Protokoll der Sitzung vom 13.06.2019

Gott sei Dank ist dieser Rettungswagen nicht in Anspruch genommen worden, aber uns war es wichtig, eine Sicherheit für die werdenden Mütter dort zu installieren.

Im Hinblick auf die Erreichbarkeit geburtshilflicher Angebote ist aber auch festzuhalten – auch das wurde schon mehrfach heute hier gesagt –, dass die Qualität dieser Angebote, also der Versorgungsstandard, ein mindestens ebenso hohes Gewicht hat, vielleicht sogar im Vordergrund stehen sollte. Das gilt im Interesse vor allem der Mütter und ihrer Kinder.

Ja, das wird auch von den medizinischen Fachgesellschaften so gesehen; denn aus ihrer Sicht sind die Fahrzeiten mit einer Dauer von bis zu 40 Minuten für einen Großteil der Bevölkerung tolerabel. Aber Fakt ist nun einmal, dass sich ein hoher Versorgungsstandard generell in größeren Fachabteilungen mit vielen Geburten besser gewährleisten lässt als in kleineren Abteilungen mit vergleichsweise geringen Geburtenzahlen.

Das Krankenhaus in Daun wies landesweit die geringste Zahl an Entbindungen auf. 400 Geburten sind nach Expertenmeinung angesichts der qualitativen Anforderungen, aber auch bezüglich der Finanzierungsbedingungen zu wenig, um wirtschaftlich tragfähige geburtshilfliche Leistungen anbieten zu können. Darüber hinaus – auch das war ein wesentlicher Knackpunkt bei der Geburtshilfe in Daun – ist es für kleinere Einheiten immer schwieriger, Personal in diesen Einrichtungen zu finden und zu halten, um die Leistung anbieten zu können.

Meine Damen und Herren, das ist eine Entwicklung, die wir nicht nur in Rheinland-Pfalz feststellen, sondern bundesweit. Die Schließung kleinerer geburtshilflicher Abteilungen ist eben nicht nur ein rheinland-pfälzisches Phänomen, sondern bundesweit festzustellen. Das ist für uns der Grund, warum wir uns insbesondere auch auf Bundesebene immer wieder für bessere Finanzierungsbedingungen für die Krankenhäuser und insbesondere für die Personalvorhaltung eingesetzt haben.

Wir haben darüber hinaus – ich erwähnte es vorhin – be

reits im Jahr 2016 einen Runden Tisch „Geburtshilfe“ einberufen, um mit Praktikern, mit Ärztinnen und Ärzten, mit Hebammen, mit denjenigen, die vor Ort tätig sind, neue Ideen zu entwickeln, um künftig den Müttern in einem Flächenland in der Fläche weitere Angebote zu machen.

Dort am Runden Tisch wurden verschiedene Konzepte für das gesamte Land diskutiert von Geburtshäusern über Boardingkonzepte, aber eben auch die Möglichkeit der Hebammenzentrale. Insbesondere mit Unterstützung des Landesverbands der Hebammen, dem ich an dieser Stelle ganz herzlich danken möchte, wurde für die Region Vulkaneifel die Idee der Hebammenzentrale geboren, und sie wurde binnen weniger Monate im Mai eröffnet. Es ist uns damit sehr schnell gelungen, ein umfassendes ambulantes Angebot zur Betreuung von Schwangeren und Müttern wohnortnah auf die Beine zu stellen. Wir als Land haben uns dazu gern bereit erklärt, diese Hebammenzentrale mit einem Betrag von 25.000 Euro jährlich zu fördern.

Meine Damen und Herren, es bleibt insgesamt festzuhalten, dass die geburtshilfliche Versorgung in der Eifel, aber auch in Rheinland-Pfalz insgesamt weiterhin in angemessener Entfernung mit 30 Geburtshilfen und davon neun Perinatalzentren Level 1 auf einem hohen Niveau sichergestellt ist und wir mit unserer Landeskrankenhausplanung, aber auch mit dem Runden Tisch „Geburtshilfe“ weiter dafür Sorge tragen werden, auch in Zusammenarbeit mit den Trägern, dass es auch in Zukunft so gewährleistet bleibt.

Herzlichen Dank.

(Beifall der SPD und vereinzelt bei FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Weitere Wortmeldungen sehe ich nicht mehr. Damit sind wir am Ende der Beratung dieses Tagesordnungspunkts. Die Besprechung der Großen Anfrage ist damit erledigt.

Meine Damen und Herren, damit sind wir am Ende der heutigen Tagesordnung. Ich lade Sie ein zum Parlamentarischen Abend, der jetzt stattfindet, oder auch morgen früh zur nächsten Plenarsitzung um 9:30 Uhr hier im Plenarsaal. Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend.

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