Protokoll der Sitzung vom 01.02.2024

(Sabine Friedel, SPD: Immer Ihre Opferrolle!)

weil sie bei den Anträgen, die die AfD zu denselben Themen stellt, dagegen stimmt, und zwar rein aus Prinzip, und das, seitdem wir hier sind, seit dem ersten Tag.

(Marco Böhme, DIE LINKE: Weil Sie keine Demokraten, sondern Faschisten sind! – Zuruf von der AfD: Herr Böhme!)

Das ist keine Entwicklung der letzten Jahre.

(Beifall bei der AfD)

Damit zeigen Sie, wie ernst es Ihnen mit der Demokratie tatsächlich ist. Ich darf Ihnen sagen: Es macht mich nicht wütend, es macht mich traurig, und es macht mich ein bisschen ratlos,

(Zuruf des Abg. Rico Gebhardt, DIE LINKE)

wie man mit Ihnen umgehen soll, weil Sie sich weigern, diesen einfachen Fakt zu verstehen.

Vielen Dank.

(Beifall bei der AfD)

Das war Herr Kollege Wippel, AfD-Fraktion. – Ich sehe jetzt in dieser ersten Aktuellen Debatte keinen weiteren Redebedarf, von welcher Seite auch immer. Die erste Aktuelle Debatte ist abgeschlossen.

Wir kommen zu

Zweite Aktuelle Debatte

Breitensport und Spitzensport – Sachsen zeigt, wie es geht

Antrag der Fraktion CDU

Die einbringende Fraktion eröffnet unsere Diskussion. Das Wort ergreift Herr Kollege Rost.

Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich freue mich sehr, dass wir heute aus aktuellem Anlass über den Sport in Sachsen sprechen. Die Top-Ergebnisse und großartigen Eindrücke der Rennrodelweltmeisterschaft in Altenberg vom 22. bis zum 28. Januar 2024 zeigen: Sachsen ist und bleibt Sportland.

(Beifall bei der CDU und der Staatsministerin Barbara Klepsch)

Ein tolles Beispiel dafür ist unsere sächsische Rennrodlerin und Medaillengewinnerin Julia Taubitz, die am Wochenende drei Medaillen für Deutschland erkämpft hat.

(Beifall bei der CDU und der Staatsministerin Barbara Klepsch)

Meine Damen und Herren! Mit etwa 4 400 Vereinen im organisierten Sport ist der Breitensport in Sachsen ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft. 670 000 Mitglieder in sächsischen Sportvereinen sind ein sichtbarer Beweis für stabile Rahmenbedingungen im Sport. Auch im Spitzensport sind wir mit unseren Sportschulen und dem sächsischen Olympiastützpunkt an den Standorten Chemnitz, Dresden, Leipzig, Altenberg, Klingenthal und Oberwiesenthal gut aufgestellt. Die vielfältigen Erfolge unserer sächsischen Athletinnen und Athleten bei nationalen und internationalen Wettkämpfen machen dies deutlich.

Als sächsische CDU sind wir ein verlässlicher Partner für das Sportland Sachsen. Im aktuellen Doppelhaushalt haben wir im konsumtiven Bereich über 70 Millionen Euro und im investiven Bereich über 45 Millionen Euro für den Sport bereitgestellt. Dabei ist das Wintersportprogramm zweifellos ein Schwerpunkt der investiven Sportförderung. Die fünf Fördermittelbescheide in Höhe von 5,9 Millionen Euro, die am vergangenen Freitag aus dem Sonderprogramm des organisierten Wintersports übergeben wurden,

zeigen, dass wir den sächsischen Wintersport weiter erfolgreich entwickeln wollen.

(Beifall bei der CDU)

Meine Damen und Herren! Die Basis des organisierten Sports ist das Ehrenamt. Fast 80 000 – eine großartige Zahl – leisten in Sachsen ein freiwilliges Engagement in Sportvereinen und Sportverbänden. An dieser Stelle möchte ich diesen Engagierten, die sich mit viel Initiative einbringen, für ihr bürgerschaftliches Engagement ganz herzlich danken.

(Beifall bei der CDU und der Staatsministerin Barbara Klepsch)

Wir fördern und wertschätzen dieses Engagement. Deshalb wurde in den letzten Jahren die Übungsleiterpauschale von 330 Euro auf 480 Euro erhöht. Aber es geht noch weiter: Mit dem Programm „Ehrenamt stärken im Sport“, speziell im Bereich der Ehrenamtsgewinnung und Erstausbildung von Kampfrichtern, Trainern und Übungsleitern, sind je 25 000 Euro in den Jahren 2023 und 2024 auf den Weg gebracht worden.

Was sind nun die Herausforderungen, um beim Sport in Sachsen auch in Zukunft erfolgreich zu sein? Moderne, funktionale und bedarfsgerechte Sportstätten sind dafür eine wichtige Grundlage. Deshalb brauchen wir hier eine deutliche Erhöhung der Mittel im investiven Bereich.

(Vereinzelt Beifall bei der CDU)

Dies betrifft Vereinssportstätten und auch die kommunalen Sportstätten.

Sport- und Bewegungsangebote für unsere Kinder und Jugendlichen sind ein weiteres Thema. Deshalb müssen wir in allen Klassenstufen unserer sächsischen Schulen ein anspruchsvolles und gutes Angebot im Sport in jeder Woche gewährleisten. Mit Blick auf die angespannte Situation der verfügbaren Lehrkräfte sind hier kreative Lösungen in der Verknüpfung von Vereinssport und Schulsport gefragt.

Erfolge im Sport und insbesondere im Leistungssport sind nur mit gut ausgebildeten und motivierten Trainerinnen und Trainern möglich. Mit der Etablierung des Studiengangs für eine akademische Trainerausbildung an der Universität in Leipzig kann im Freistaat eine hochwertige Versorgung im Bereich der Trainergewinnung sichergestellt werden.

Die Redezeit ist leider zu Ende.

Vielen Dank. Ein letzter Satz: Wir sind als Sportland auf einem guten Weg. In diesem Sinne: Sport frei!

Vielen Dank.

(Beifall bei der CDU, den BÜNDNISGRÜNEN und der SPD)

Die zweite Aktuelle Debatte ist durch Herrn Kollegen Rost eröffnet. Nun folgen

AfD, DIE LINKE, BÜNDNISGRÜNE, SPD und Fraktionslose. Für die AfD-Fraktion spricht Herr Kollege Hentschel.

Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Kollegen Abgeordnete! Es ist mir eine große Freude, heute vor Ihnen zu stehen und über ein Thema zu sprechen, das für viele Menschen in diesem Land einen festen Bestandteil des Alltags ausmacht. Sport hat eine einzigartige Fähigkeit, Menschen zu verbinden, Gemeinschaften zu stärken und positive Veränderung in unserem Leben zu bewirken. Dies gilt sowohl im Breitensport als auch im Spitzensport. Beide Arten des Sports sind unterschiedliche Seiten derselben Medaille; sie bedingen einander.

Sachsen ist Sportland. Inmitten einer Region, reich an Geschichte, Kultur und Natur, ist Sachsen ein wahrhaftiges Sportland. Hier, wo die Landschaften von den sanften Hügeln des Erzgebirges bis zu den malerischen Landschaften der Elbe reichen, hat der Sport eine ganz besondere Bedeutung erlangt. Die sächsische Identität spiegelt sich nicht nur in der Architektur und Kunst wider, sondern auch in den zahlreichen Sportstätten, Vereinen und der lebendigen sportlichen Tradition. Ob Fußball, Handball, Leichtathletik oder Wintersport – Sachsen hat eine breite Palette an Sportarten zu bieten, die von Menschen jeden Alters mit Leidenschaft und Engagement ausgeübt werden.

Die Schönheit des Sports in Sachsen liegt nicht nur an den Wettkämpfen, sondern auch an den Gemeinschaften, die er schafft. In den Sportvereinen werden nicht nur Siege gefeiert, sondern auch Freundschaften geschlossen, Teamgeist entwickelt und Werte vermittelt. Die Sportlandschaft Sachsens ist geprägt von Ehrenamtlichen, Trainern und Unterstützern, die mit Herzblut dazu beitragen, dass der Sport hier blüht.

In Sachsen gibt es mehr als 650 000 Sportfreunde, die in über 4 000 Vereinen ihrer Leidenschaft nachgehen. In mehr als 100 Sportarten und Disziplinen ist sicherlich für jeden etwas dabei. Hinzu kommen über 76 000 Ehrenamtler mit fast 15 Millionen Stunden unentgeltlicher Arbeit für das Gemeinwesen. Nicht dabei mitgezählt sind die Vorstände, die Abteilungsleiter, die Kassenprüfer oder sonstige Helfer. Jedem von ihnen gebührt Dank und Anerkennung.

Der Erfolg gibt unseren Sportlern recht: Seien es olympische Medaillen oder prestigeträchtige Siege von Vereinen in nationalen wie internationalen Wettbewerben, seien es Siege vom eigenen Team gegen die Nachbargemeinde oder Siege bei Schulsportfesten – wir alle können stolz auf jede dieser Leistungen sein.

Doch wo Licht ist, da ist auch Schatten. Auch im Bereich Sport ist nicht alles Gold, was glänzt. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt Folgendes: Der Investitionsstau im Sport ist ein echtes Thema. In vielen Bereichen sind Investitionen in die Sportinfrastruktur überfällig – seien es Investitionen in Sportstätten, Trainings- oder Sanitäranlagen oder sonstige sportliche Einrichtungen. Die Kosten für den potenziellen Heizungshammer möchte ich nur am Rande er

wähnen. Sicherlich: Die Kommunen und das Land investieren bereits in vielen Bereichen; dennoch muss mehr passieren, will man den Investitionsstau abbauen.

Ein wesentlicher Kritikpunkt meiner Fraktion der vergangenen Jahre war der sportpolitische Umgang mit Corona. Während der Coronakrise war Sport entweder gar nicht möglich, oder er wurde durch mehr oder weniger sinnhafte Regelungen sehr stark eingeschränkt. Dabei liegt die Betonung auf „eher wenig sinnhafte“ Einschränkungen. Gleiches gilt für den Schulsport und besonders das Schulschwimmen. Die Folgen dieser Politik sind noch heute erkennbar. Dies ist im Grunde fatal, da gerade Sport ein Teil der Lösung im Sinne einer erfolgreichen Coronapolitik sein sollte.

In der nächsten Runde spreche ich über den sportpolitischen Ausblick in Sachsen.

Vielen Dank.

(Beifall bei der AfD)

Es sprach Kollege Hentschel von der AfD-Fraktion. Jetzt spricht Frau Kollegin Tändler-Walenta für die Fraktion DIE LINKE.