Im Übrigen - darüber sind wir uns doch sicherlich einig, liebe Frau Dr. Hüskens - ist anzuerkennen, dass der Beruf des Restaurators wirklich von einem hohen Maß an Verantwortung getragen ist.
Nur noch einmal die Frage: Wir sind uns aber auch darin einig, dass gerade der Beruf des Restaurators, wenn man sich zum Beispiel einmal anschaut, was im Bereich der Archäologie, aber auch insgesamt im Bereich Kunstgeschichte in den letzten Jahren passiert ist, einer ungeheuren Dynamik unterliegt?
Es werden in Zukunft aus meiner Sicht noch ganz andere Berufsbilder in diesen Bereich hineindrängen, die Sie im Augenblick noch gar nicht im Blick haben.
Haben Sie nicht Sorgen, dass Sie dadurch, dass Sie das jetzt enorm verengen, solche Entwicklungen eher abschneiden, als ihnen Vorschub zu leisten, was meiner Meinung nach - das unterstelle ich Ihnen - tatsächlich aus historischer Sicht Ihr Interesse ist, also dass Restaurationsarbeiten heute tatsächlich sachgerecht durchgeführt werden und nicht so, wie das in der Vergangenheit, in der weit zurückliegenden Vergangenheit das eine oder andere Mal nicht so gut gelungen ist? Befürchten Sie nicht, dass Sie da eine Entwicklung abschneiden, weil sie das Ganze verengen, auch den Berufsweg verengen?
Dann, liebe Kolleginnen und Kollegen, setzen Sie aber voraus und unterstellen, dass die Ausbildung des Restaurators eben nicht auch dynamisch ist. Aber auch da hat sich vieles vollzogen, das kann ich Ihnen sagen. Als ich auf der Schulbank saß, da haben wir noch etwas ganz anderes gelernt.
Es ist natürlich so, dass in der Tat der Restaurator künftig der hochqualifizierte Spezialist ist, der alle möglichen anderen naturwissenschaftlichen Experten zusammenführt. Der ist so ähnlich wie in der Industrie der Verfahrenstechniker, der auch nicht unbedingt der absolute Spezialist für alle Bereiche ist, aber er ist absoluter Spezialist im Zusammenführen dieser Ergebnisse zu einer guten Lösung.
Ich habe aus der Antwort auf die erste Frage verstanden - Sie korrigieren mich bitte, wenn ich mich täusche -, dass Sie eine Schwachstelle des Gesetzes darin sehen, dass wir für eine vorübergehende Zeit, nämlich so lange bis andere Länder nachziehen, den Menschen in unserem Land einen Wettbewerbsnachteil bescheren.
(Herr Wolpert, FDP: Weil Sie eine Zugangs- beschränkung machen in Sachsen-Anhalt für die, die in Sachsen-Anhalt sind, für die, die von au- ßerhalb sind, aber nicht! - Zurufe von Herrn Geb- hardt, DIE LINKE, und von der FDP - Herr Gürth, CDU: Nein! Quatsch!)
- Lieber Herr Wolpert, wir schaffen eine Restauratorenrolle, die bei der oberen Denkmalschutzbehörde geführt wird.
Aber wenn der Pastor - ich will jetzt keinen Stadtnamen nennen - vom Dorf X heute noch sagen kann: Mensch, die Restaurierung, die ist schiefgelaufen, vollkommen schiefgelaufen,
Mit der Eintragung in die Rolle hat er - - Darum habe ich gesagt: Der Auftraggeber braucht nicht die große Ahnung zu haben, aber mit einem Blick in die Restauratorenrolle wäre gewährleistet, dass er mit Sicherheit einen guten Griff macht.
(Beifall bei der CDU - Zurufe von der FDP - Herr Gürth, CDU: Schluss jetzt! - Ministerin Frau Prof. Dr. Wolff meldet sich zu Wort - Herr Steinecke, CDU: Dort, Frau Dr. Wolff! Bitte!)
Vielen Dank, Herr Weigelt. - Damit ist dieser Gesetzentwurf eingebracht worden. Ich erteile jetzt Frau Ministerin Professor Wolff das Wort,
(Heiterkeit bei der FDP - Herr Wolpert, FDP: Der Chef sitzt hinter Ihnen! - Herr Miesterfeldt, SPD: Zwei Schritte!)