Protokoll der Sitzung vom 29.06.2023

(Zuruf von Dr. Falko Grube, SPD)

Sie erzählen uns, dass Firmen anfragen, weil wir hier so tolle alternative Energie haben.

(Sebastian Striegel, GRÜNE: Das ist ein Fakt!)

Dann frage ich mich, warum die deutsche Chemieindustrie in andere Länder abwandern will, wenn doch die Energie hier so wunderbar und toll ist. Irgendwo existiert da ein totaler Widerspruch.

Herr Lizureck, zu dem Thema habe ich gar nicht gesprochen. Ich habe Ihnen erklärt, wozu

Lobbyarbeit dient und warum wir genau dieses Netzwerk benötigen. Dass das Thema Energie eine Herausforderung für uns darstellt, dass die Preise viel zu hoch sind, dass wir technologie- offen an das Thema herangehen können und dass wir die Menschen mitnehmen müssen, das ist doch völlig klar - unbenommen.

Hierbei geht es - das ist doch eigentlich auch in Ihrem Sinne - darum, dass wir uns mit anderen verbünden, um Dinge auf den Weg zu bringen, die in Brüssel durch den Green Deal viel zu schnell vorangebracht werden, der die Menschen nicht mitnimmt und der die Region vor Probleme stellt. Insofern müsste das doch eigentlich auch in Ihrem Sinne sein.

Dann müssen Sie erst einmal die Kausalität der Probleme angehen und erst danach können Sie erfolgreich Probleme bekämpfen.

(Zuruf: Na ja!)

Herr Lizureck, ich habe versucht, Ihnen zu erklären, wie Lobbyarbeit in Europa, in Brüssel funktioniert. Versuchen Sie einfach, das nachzuvollziehen, dann wird es vielleicht besser. - Danke.

(Zustimmung bei der FDP und von Elke Simon-Kuch, CDU)

Vielen Dank, Herr Silbersack. - Es folgt Herr Gallert.

(Frank Otto Lizureck, AfD: Mit Lobbyarbeit bezahlen Sie keine Energierechnung! So sieht es aus! - Andreas Silbersack, FDP: Ja, ja!)

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich habe schon vor gut zwei Stunden zu dem Antrag zum Thema Außenwirtschaft der Koalition gesagt,

(Zuruf von Dr. Falko Grube, SPD)

dass er ein sehr hohes Abstraktionsniveau beinhaltet. Im Grunde genommen lag die Latte so hoch, dass jeder darunter hindurch kam. Ich muss allerdings sagen: Dieser Antrag toppt das noch.

(Andreas Schumann, CDU: Ja!)

Im Grunde genommen fragt man sich, warum hier noch schwarze Tinte auf weißem Papier ist. Dort wird also gesagt:

„Der Landtag bittet die Landesregierung, die Mitgliedschaft Sachsen-Anhalts im European Chemical Regions Network (ECRN) zu nutzen, um: […]“

(Andreas Schumann, CDU: Ja!)

Dann kommen vier Aufforderungen. Diese vier Aufforderungen sind genau die Gründe, warum das Ding vor 17 Jahren gegründet worden ist.

(Zustimmung von Guido Henke, DIE LINKE, und bei den GRÜNEN)

Wenn man auf die Internetpräsentation dieses Netzwerkes guckt, dann steht dort genau das, was in diesem Antrag steht. Warum schreibt man einen Antrag, der ein Netzwerk beschreibt,

das seit 17 Jahren existiert, liebe Kolleginnen und Kollegen?

(Sebastian Striegel, GRÜNE: Wegen der Wichtigkeit der Bedeutung!)

Und dann wundern wir uns über eine dreitägige Sitzungsperiode. Man muss wirklich einmal klar sagen: An dieser Stelle sind die Gipfel überschritten worden.

(Zustimmung)

Es kann ja einen rationalen Grund dafür geben,

(Zuruf von Andreas Schumann, CDU)

dass man das hier aufschreibt. Offensichtlich ist die Koalition mit der Landesregierung unzufrieden.

(Ulrich Thomas, CDU: Was ist das für ein Quatsch!)

Denn warum sind wir in diesem Netzwerk? - Um genau das zu machen. Wenn nun die Koalition die Landesregierung bittet,

(Ulrich Thomas, CDU: Ja!)

ihre Aufgaben zu machen,

(Ulrich Thomas, CDU: Ja! - Zuruf von Sebas- tian Striegel, GRÜNE)

dann scheint die Landesregierung es nötig zu haben,

(Ulrich Thomas, CDU: Nein!)

- Herr Thomas -, dass die Koalition bittet: Bitte, mach deine Aufgaben.

(Ulrich Thomas, CDU: Nein, nein! - Weiterer Zuruf von Ulrich Thomas, CDU)

Insofern - das sage ich ausdrücklich -

(Ulrich Thomas, CDU: Das haben wir exklu- siv! Sie verstehen den Antrag gar nicht!)

wünsche ich mir intensivere Beratungen der Koalitionsfraktionen mit der Regierung und nicht unbedingt solche Dinge.

(Ulrich Thomas, CDU: Zu Weihnachten, oder was?)

Daraus hätte man auch einen Selbstbefassungsantrag machen können.

(Zurufe von Dr. Falko Grube, SPD, und von Ulrich Thomas, CDU)

An dieser Stelle muss ich sagen: Wir können das ja einmal würdigen; denn dieses Netzwerk ist von seiner Entstehungsgeschichte nicht unter Mithilfe von Sachsen-Anhalt entstanden.

(Ulrich Thomas, CDU: Sie waren auch nicht dabei!)

- Ach, Herr Thomas, hören Sie doch einmal auf.

(Ulrich Thomas, CDU: Nein, ich höre nicht auf!)

- Nein, ich bin jetzt dran.

(Ulrich Thomas, CDU: Bei solch einem Quatsch kann man nicht aufhören!)