Inhaltlich will die AfD ein Pflichtfach Informatik ab Klasse 7, einen gut ausgestatteten Computerraum, gefüllt mit der Microsoft-Office-Welt und orientiert auf die Kompetenz zum Zehnfingerschreiben.
Die Schule von heute und morgen ist aber unendlich viel mehr als das. So kann man es zum Beispiel in der Förderschule in Klein Oschersleben beobachten. Open-source-basiert mit dem Einsatz gebrauchter Rechner sind die Schüler der 2. Klasse bereits fit, was das Programmieren angeht.
Die Landtagspräsidentin ist als Schirmherrin bestens im Bilde. Den Roboter Thymio lassen sie auf den Wegen kreisen und lassen ihn zeichnen. Digitale Medien erleichtern all das, vor allem das Lernen in kooperativen Lernformen, die Etablierung einer Feedback-Kultur und den Erwerb von Präsentationskompetenzen.
Meine Damen und Herren! Ich gebe gern zu: Das funktioniert nicht von heute auf morgen in jeder Unterrichtsstunde und bei jeder Lehrkraft im Land. Wir sind aber auf einem guten Weg und haben hier keine Tages-, sondern eine strukturelle Daueraufgabe.
Aber der Anfang ist gemacht: mit dem Landeskonzept zur KMK-Strategie, mit dem Aufbau der schlanken Beratungsinfrastruktur Lindius, mit neuen Fortbildungsformaten, mit einer digitalen Grundausstattung aller Schulen und mit digitalen Endgeräten für Lernende und Lehrende. Zwei Netzwerkzentren, 17 Netzwerkschulen und die medienpädagogischen Berater sind wichtige Unterstützer auf diesem Weg.
Ich danke denen, die in diesen und anderen Netzwerken aktiv sind. Darüber hinaus danke ich jeder Lehrkraft, die sich gerade in der Pandemiezeit der Herausforderung der Digitalisierung technisch und pädagogisch stellt.
Zum Schluss ein kleiner Spaziergang als Gedankenspiel, um die Zukunftschancen für Bildung und Schule einmal am Beispiel unserer unmittelbaren Umgebung in Magdeburg zu zeigen. Direkt vor dem Magdeburger Hauptbahnhof im City Carré findet man in der Lisa-Außenstelle eines der beiden Netzwerkzentren. Gegenüber, also neben dem Maritim, ist die Adresse unseres Bildungspartners DKJS, der in der digitalen Bildung stark engagiert ist.
Geht man in Richtung des Universitätsplatzes, kommt man an der Stadtbibliothek vorbei. Dort wird es auf der Grundlage eines Beschlusses des Stadtrates bald einen Makerspace geben. Bereits jetzt arbeitet dort eine medienpädagogische Beraterin, die Schulprojekte begleitet.
Unweit der Stadtbibliothek sind die Medienbilder von Prof. Dan Verständig, Lehrpreisträger an der Otto-von-Guericke-Universität im Jahr 2019. Der Lehrpreisträger des Jahres 2018 Dr. Mathias Magdowski ist in zig Schulprojekten zur MINT-Bildung und in der Web-Akademie des
100 m weiter in Richtung Elbe, am Ende des Schleinufers in der Lukasklause, entstand jüngst, gefördert vom Wirtschaftsministerium, „Ottos Zukunftslabor“ mit dem Open Roberta Coding Hub „Otto von Guericke trifft mobile Robotik“; im Jahr 2021 auch wieder beim Robocup auf dem Messegelände auf der anderen Elbseite zu sehen. Ein Graffito, ein durchaus umstrittenes Kunstprojekt, befindet sich im Bahnhof Neustadt und damit 50 m vom Stiftungsgymnasium entfernt.
Eine der neuen Netzwerkschulen fasst diesen Spaziergang zusammen: Tomorrow comes today. Frei übersetzt: Wir bauen die Zukunft heute. Wir vernetzen. Wir sollten uns alle auf die digitale Bildung aller Schüler als Aufgabe für alle Fächer konzentrieren, damit Schule und Schüler der Zukunft gewachsen sind.
Der AfD-Antrag, meine Damen und Herren, steht aber für die Vergangenheit. Ich bin mir sehr sicher, dass er abgelehnt wird. - Vielen Dank.
Herr Minister, es gibt drei Wortmeldungen. Als Erstes gibt es eine Intervention von Herrn Farle. - Ich ziehe Herrn Farle vor, weil er schon eine ganze Weile steht, Herr Loth.
Also, Herr Tullner, ich muss Ihnen wirklich bescheinigen, so viel Blödsinn, wie Sie jetzt gerade gesprochen haben, habe ich in der Kürze der Zeit selten gehört.
Sie haben überhaupt nichts verstanden. Ich zweifle langsam daran, dass Ihnen klar ist, wie Denkprozesse ablaufen, wie Schüler überhaupt lernen.
- Ja, mir ist es bekannt. Ich habe meine sechs Staatsexamen, die ich mittlerweile zusammen habe, nicht geschenkt bekommen, sondern mit einer Lerntechnik erworben,
- Nein, es gibt Lerntheorien. Man befasst sich doch einmal mit so etwas. Aber Sie haben sich damit offensichtlich noch nicht befasst. Nicht das Herumspielen mit Handys oder mit irgendwelchen digitalen Geräten bringt irgendwelche Lernerfolge, sondern das intensive gedankliche Auseinandersetzen mit einem bestimmten Problem. Das lernt man mit Sicherheit nicht, indem man auf kurzfristige kleine Artikelchen geht und sich bei Wikipedia Antworten auf Fragen heraussucht.
Ich finde das ganz schlimm: Jahr für Jahr erlebt man, dass das Bildungsniveau in Deutschland weiter absinkt. Die PISA-Studien zeigen, was jeder weiß. Die MINT-Fächer werden immer weniger gewählt. Warum eigentlich? - Weil die Schüler nicht mehr eigenständiges Denken lernen. Das lernen sie nur im Unterricht, indem sie mit Denkaufgaben konfrontiert werden. Die kann man nicht mit dem Rechner beantworten. Das geht überhaupt nicht.
Wenn Sie Leute haben wollen, die irgendwann einmal Roboter konstruieren können, dann brauchen Sie genau solche Leistungskurse, wie Sie mein Kollege hier erwähnt hat. - Mehr möchte ich dazu nicht sagen.
Aber Sie haben das Problem gar nicht verstanden. Dann setzen Sie sich einmal mit Lerntheorie auseinander. - Punkt 1.
Punkt 3. Dann setzen Sie sich einmal mit der Frage auseinander, warum unser Bildungswesen immer schlechter wird. Wenn Sie dann noch den Präsenzunterricht durch solche Maschinen ersetzen, mit denen gelernt wird, und immer weniger Lehrer dabei sind, dann haben Sie unser Bildungswesen ganz ruiniert.
Also, ich bedauere natürlich zutiefst, Herr Farle, dass ich Ihren hohen Ansprüchen nicht gerecht werde.
Das nehme ich mit Demut zur Kenntnis. Aber Sie sollten vielleicht einmal zur Kenntnis nehmen, dass sich die Zeit auch ein bisschen weiterentwickelt. Wissen Sie, Sie erinnern mich sehr an die Zeitgenossen, ich glaube, im Jahr 1832, als die erste deutsche Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth gefahren ist.
Damals gab es ganz viele, die davor gewarnt haben, mit diesem schnellen Gerät zu fahren. Die Postkutschen und die Pferdekutschen seien viel gesünder und viel nachhaltiger. Wir wissen, wohin sich das Leben entwickelt hat. Also, die Bildungspolitik in diesem Lande ist darauf gerichtet, die Zukunft in den Blick zu nehmen und sich nicht auf den Meriten einer scheinbaren Vergangenheit auszuruhen.
Danke schön. - Also zur Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit von Pferde- und Ochsenkarren kann Frau Eisenreich bestimmt etwas sagen,
Lieber Herr Minister, wir alle sind auch irgendwo kommunal aktiv und im Kreistag. Da schlägt der Digitalpakt voll ein. Es ist ja so, dass die Schulen ausgebaut werden usw. Das Problem ist aber: Was passiert danach? Wie wird die Pflege, wie werden die Leute bezahlt? Wie wird die Infrastruktur, also die Vernetzung, erhalten? Wo soll dieses Geld herkommen?
Wir haben kürzlich bei uns im Kreistag die Digitalstruktur beschlossen. Bei uns im Kreis saßen die beiden ITler dabei, die dafür verantwortlich sind,