Unterrichtsausfall aller am Projekt Erweiterte Selbstständigkeit teilnehmenden Schulen ab dem Schuljahr 2007/2008“ – jetzt kommt es – „zeitnah und in geeigneter Weise zu informieren und für die übrigen Schulen die Einführung eines Verfahrens zu prüfen, durch welches jährlich zu einem noch zu bestimmenden Zeitpunkt und für einen noch zu bestimmenden Zeitraum der temporäre Unterrichtsausfall erfasst werden kann“.
Herr Abgeordneter Keller, ich schätze Sie, aber das ist jetzt eine Frage, bei der ich nicht genau weiß, was ich antworten soll. Das haben Sie letztes Jahr für jede Schule in Rheinland-Pfalz, sowohl für PES als auch für alle anderen bekommen.
Das waren große Packen mit Papier. Da wir uns viel Mühe gemacht haben, gehe ich davon aus, dass Sie die alle durchgeschaut haben.
Ich darf Ihnen in Aussicht stellen, dass Sie in Kürze wieder für jede einzelne Schule die Daten aus PES und vom temporären Unterrichtsausfall erhalten, da in der letzten Woche, glaube ich, der Erhebungszeitpunkt für dieses Schuljahr war. Sie dürfen die Daten dann intensiv auswerten. Ich glaube, damit ist Ihre Frage beantwortet. Meines Wissens war das Erhebungsdatum in der letzten oder vorletzten Woche. Sobald das ausgewertet ist, wird Ihnen das für jede Schule zur Verfügung gestellt.
Ich bin schon ein bisschen traurig, dass Sie das letztes Jahr noch nicht einmal zur Kenntnis genommen haben.
wurden mindestens 10 % der Stunden nicht planmäßig erteilt und in irgendeiner Form vertreten, reguliert oder sind ausgefallen.
Ich hoffe, dass Sie nicht die Kompetenz der Eltern infrage stellen. Wenn man die Zahlen der Eltern zugrunde legt, dann haben wir ein Drittel, bei denen Sie zugeben, dass sie ausfallen, ein Drittel werden vertreten und ein Drittel fällt in den Bereich eigenverantwortliches Lernen, was für mich eigentlich ein Unterrichtsausfall ist.
den zur besonderen Förderung und um Defizite aufzufangen. Vor dem Hintergrund dieses extrem hohen Unterrichtsausfalls – weit über 6 % plus struktureller Unterrichtsausfall, wir sind fast bei 10 % – frage ich Sie, ob Sie es ändern wollen, dass künftig an Gymnasien mehr Förderunterricht zur Verfügung steht, so wie wir es als CDU schon lange fordern.
Meine Damen und Herren, bevor die Ministerin antwortet, möchte auf Folgendes hinweisen: Nachdem Sie mehrfach keine Fragen stellen, sondern kleine Reden halten, werde ich ab sofort nur noch Fragen zulassen, wie Sie es in der Geschäftsordnung selbst bestimmt haben.
Es ist anscheinend nicht möglich zu sagen, wir stellen Fragen, sondern es werden Reden gehalten, die hier im Grunde nicht zu halten sind. Ich bitte Sie, stellen Sie Fragen. Wenn Sie keine Fragen stellen, werde ich künftig über die Technik dafür sorgen, dass man Sie nicht verstehen wird.
1. Solange es Schulen gibt, wird es einen Vertretungsbedarf geben. Auch Lehrerinnen und Lehrer sind nur Menschen, die auch einmal krank werden.
2. Wir alle wollen, dass Lehrerinnen und Lehrer Fortbildungen machen können. Dadurch wird Vertretungsbedarf entstehen.
3. Gerade Eltern wollen, dass ihre Kinder ergänzende Angebote wahrnehmen können, z. B. Klassenfahrten, Kursfahrten, Betriebserkundungen, Projekttage usw.
Liebe Frau Abgeordnete Dickes, ich glaube, das ist nachvollziehbar. Das ist nun einmal nicht durch die Lehrerinnen und Lehrer zu leisten, die krank, in Fortbildung sind oder ein anderes Projekt wahrnehmen. Also müssen andere Personen zum Einsatz kommen. Wenn wir uns darauf schon einmal verständigen könnten, hätten wir schon mal ein paar Dinge grundgelegt.