ne Auszeichnung, und im Uni-Ranking der WirtschaftsWoche steht sie auf Platz 4 respektive Platz 5. Mit 14.900 Studentinnen und Studenten bietet sie ein breit gefächertes Studienangebot.
Gegründet wurde sie als Doppeluniversität TrierKaiserslautern im Jahr 1969. Im Jahr 1975 erfolgte die Trennung in eigenständige Universitäten.
Die TU Kaiserslautern erlangte in den letzten Jahren zahlreiche Top-Platzierungen. Am Standort Landau der bisherigen Doppeluniversität Koblenz-Landau studieren etwa 8.000 Studentinnen und Studenten in den Fachbereichen Erziehungswissenschaften, Sozialwissenschaften, Umweltwissenschaften und Psychologie. Lehramtsstudiengänge bilden die Kernkompetenz der Universität.
Die geteilte Struktur mit den 150 km voneinander entfernten Standorten und einem gemeinsamen Präsidialamt in Mainz ist bundesweit einmalig. Bis zum Wintersemester 2022 soll die Trennung vollzogen sein und damit auch die Fusion Landau mit der TU Kaiserslautern.
Aufregung gab es über den Prozess, obwohl dies doch durch das Hochschulzukunftsprogramm eigentlich hätte bekannt sein müssen. Offenbar hat aber niemand mit der Schnelligkeit der Umsetzung auf der Ebene des Ministeriums gerechnet.
Was ist nunmehr zu tun? Zunächst bleibt festzuhalten, der Ministerrat hat die Empfehlungen der Hochschulzukunftskommission 1 : 1 umgesetzt.
Sehr geehrter Herr Präsident, meine Damen und Herren! Wir haben eine konstruktive Debatte. Dafür möchte ich mich bedanken. Wenn man die Aufregung der letzten Woche sieht, war man nicht so sicher, dass wir heute in eine konstruktive Richtung losgehen.
Die Hochschulen in Rheinland-Pfalz haben sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt. Ich glaube, das wird auch die Opposition nicht verneinen.
Die Zahlen haben sich gut entwickelt, die Lehre hat sich gut entwickelt, und die Inhalte haben sich gut entwickelt. Deswegen glaube ich, wenn man vergleicht, was vor 20,
30 oder gar 40 Jahren in Rheinland-Pfalz an Hochschullandschaft da war, muss man deutlich sagen, was in den letzten Jahren geschaffen wurde – natürlich nicht nur von der Landesregierung, sondern auch von den Lehrenden und von den Lernenden vor Ort –, ist schon ein großes Lob wert. Wir haben in Rheinland-Pfalz großes Glück, dass so viele Menschen sich daran beteiligt haben, an diese Stelle zu kommen, an der wir jetzt sind.
Wir haben dadurch, dass wir von vornherein kein Bildungsstandort waren, bei den Gründungen auch Doppelstrukturen gehabt. Wenn man sich die Historie anschaut, gab es einmal eine Universität Trier im 15. Jahrhundert, und im 15. Jahrhundert wurde auch die Universität Mainz gegründet, aber wir sind nun einmal nicht mit solchen Universitäten wie Heidelberg und Tübingen wie unser Nachbarland Baden-Württemberg gesegnet.
Wir mussten kleinere Universitäten gründen. Wir mussten Hochschulen gründen. Sie mussten sich gemeinsam entwickeln. Weil ich in den 1970er-Jahren oft an der Hochschule in Landau war, weiß ich selbst, dass das als Pädagogische Hochschule in Landau erst einmal ein Nukleus war, aus dem etwas entstehen konnte. Psychologie gab es dort schon damals. Es war vor allem das Lehramt, aber es hat sich noch einiges in der Zwischenzeit entwickelt.
Dass man dann manchmal ungünstige Strukturen hinnehmen muss wie Koblenz-Landau mit einem Verwaltungsstandort Mainz – ich glaube, was niemand in diesem Raum verteidigen würde auf die Dauer –, ist der Entwicklung in Rheinland-Pfalz geschuldet. Sie haben es erwähnt, ähnlich war es mit der Universität in Trier gemeinsam mit Kaiserslautern, dann Kaiserslautern allein und Trier mit Birkenfeld usw.
Bevor letzte Woche die Debatte losging, muss ich ehrlich sagen, wusste ich nicht, dass Germersheim zu Mainz gehört. Wir haben verschiedene Dependancen, und diese Dependancen, die bisher günstig waren, wollen wir verbessern. Natürlich wollen wir eine Synergie erreichen. Wenn wir auf letzte Woche sehen, ich weiß nicht, ob das eine Kritik oder ein Lob war, dass das Ministerium schneller gehandelt hat als man dachte, Frau Lerch. Das kann ein Lob sein, und ich sehe es auch als Lob.
Deswegen glaube ich, die Standorte selbst hätten wissen können, was auf sie zukommt. Frau Schneid, was wir aber dann im Ausschuss besprochen haben und mir sehr wichtig ist: Deutlich gemacht wurde, es gibt eine Grundsatzentscheidung in der Politik, aber es gibt die wissenschaftsgeleitete Diskussion, was zusammenpasst und was nicht zusammenpasst. Wir haben Zeit, diese Diskussion zu führen, auch in aller Transparenz. Die Diskussion ist nicht allein interessengeleitet, sondern muss wissenschaftsgeleitet sein. Darauf legen wir Wert.
Die Standorte müssen eine Garantie haben. Sie müssen möglichst große Einigkeit haben, aber wissenschaftsge
leitet zusammen, und Synergieeffekte heben. Das heißt nicht, Einsparungen durchzuführen – es ist nicht an Einsparungen gedacht –, sondern noch bessere Angebote zu machen für alle, die an diesen Standorten studieren. Meine Damen und Herren, dann haben wir in Rheinland-Pfalz tatsächlich eine Verbesserung erreicht.
Diese Verbesserung, auf die wir hinzielen, wird natürlich einige Zeit dauern. Wenn wir hören, dass schon allein bis 2022 Zeit ist, bis sich die Verwaltung in Mainz auflösen und mit Geld unterstützt an die anderen Standorte transferiert werden kann, ist das schon einmal positiv. Das heißt, wir haben die Zeit.
Ich habe letzte Woche mit Vertretern des AStA in Kaiserslautern gesprochen. Ich habe mit Kommunalpolitikerinnen und -politikern vor Ort gesprochen. Das war nicht immer sehr vergnüglich, weil die zum Teil doch schon ein bisschen aufgeregt waren. Aber ich glaube, wenn man mit den Menschen vor Ort spricht, sehen sie auch die Chance, die es geben kann.
Am Schluss möchte ich noch einmal sagen: Die CDU hat jetzt natürlich keine bessere Idee vorgebracht – das muss auch nicht sein –, außer einer besseren Finanzierung. Natürlich würden wir uns alle wünschen, dass wir mehr Geld für die Hochschulen hätten.
Wir sind nicht Baden-Württemberg oder Hessen. Wenn die CDU mehr Geld für Kitas, Schulen, Hochschulen
und für alles andere im Land fordert, aber nicht weiß, woher es kommen soll, ist diese Debatte nicht redlich, meine Damen und Herren.
(Abg. Christian Baldauf, CDU: Es sind doch Rücklagen da! Abg. Dr. Adolf Weiland, CDU: Ihr seid an der Regierung!)
Sehr geehrter Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Rheinland-Pfalz hat starke Hochschulen. Mit dem Hochschulzukunftsprogramm erarbeiten wir mit den Hochschulen zusammen die Entwicklung von Rheinland-Pfalz als Wissenschaftsland für die nächsten zehn Jahre und
Unsere Hochschulen für angewandte Wissenschaften unterstützen wir zum Beispiel bei der Entwicklung neuer Angebote in der Lehre, etwa für duale und berufsbegleitende Studiengänge, oder bei Maßnahmen zur Erhöhung des Studienerfolgs und in der Forschung mit Forschungskollegs.
Wenn wir auf unsere Universitäten blicken, dann ist die Universität Mainz eine der großen forschungsstarken Volluniversitäten in Deutschland. HI-TRON als neues HelmholtzInstitut der Krebsforschung und das Deutsche Resilienzzentrum, das wir in Kürze als weiteres Leibniz-Institut in Mainz haben werden, gingen aus Forschungsschwerpunkten der JGU hervor. Das Exzellenzcluster PRISMA wird für weitere sieben Jahre gefördert. Der Bereich Naturwissenschaften belegt aktuell Platz 1 der Förderliste der DFG. Das sind nur ein paar Beispiele. Auch im Bereich der Lehre nimmt diese Uni in vielen Fällen eine Vorreiterrolle ein.
Das Profil der Universität Trier reicht von Ägyptologie bis Wirtschaftsinformatik. Derzeit erarbeitet die Universität in ihrer Forschungsstrategie neue Schwerpunkte, etwa bei der antiken Kaiserresidenz, den Gesundheits- und Pflegewissenschaften oder beim Thema „Digitalität in den Geisteswissenschaften“. All das findet sich auch in der Lehre wieder. Außerdem ist die Uni sehr aktiv bei der Entwicklung einer europäischen Universität.
Dann haben wir noch die Universität Koblenz-Landau und die TU Kaiserslautern. Die Uni Koblenz-Landau ist in den letzten Jahren auf derzeit 17.500 Studentinnen und Studenten angewachsen, Tendenz steigend. In Koblenz studieren ca. 9.000 Studierende in Lehramtsstudiengängen und in Fächern wie Informatik, Wirtschaftsinformatik, BioGeoWissenschaften oder Kulturwissenschaften.
Diese sind für Koblenz und das nördliche Rheinland-Pfalz von enorm großer Bedeutung für die Sicherung akademischer Fachkräfte der Zukunft oder für die Entstehung von Innovationen. Eine selbstständige Universität Koblenz wird noch besser als bisher in der Lage sein, sich ein ausgezeichnetes wissenschaftliches Profil zu erarbeiten und dabei die Bedarfe und Entwicklungschancen von Koblenz und der gesamten Region berücksichtigen zu können.
Landau mit ca. 8.500 Studierenden hat ein ausgeprägtes wissenschaftliches Profil auf Gebieten wie Erziehungswissenschaften, Kultur- und Sozialwissenschaften, Natur- und Umweltwissenschaften und Psychologie.
Schließlich noch die TU Kaiserslautern. Sie gehört zu den zehn forschungsstärksten technischen Universitäten in Deutschland. Deutlich über 50 Millionen Euro an Drittmitteln, sieben Sonderforschungsbereiche und zwei erfolgreich eingeworbene Forschungsbauten belegen diese Forschungsstärke. Die TU ist im Vergleich zu den anderen großen technisch orientierten Universitäten in Deutschland aber auch fachlich deutlich fokussierter aufgestellt, was sich als Folge davon etwa auch in der Zahl von 10.500 Studierenden – ohne die Weiterbildungsstudiengänge – aus
Vergleichbar orientierte Universitäten sind durch einen starken technisch-naturwissenschaftlichen Bereich, eine starke gesellschaftswissenschaftliche und eine starke erziehungswissenschaftliche Säule und aufgrund dieser größeren fachlichen Breite auch durch mehr als 20.000 Studierende geprägt.
Durch die Zusammenführung der TU Kaiserslautern mit der Uni in Landau entsteht eine große zweite Landesuniversität, die mit ihrer fachlichen Ausrichtung die naturwissenschaftlich-technischen Disziplinen abdeckt, aber auch gesellschaftswissenschaftliche Fächer und Bildungswissenschaften, wie das an großen technisch orientierten Universitäten etwa in Karlsruhe, Darmstadt oder Braunschweig, also in den anderen Ländern, der Fall ist.
Es entsteht eine Universität, an der die Grundlagen für technische Innovationen bis zur Anwendung erforscht werden. Innovationen entstehen natürlich nicht nur in der Technik, sondern gerade auch an der Schnittstelle zu nicht technischen Disziplinen.