Protokoll der Sitzung vom 10.12.2010

(Zuruf von Herrn Felke, SPD)

Zu einer Stadt, einem Mittelzentrum gehört nicht nur die ärztliche Versorgung oder eine industrielle Infrastruktur und anderes, dazu gehört auch eine kulturelle Infrastruktur. Das Kino zählt dazu.

(Zuruf: Eben! - Herr Grünert, DIE LINKE: Das können Sie auch im Landesentwicklungsplan machen!)

Wir haben in diesem Jahr eine Weltpremiere gehabt. Man muss die Musik nicht mögen, aber wer es mag, der konnte es verfolgen. Erstmals ist in dieser Weltpremiere weltweit in 30 Kinos ein Live-Konzert einer Band, der Fanta 4, der Fantastischen Vier, übertragen worden.

(Herr Kley, FDP: Und in welchen Städten?)

- In Halle war das, glaube ich.

(Zurufe von der FDP)

Und in welchen beiden Kinos, Herr Kollege? - In Halle und in Aschersleben.

(Zurufe)

- Digital. Es wird ja jetzt gerade probiert und es hatte riesengroße Erfolge.

Darüber hinaus besitzen die nachgerüsteten Kinos im Prinzip genau dieselben Technologien, dieselbe Ausstattung, denselben Komfort im Kinosaal wie die großen Kinos in Magdeburg, Halle oder Dessau. Mit der Digitalisierung sind sie in der Lage, Sportveranstaltungen, Opern, Konzerte, Theateraufführungen in das Mittelzentrum, in die Fläche hinein, zu übertragen. Sie zahlen dafür eine Gebührt an die FIFA oder an wen auch immer. Das hängt davon ab, wer gerade Veranstalter ist.

Damit haben wir mit einer relativ kleinen Aufwendung die Chance, Kultur in der Fläche nicht nur zu erhalten, son

dern weiter zu verbreiten. Das ist ein löbliches Ziel, das wir mit diesem Antrag verfolgen.

(Zustimmung von Herrn Weigelt, CDU - Herr Tullner, CDU: Na dann! Werdet glücklich!)

Danke sehr, Herr Gürth. - Für die Fraktion DIE LINKE spricht der Abgeordnete Herr Gebhardt.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Angesichts der Tatsache, dass meine Vorredner die Bedeutung der Kinos, gerade auch der kleineren Kinos in der Fläche, für die Kulturlandschaft insgesamt so intensiv beschrieben haben, kann ich mir das sparen, weil ich dem nicht zu widersprechen habe. Ich könnte mich dem nur anschließen.

Wir haben - das will ich nur erwähnen - ganz zu Beginn dieser Legislaturperiode bereits eine fraktionsinterne Anhörung durchgeführt, die sich genau mit der Problematik der Digitalisierung der Kinos auseinandergesetzt hat. Wir sind insofern zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen, als man natürlich feststellen muss, dass die kleineren Kinos gegenüber den großen Kinoketten deutlich benachteiligt sind und hier und da, oftmals aus finanziellen Gründen, an der Digitalisierung scheitern würden.

Digitalisierung heißt in dem Fall übrigens nicht, dass jetzt alle Kinos auf 3D-Technik umrüsten sollen. Es geht vielmehr darum, dass sie überhaupt in der Lage sind, heute und künftig produzierte Filme abzuspielen. Es geht für sie also um das nackte Überleben.

In dem Antrag geht es allerdings noch nicht um die Entscheidung, ob wir die Bundesmittel in Anspruch nehmen wollen oder nicht, sondern es geht lediglich um eine Berichterstattung in den genannten Ausschüssen. Dem können wir zustimmen. Wir sind gespannt auf die Berichterstattung und auch auf die Zahlen, die auf uns dann jährlich zukommen werden.

Wir müssen dann natürlich abwägen, was uns an Ausgaben für das Land wichtig ist und ob wir die Bundesprogramme in vollem Umfang in Anspruch nehmen können.

Meine Fraktion stimmt dem Antrag zu und freut sich auf die Berichterstattung in den genannten Ausschüssen.

(Beifall bei der LINKEN - Zustimmung bei der SPD)

Herr Graner, Sie hätten noch einmal die Möglichkeit zu sprechen. - Herr Graner möchte nicht noch einmal sprechen.

Dann treten wir in das Abstimmungsverfahren zur der Drs. 5/2987 ein.

(Unruhe)

Können Sie mir noch einen Augenblick zuhören? - Dem Wesen nach können wir über den Antrag direkt abstimmen. Das schlage ich so vor. Wer dem Antrag in der Drs. 5/2987 seine Zustimmung gibt, den bitte ich um das

Kartenzeichen. - Das sind alle Fraktionen. Damit freuen wir uns auf die Berichterstattung in den genannten Ausschüssen.

Damit ist der Tagesordnungspunkt 29 beendet und wir sind damit auch am Ende der 45. Sitzungsperiode des Landtages angelangt.

Ich berufe die 46. Sitzungsperiode für den 2., 3. und 4. Februar 2011 ein.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende und besinnliche Weihnachtsfeiertage. Kommen Sie gut in das Jahr 2011! Auf Wiedersehen und schönen Dank.

Schluss der Sitzung: 17.18 Uhr.