Protokoll der Sitzung vom 24.04.2013

Sie haben im Übrigen auch bewiesen, dass die B 10 beispielsweise nun schon seit Jahren irgendwo gemeldet war, sich aber tatsächlich nichts getan hat. Ich bedauere das keineswegs. Das gibt uns nämlich heute die Möglichkeit umzusteuern.

Ich will Ihnen ein paar Zahlen nennen. Für den letzten Bundesverkehrswegeplan wurden von Rheinland-Pfalz 192 Projekte nach Berlin gemeldet.

(Unruhe im Hause)

Letztendlich wurden 168 Projekte aufgenommen, und davon wurden 41 bis heute umgesetzt bzw. sind im Bau. Das sind 24,4 %. Da frage ich mich, was Sie an einer Aussage zu kritisieren haben, dass angemeldet noch nicht gebaut ist.

Im Übrigen würde ich Ihnen raten, nicht so abfällig über Bürgerbeteiligung zu sprechen. Das sind Grundrechte,

die der Bürger, die die Bürgerin hat. Ich finde, das muss man so akzeptieren.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)

Wir haben uns – das hat Frau Kollegin Schmitt eben sehr schön herausgestellt – geeinigt.

(Licht, CDU: Wir wissen, wie es gemeint war!)

Es ist kein Geheimnis, dass, was die Infrastrukturpolitik angeht, die Annährung manchmal sehr vorsichtig ist. Aber das ist gerade der Beweis dafür, dass Rot-Grün eine gute und funktionsfähige Regierungsarbeit macht, und wir verlieren uns nicht in irgendwelchen lauten Lärmanträgen – wie heute wieder im Plenum zu hören –, sondern wir arbeiten dafür, diese Gesellschaft ein Stück weit nachhaltiger mobilitätsfähig zu machen.

Ich sage Ihnen, dass zwei Jahre, in denen die Grünen an der Regierung beteiligt sind, noch nicht das Ende der Fahnenstange sind, aber ein guter Beginn.

(Zurufe von der CDU – Glocke des Präsidenten)

Herr Ramsauer hat es nun auch eingesehen. Wenn er die Länder auffordert, vernünftig – –

Frau Kollegin.

die Projekte anzumelden, dann sind wir sicher Musterknaben.

(Beifall bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und SPD)

Ist es denn so schwer, die Uhr zu lesen?

Liebes Plenum, wir haben jeder Fraktion großzügig zugemessen. Es ist nicht zu kleinlich gewesen.

(Staatsminister Lewentz meldet sich zu Wort)

Bitte schön, Herr Minister. Selbstverständlich.

Sie wissen, wenn Sie nach den Fraktionen sprechen, dass nach der Geschäftsordnung den Fraktionen noch einmal 2 Minuten zustehen. – Bitte.

Ja, das ist mir als Abgeordneter dieses Hauses bekannt.

Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Frau Blatzheim-Roegler hat es gesagt. 41 Projekte sind durch den Bund über den letzten Bundesverkehrswegeplan umgesetzt worden. Wenn wir die 80 allein im Straßenbau hinbekommen, dann haben wir das verdoppelt. Das kann doch nicht schlecht sein.

Wenn ich mir Ihre – na ja, Herr Weiner, ich lasse jetzt die Beschreibung weg – Aussage zum Thema „Brücken“ noch einmal anschaue, so möchte ich dazu sagen, wir bauen die zweite Brücke Wörth gemeinsam mit BadenWürttemberg – das haben wir uns vorgenommen –, 106 Millionen Euro.

Im Bau ist die Schiersteiner Brücke mit Hessen, 130 Millionen Euro. Im Bau ist der Hochmoselübergang, 375 Millionen Euro.

Wir wollen die Biewertalbrücke bauen, 15 Millionen Euro.

Das sind über eine halbe Milliarde Euro Steuergelder in der heutigen Zeit, in Zeiten von Schuldenbremsen.

Wenn wir das hinbekommen, dann ist uns viel gelungen.

Das, was Sie so schlechtgeredet haben – ich habe Ihnen das schon einmal gesagt –, bei der B 10 sind wir am Bauen. Wenn der Abschnitt, den wir angemeldet haben, in die Umsetzung kommt, bedeutet das weitere 70 Millionen Euro. Wenn wir das hinbekommen, dann habe ich das erreicht, wofür ich mit Ihrer Hilfe am Samstag mit Vorschusslorbeeren ausgestattet wurde.

Sie erinnern sich an die Demo in Dahn, dass, als ich weg bin, die Leute applaudiert haben. Ich habe mich sehr gefreut.

(Frau Klöckner, CDU: Weil Sie weg sind! – Weitere Zurufe von der CDU)

Es ist mir nicht aufgefallen, ob auch Sie geklatscht haben. Aber die Mitglieder der Bürgerinitiative haben geklatscht. Das habe ich gerne gehört, weil sie gesehen haben, dass wir die Infrastrukturverbesserung in diesem Land sehr ernst nehmen.

(Beifall der SPD und des BÜNDNIS 90 /DIE GRÜNEN)

Herr Weiner, wenn Sie tatsächlich für ihre Fraktion gesprochen haben sollten, dann sind Sie allerdings als CDU-Landtagsfraktion wirklich koalitionsunfähig. Einen Koalitionsausschuss als Hinterzimmerpolitik zu bezeichnen! Entschuldigen Sie bitte, machen die Bundeskanzlerin und die FDP Koalitionsausschüsse im Staatstheater oder sonst wo? Was soll denn der Quatsch? – Also so etwas aber auch.

(Beifall und Heiterkeit bei SPD und BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

Herr Kollege Licht, Sie haben das Wort für 2 Minuten.

Herr Minister, wenn Sie eine Kundgebung bei der B 10 verlassen und man dann applaudiert, dafür habe ich schon Verständnis.

(Beifall bei der CDU – Staatsminister Lewentz: Sie waren gar nicht dabei!)

Offensichtlich muss es so gewesen sein.

Herr Minister, die Presse bezeichnet das, was Sie, die Koalitionäre, vereinbart haben, als politischen Kuhhandel.

Frau Ministerpräsidentin, dieser politische Kuhhandel ist beispielsweise auf dem Rücken von Trier geschehen.

(Beifall der CDU – Zuruf von Frau Ministerpräsidentin Dreyer)

Ja, das ist so.

Er ist beispielsweise, und jetzt hole ich die gesamte Politik, die Sie als Koalition bisher zu verantworten haben, zulasten der Bürgerinnen und Bürger am Mittelrhein geschehen.

Meine Damen und Herren, wenn Sie auf Bürgerwillen setzen, holen wir doch diese Projekte heraus. Dort gibt es ganz klare Bürgerentscheide.

(Staatsminister Lewentz: Wo gibt es Bürger- entscheide? – Gibt es keine!)

Ganz klare Bekundung, dass sie dort die Brücke wollen.

Sie haben sie ausgesetzt. Sie haben gegen die Bürger dort entschieden. Das ist Tatsache.

(Beifall des Abg. Baldauf, CDU – Zurufe aus dem Hause)

Meine Damen und Herren, wenn Sie nach Wörth gehen, gibt es die gleichen Diskussionen. Dort verschieben Sie jetzt die Entscheidung nach Baden-Württemberg.

(Pörksen, SPD: Ohne die geht es doch nicht!)