Protokoll der Sitzung vom 02.06.2016

Ex-DVUler und - zumindest in der Vergangenheit - sogar Ex-NSDAPler in ihren Reihen hatte.

(Beifall bei der AfD - Zuruf von der AfD: Richtig! - Rüdiger Erben, SPD, lacht)

Wie wollen Sie vor diesem Hintergrund Ihre getätigte Aussage anders bewerten als plumpe Hetze gegen die AfD, Herr Haseloff?

(Beifall bei der AfD - Dr. Reiner Haseloff, CDU: Sie wissen es doch besser, Herr Poggenburg!)

- Ja, ich weiß es besser, deswegen weiß ich, dass es Hetze ist.

Rufen wir uns die Definition laut „Duden“ zum Begriff „Hetze“, also den von Ihnen im Koalitions

vertrag selbst verwandten Begriff, einmal in Erinnerung - ich darf zitieren -:

(Dr. Falko Grube, SPD: Kommen Sie doch mal zu Sachen für das Land!)

„Gesamtheit unsachlicher gehässiger, verleumderischer, verunglimpfender Äußerungen oder Handlungen, die Hassgefühle, feindselige Stimmungen und Emotionen gegen jemanden oder etwas erzeugen.“

Das ist die Definition des Begriffs „Hetze“.

(Zuruf von Birke Bull, DIE LINKE)

Vor diesem Definitionshintergrund dürfte allen klar sein, dass die zuvor genannten beiden Beispiele zweifelsfrei diesen Tatbestand erfüllen. Ich möchte von weiteren möglichen Beispielen an dieser Stelle einmal absehen.

(Gabriele Brakebusch, CDU: Jetzt kommen Sie auf Sachsen-Anhalt zu sprechen!)

Allerdings ist die Opposition sehr gespannt darauf zu sehen, wie Sie zukünftig den beschriebenen hohen Anspruch aus Ihrem Koalitionsvertrag auch bei den Koalitionspartnern selbst anwenden und aufrechterhalten werden.

(Eva Feußner, CDU: Aber Ihre Alternative möchten wir hören!)

Darauf sind wir sehr gespannt.

(Zustimmung bei der AfD - Hannes Loth, AfD: Jawohl!)

Ministerpräsident Dr. Haseloff, die Regierung wird sich laut Koalitionsvertrag unter anderem stärker gegen Rechtsextremismus und Rassismus einsetzen sowie Opfern rechter Gewalt mehr Unterstützung zukommen lassen. Dem kann und wird sich die Alternative für Deutschland vollumfänglich anschließen. Aber, Herr Dr. Haseloff: Warum werden trotz steigender linksextremistischer Kriminalität und Kriminalität im Zusammenhang mit der ungeordneten Masseneinwanderung und grenzenlosem Multikulti

(Sebastian Striegel, GRÜNE: Wenn man denn mal Zahlen hätte!)

diese und das Engagement dagegen im Koalitionsvertrag nicht einmal ansatzweise erwähnt?

(Zurufe von der AfD)

Wieso - das fragt sich wirklich jeder echte Demokrat im Lande - werden durch diese Koalition gleiche oder ähnliche Straftaten und Verbrechen so verschieden bewertet?

(Cornelia Lüddemann, GRÜNE: Da kennen Sie sich aber nicht aus!)

Es tut mir leid, aber solches Vorgehen, Herr Haseloff, kennt man eigentlich nur aus demokratiefernen Diktaturen,

(Beifall bei der AfD - Sebastian Striegel, GRÜNE: Unglaublich!)

bei denen es dann aber eher um politische Beeinflussung und Lenkung der Massen statt um unvoreingenommene ehrliche Verbrechensbekämpfung geht.

(Zuruf von Dr. Falko Grube, SPD)

Gerade wir Deutschen dürfen doch aber im Hinblick auf unsere Geschichte und Vergangenheit nicht auch nur den Hauch eines Zweifels daran aufkommen lassen, dass bei uns Straftaten - egal, mit welchem politischen Motiv und Hintergrund - immer gleich verfolgt und durch die Regierung wahrgenommen werden.

(Beifall bei der AfD)

Gerade in Deutschland darf doch eben nicht eine politische Zuordnung erfolgen, die eine Straftat harmloser als die andere erscheinen lässt. Würden wir sonst nicht Gefahr laufen, erneut an Verhaltensmuster anzuknüpfen, die wir - Gott sei Dank! - doch längst überwunden und hinter uns gelassen glaubten? - Es tut mir leid, aber diesbezüglich haben Sie in Ihrem Koalitionsvertrag wirklich versagt.

Wir als AfD fordern, dass Sie Ihrer Verantwortung gerecht werden und sich gegen Extremismus jeder Art - also gegen linken, rechten und religiösen Extremismus - in gleicher Weise engagieren, Herr Haseloff.

(Beifall bei der AfD)

Kommen wir noch einmal zum zweiten Begriff, Rassismus, zurück.

(Hendrik Lange, DIE LINKE: Da kennen Sie sich besser aus!)

Dagegen wollen Sie sich zukünftig auch stärker engagieren. Dem ist erst einmal zuzustimmen.

(Birke Bull, DIE LINKE: Das ist absurd!)

Aber dazu muss man den Begriff erst einmal - da haben wir ganz große Defizite hier, nicht nur hier, sondern überhaupt - verstehen und richtig anzuwenden wissen.

(Zuruf von Henriette Quade, DIE LINKE)

Momentan wird dieser nämlich inflationär und sinnwidrig verwendet.

(Nadine Hampel, SPD: Ach, du Gott. - Zuruf von Cornelia Lüddemann, GRÜNE)

Kollege Borgwardt von der CDU, jetzt bin ich bei Ihnen, Sie haben ja schon darauf gewartet: Sie

haben ja diesbezüglich letztens wirklich einen kapitalen Bock geschossen.

(Siegfried Borgwardt, CDU: Ach du Hei- land!)

Sie unterstellten laut „dpa“ - korrigieren Sie mich, wenn das nicht stimmt - dem vorliegenden Antrag der AfD zum Thema „Asylkompromiss“ Rassismus.

(Zustimmung bei der AfD - Sebastian Strie- gel, GRÜNE: Und er hatte recht damit! - Zu- stimmung bei der LINKEN und bei den GRÜNEN - Zuruf von der AfD)

- Gut, dann relativieren wir das ein wenig, aber es kam, glaube ich, Rassismus vor.

(Zuruf von Rüdiger Erben, SPD)

Das übrigens, obwohl unsere sehr kritischen Medien - die Medien selbst also - es nicht einmal so erkennen konnten und - die sind meistens ganz vorne mit dabei; dieses Mal war die CDU jedoch schneller - die genaue Begründung ausließen, ganz einfach, weil es keine gibt.

(Beifall bei der AfD)

Vielleicht - das mutmaße ich jetzt einfach einmal; das gebe ich zu - beziehen Sie sich dabei auf die Begründung unseres Antrags, in der sinngemäß steht:

(Zuruf von Nadine Hampel, SPD - Silke Schindler, SPD: Nein, das steht eindeutig drin!)