Protokoll der Sitzung vom 14.09.2006

a) an Nadelholz und

b) an Laubholz

und wie groß ist der jeweilige jährlich nutzbare Zuwachs an Holz in der Dübener Heide?

2. In welcher Höhe bewegt sich der jährliche Holzbedarf für das oben genannte Biomassekraftwerk, und kann die Landesregierung bestätigen, dass dieser Bedarf ausschließlich aus der Dübener Heide und hier zu 20 % aus den Staats- bzw. Landeswaldbeständen gedeckt werden soll und kann?

Vielen Dank. - Für die Landesregierung antwortet Frau Ministerin Petra Wernicke.

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich beantworte die Frage des Herrn Abgeordneten Czeke namens der Landesregierung wie folgt.

Zu Frage 1: Der unter Beachtung des Nachhaltigkeitsprinzips derzeit genutzte Holzvorrat im Einzugsgebiet der Dübener Heide, bezogen auf die Fläche, die in Sachsen-Anhalt liegt - das sind etwa 20 000 ha -, beträgt 89 500 Festmeter je Jahr für Nadelholz und 16 800 Festmeter je Jahr für Laubholz. Der jährlich nutzbare Zuwachs an Holz in der Dübener Heide - wohlgemerkt für den sachsen-anhaltinischen Teil - beträgt beim Nadelholz 116 000 Festmeter je Jahr und beim Laubholz 21 000 Festmeter je Jahr.

Zu Frage 2: Der jährliche Bedarf des Biomassekraftwerkes liegt bei etwa 130 000 Festmetern im Jahr. Die Aussage, dass dieser Bedarf ausschließlich mit Holz aus der Dübener Heide und hier zu 20 % aus den Staats- bzw. Landeswaldbeständen gedeckt werden soll, kann ich so nicht bestätigen.

(Zustimmung bei der CDU)

Vielen Dank, Frau Ministerin. - Es gibt keine Zusatzfragen.

Dann kommen wir zu Frage 5. Sie wird vom Abgeordneten Herrn Dr. Uwe-Volkmar Köck von der Linkspartei.PDS gestellt. Es geht um das Thema Biomassekraftwerk auf Holzbasis im Einzugsgebiet Dübener Heide und Fläming.

Die Frage schließt nahtlos an die vorhergehende Frage an. Die Holzbestände in der Dübener Heide und im Fläming sollen maßgeblich zur Versorgung eines geplanten Biomassekraftwerkes genutzt werden.

Ich frage die Landesregierung:

1. Wie ist die Eigentumsstruktur der Waldflächen in diesen Einzugsbereichen und wie groß sind die nutzbaren Holzbestände und der nutzbare Zuwachs an Holz auf den Flächen der unterschiedlichen Eigentumsarten?

2. Gibt es zur Versorgung des oben genannten Biomassekraftwerkes auf Holzbasis bereits Vorverträge

a) mit dem Land Sachsen-Anhalt und

b) mit anderen Privatwaldbesitzern bzw. mit anderen Waldeigentümern?

Wenn ja, in welchem Rahmen bewegen sich die Mengen und Lieferzeiträume?

Vielen Dank. - Auch diese Frage wird von Frau Ministerin Wernicke beantwortet.

Die Fragen des Herrn Abgeordneten Dr. Köck beantworte ich wie folgt.

Zu Frage 1: Die Eigentumsstruktur der Waldflächen in diesen Einzugsbereichen stellt sich wie folgt dar:

Der Landeswald in der Dübener Heide umfasst 6 000 ha. Der nutzbare Zuwachs liegt bei 42 000 Festmetern im Jahr. Der derzeit genutzte Holzvorrat beträgt 30 000 Festmeter im Jahr.

2 000 ha umfasst der Kommunalwald. Hier liegt der nutzbare Zuwachs bei 14 500 Festmetern im Jahr. Der derzeit genutzte Holzvorrat liegt bei 12 000 Festmetern im Jahr.

Privatwald sind 12 000 ha. Der nutzbare Zuwachs beträgt 84 300 Festmeter im Jahr, der derzeit genutzte Holzvorrat 64 300 Festmeter pro Jahr.

Im Fläming umfasst der Landeswald 9 000 ha. Der nutzbare Zuwachs liegt bei 65 000 Festmetern im Jahr. Die derzeit genutzten Holzvorräte betragen 49 000 Festmeter im Jahr.

Der Kommunalwald umfasst 300 ha. 2 000 Festmeter im Jahr sind nutzbarer Zuwachs. Der genutzte Holzvorrat pro Jahr beträgt 1 500 Festmeter.

Der Privatwald umfasst 3 700 ha. Nutzbarer Zuwachs sind 26 000 Festmeter im Jahr, derzeit genutzte Holzvorräte 21 000 Festmeter im Jahr.

Bundeswald sind 2 000 ha, 7 000 Festmeter im Jahr nutzbarer Zuwachs, derzeit genutzter Holzvorrat 6 000 Festmeter im Jahr.

Zu Frage 2: Es liegt ein Angebot des Landesforstbetriebes in Höhe von 17 000 t im Jahr über zehn Jahre vor. Zum Teil b der Frage liegen keine Informationen vor. - Vielen Dank.

Vielen Dank, Frau Ministerin. - Herr Köck, noch eine Frage? - Es gibt noch eine Frage, Frau Ministerin.

In der Dübener Heide gibt es keinen Bundeswald?

Nein.

Vielen Dank. - Die nächste Frage handelt auch wieder vom Holz. Aber dennoch begrüße ich zunächst Seniorinnen und Senioren der Industriegewerkschaft Metall aus Halle an der Saale auf der Südtribüne.

(Beifall im ganzen Hause)

Dennoch wechseln wir nicht unseren Grundstoff. Die Frage 6 stellt der Abgeordnete Uwe Heft von der Linkspartei.PDS. Es geht um das Holzangebot und Holznachfrage in Sachsen-Anhalt. Bitte.

Herr Präsident! Ich frage die Landesregierung:

1. Wie viele Unternehmen der Holzverarbeitung gibt es in Sachsen-Anhalt (einschließlich der nach Kenntnis der Regierung noch geplanten), die ihren Bedarf an Holz aus Sachsen-Anhalt im Allgemeinen und aus der Dübener Heide sowie aus dem Fläming im Besonderen decken bzw. anteilmäßig decken und wie groß ist der in den Betriebskonzepten der einzelnen Unternehmen ausgewiesene jährliche Holzbedarf, der ausschließlich aus den Waldbeständen SachsenAnhalts abgedeckt werden soll?

2. Wie groß ist unter Beachtung des Nachhaltigkeitsprinzips der nutzbare Holzvorrat

a) an Nadelholz und

b) an Laubholz

und wie groß ist der jeweilige jährlich nutzbare Zuwachs an Holz in den Wäldern Sachsen-Anhalts?

Vielen Dank. - Für die Landesregierung antwortet ebenfalls Frau Ministerin Wernicke.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich beantworte die Frage des Herrn Abgeordneten Uwe Heft wie folgt.

Zu 1: Im Land Sachsen-Anhalt haben sich in den letzten Jahren erfreulicherweise mehrere Investoren der Holzindustrie lokal angesiedelt. Die größten Unternehmen sind das Zellstoffwerk Stendal in Arneburg, die Plattenwerke Glunz AG in Nettgau und die Varioboard GmbH in Magdeburg-Rothensee mit einem Rohstoffbedarf von insgesamt etwa 3,5 Millionen t, überwiegend Nadelindustrieholz.

Die Werke kaufen regional ein. Das heißt, die Entfernung zum Standort bzw. zum Rohstoff und nicht die Zugehörigkeit zu einem Bundesland ist neben preislichen und qualitativen Parametern für die Betriebe auch der kleineren Verarbeiter maßgebend.

Die Landesregierung beabsichtigt, eine Markt- und Strukturanalyse zu den Unternehmen mit Holzverwendung und Holzverarbeitung bezüglich ihrer Vernetzung und der Rohstoffeinsätze zu erarbeiten. Die Landesregierung wird nach Auswertung der Ergebnisse das Parlament informieren.

Zu 2: Bei 492 128 ha Waldfläche in Sachsen-Anhalt beträgt der nutzbare Holzvorrat an Nadelholz 2 Millionen Festmeter im Jahr, an Laubholz 1 Million Festmeter im Jahr. Der jährliche Zuwachs auf den Hektar Fläche bezogen liegt bei 8 Vorratsfestmetern im Jahr. Die Daten sind der Bundeswaldinventur entnommen. - Vielen Dank.

Vielen Dank, Frau Ministerin. - Herr Heft, eine Nachfrage, bitte.

Frau Ministerin, können Sie uns bitte noch eine Information geben, wann Sie das Parlament informieren möchten?

Nach Vorlage des Ergebnisses der Studie.