Protokoll der Sitzung vom 19.02.2014

................................................................................................................... 4300, 4302, 4305 Abg. Dötsch, CDU:............................................................................................................................ 4307, 4308 Abg. Dr. Wilke, CDU:................................................................................................................................... 4289 Abg. Frau Beilstein, CDU:................................................................................................................. 4271, 4275 Abg. Frau Bröskamp, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:.......................................................................... 4267, 4268 Abg. Frau Brück, SPD:...................................................................................................................... 4265, 4269 Abg. Frau Huth-Haage, CDU:............................................................................................................ 4264, 4268 Abg. Frau Klöckner, CDU:....................................................................................................... 4277, 4279, 4283 Abg. Frau Müller-Orth, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:.................................................................................. 4287 Abg. Frau Raue, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:........................................................................................... 4291 Abg. Frau Sahler-Fesel, SPD:..................................................................................................................... 4298 Abg. Frau Schäfer, CDU:............................................................................................................................. 4287 Abg. Frau Schellhammer, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:............................................................................. 4309 Abg. Frau Spiegel, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:.............................................................................. 4281, 4297 Abg. Guth, SPD:................................................................................................................................ 4301, 4306 Abg. Henter, CDU:....................................................................................................................................... 4286 Abg. Hering, SPD:......................................................................................................... 4270, 4277, 4280, 4284 Abg. Johnen, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:................................................................................................. 4294 Abg. Klein, CDU:.......................................................................................................................................... 4297 Abg. Köbler, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:.............................................................................. 4263, 4278, 4285 Abg. Ruland, SPD:............................................................................................................................. 4290, 4307 Abg. Schmitt, CDU:............................................................................................................................ 4292, 4295 Abg. Sippel, SPD:........................................................................................................................................ 4287 Abg. Steinbach, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:........................................................................ 4272, 4276, 4303 Abg. Wansch, SPD:..................................................................................................................................... 4275 Abg. Wehner, SPD:..................................................................................................................................... 4293 Frau Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur:........................ 4304, 4306, 4310 Frau Alt, Ministerin für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen:......................................... 4266, 4299 Frau Dreyer, Ministerpräsidentin:................................................................................................................ 4273 Hartloff, Minister der Justiz und für Verbraucherschutz:......................................................... 4284, 4286, 4288 Lewentz, Minister des Innern, für Sport und Infrastruktur:................................................................ 4276, 4282 Dr. Griese, Staatssekretär:................................................................................................................ 4291, 4296 Präsident Mertes:....................................................................................... 4263, 4264, 4265, 4266, 4267, 4268................................................................................................................... 4269, 4271, 4272, 4273, 4274, 4275............................................................................................................................. 4276, 4277, 4278, 4280, 4281 Vizepräsident Dr. Braun:........................................................................... 4302, 4303, 4304, 4305, 4306, 4307................................................................................................................................................. 4308, 4309, 4310 Vizepräsident Schnabel:............................................................................ 4292, 4293, 4294, 4295, 4296, 4297....................................................................................................................................... 4298, 4299, 4300, 4301 Vizepräsidentin Frau Klamm:.................................................................... 4282, 4283, 4284, 4285, 4286, 4287....................................................................................................................................... 4288, 4289, 4290, 4291

66. Plenarsitzung des Landtags Rheinland-Pfalz am 19. Februar 2014

Die Sitzung wird um 14:00 Uhr vom Präsidenten des Landtags eröffnet.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich darf Sie alle recht herzlich zur 66. Plenarsitzung des Landtags begrüßen. Die Kollegen Heiko Sippel und Andreas Biebricher werden mich bei der Sitzungsleitung unterstützen.

Entschuldigt hat sich Herr Kollege Ralf Seekatz. Unterwegs sind Frau Staatsministerin Höfken und ab 17:00 Uhr Herr Staatsminister Dr. Kühl. Herr Staatssekretär Hüser ist in Belgien auf einer Wirtschaftsreise und Frau Staatssekretärin Kraege ist bei der Rundfunkkommission.

Verabschiedet hat sich, wahrscheinlich für immer, Frau Kollegin Margit Mohr.

(Heiterkeit im Hause – Licht, CDU: Wahrscheinlich für immer?)

Das „wahrscheinlich“ bezieht sich darauf, ob sie wiederkehren, also wieder kandidieren wird, auf sonst nichts.

Meine Damen und Herren, sie hat uns einen Nachfolger, Daniel Schäffner, mitgebracht. Herr Kollege Schäffner, herzlich willkommen!

(Beifall im Hause)

Herr Kollege Schäffner, Sie haben gesehen, ein falsches Wort kann Ihnen das Genick brechen.

Wir hatten jede Menge Geburtstage, und zwar Herr Dr. Dr. Rahim Schmidt, er ist 55 Jahre geworden. Herzlichen Glückwunsch!

(Beifall im Hause)

Frau Kollegin Müller-Orth hatte einen runden Geburtstags, herzlichen Glückwunsch!

(Beifall im Hause)

Herr Kollege Wolfgang Schwarz hatte ebenfalls einen runden Geburtstag, den 60. Herzlichen Glückwunsch!

(Beifall im Hause)

Frau Schleicher-Rothmund und Herr Ramsauer hatten ebenfalls Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch!

(Beifall im Hause)

Wir kommen zur Tagesordnung. Die fehlenden Drucksachen zu den Tagesordnungspunkten 6 und 11 wurden am Donnerstag verteilt. Die fehlenden Drucksachen zu den Tagesordnungspunkten 12 bis 15 und 19 bis 20

wurden am Freitag, den 14. Februar 2014, fristgerecht verteilt.

Gibt es noch Wünsche zur Tagesordnung? – Das ist nicht der Fall.

Ich rufe Punkt 1 der Tagesordnung mit dem ersten Thema auf:

AKTUELLE STUNDE

„Rheinland-Pfalz weiterhin Spitze beim Ausbau der Kinderbetreuung“ auf Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Drucksache 16/3302 –

Ich erteile Herrn Köbler das Wort. In der ersten Runde stehen 5 Minuten Redezeit und in der zweiten Runde 2 Minuten je Fraktion zur Verfügung.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! RheinlandPfalz ist und bleibt Nummer 1 in Deutschland beim Thema Ausbau der Kinderbetreuung und Familienfreundlichkeit.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Unruhe im Hause – Glocke des Präsidenten)

Ich muss Sie gerade einmal unterbrechen. Wenn wir die Sitzung so beginnen, wie wir sie jetzt beginnen, dann sollten wir sie direkt wieder schließen.

(Beifall bei SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN )

Ich werde darauf achten, dass sowohl auf der Regierungsbank als auch im übrigen Parlament etwas mehr Ruhe herrscht, wenn geredet wird. Es ist nicht in Ordnung. Das musste ich am Anfang jetzt sagen.

Herr Kollege, Sie haben weiterhin das Wort. Wir geben Ihnen 45 Sekunden mehr Redezeit für meine Durchsage.

Herzlichen Dank, Herr Präsident.

Zum 1. Februar 2014 konnte Familienministerin Alt verkünden, dass wir das Ziel erreicht haben und beim Ausbau der Plätze für die unter dreijährigen Kinder bereits eine Versorgungsquote von 41 % erreicht haben. Die Anzahl der Betreuungsplätze für unter dreijährige Kinder beläuft sich auf über 37.000. Allein in der zweiten Jahreshälfte 2013 sind über 2.000 neue Plätze für Kinder unter drei Jahren geschaffen worden.

Damit bleibt Rheinland-Pfalz weiter an der Spitze der westdeutschen Flächenländer, wenn es darum geht, den Ausbau der Kinderbetreuung gerade für die unter Dreijährigen voranzubringen. Rheinland-Pfalz ist hier vorbildhaft. Rheinland-Pfalz ist hier Vorreiterin. RheinlandPfalz ist das Familienland Nummer 1 in Deutschland, meine Damen und Herren.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der SPD)

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und das Thema frühkindliche Bildung sind eine Frage der gesellschaftlichen Gerechtigkeit. Das wissen wir. Aber sie sind auch immer mehr eine Frage der wirtschaftlichen Zukunft. Sie sind ein knallharter ökonomischer Standortfaktor geworden.

Wer es immer noch nicht begriffen hat, den verweise ich auf die Rede des IHK-Präsidenten Dr. Günster beim Wirtschaftsempfang, der ganz klar gesagt hat, dass es mittlerweile eine ganz entscheidende Frage für die Zukunft der rheinland-pfälzischen Unternehmen ist, wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch mit Blick auf den drohenden Fachkräftemangel gelingen kann.

Nicht zuletzt ist es auch ein wichtiges Instrument beim Thema demografischer Wandel. Man mag es kaum glauben, eine Prognos-Studie hat ergeben, dass es nicht Ehegattensplitting oder Steuererleichterungen sind, sondern die Frage des Ausbaus der Kinderbetreuung ist, wenn es darum geht, ob Eltern und gerade Frauen ihren Kinderwunsch realisieren können. Das ist in dem Feld ein ganz wichtiges Querschnittsthema.

Kita-Ausbau ist eine gemeinsame Kraftanstrengung. Hier steht das Land nicht allein. Hier sind der Bund und die Kommunen beteiligt. Rheinland-Pfalz tut das, was das Land tun kann, und zwar in vorbildlicher Weise. Das Geld, das vom Bund kam, wird zügig und unmittelbar an die Kommunen weitergeleitet. Die Mittel des Bundes sind bereits alle bewilligt worden, und zwar schon zum 5. November vergangenen Jahres. Immerhin sind das 27,2 Millionen Euro.

Im Zuge der Gemeinschaftsfinanzierung hat RheinlandPfalz noch einmal 24 Millionen Euro im vergangenen Jahr obendrauf gelegt, um die Kommunen beim Ausbau der Kinderbetreuung zu unterstützen.

Es geht weiter. Wir haben im Doppelhaushalt 2014/2015 weitere 35 Millionen Euro für den Ausbau der Kinderbetreuung für Kinder unter drei Jahren zur Verfügung gestellt, weil das nächste Ziel 45 % Versorgungsquote bei den Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren sein wird. Das ist ein ganz großer Schwerpunkt dieser Landesregierung, der rot-grünen Koalition. Das lassen wir uns einiges kosten, meine Damen und Herren.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)

Nun kommt es darauf an, neben dem weiteren Aufbau zu schauen, dass wir dieses Geld bedarfsgerecht und zielsicher einsetzen. Bei uns im Land gibt es da noch Disparitäten. Deswegen ist es richtig, dass die Gelder

entsprechend insofern gesteuert werden, dass wir sie zuerst dort einsetzen, wo der Bedarf am höchsten ist.

Wenn man das alles zusammenrechnet, was das Land bei den Investitionskosten, aber auch den Personalkosten tut, dann reden wir allein beim verabschiedeten Doppelhaushalt 2014/2015 von über 1 Milliarde Euro, die das Land für die frühkindliche Bildung bereitstellt. Ich finde, das ist eine ordentliche Hausnummer.

Das ist alles unter dem Grundsatz, dem wir uns verschrieben haben, zu sehen, Bildung muss kostenfrei sein. Die Beitragsfreiheit ist für uns ein ganz wichtiger Zukunftspunkt. Wir investieren die Mittel, die uns zur Verfügung stehen, in dieses Zukunftsprojekt Kinderfreundlichkeit in Rheinland-Pfalz. Aber wir verschonen die Familien mit Bildungsgebühren.

Herzlichen Dank.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der SPD)

Das Wort hat Frau Kollegin Huth-Haage.

Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Der Titel der heutigen Aktuellen Stunde ist meilenweit von der Realität in diesem Land entfernt.