Protokoll der Sitzung vom 19.06.2015

Warum brauchen wir da noch einen zusätzlichen Beauftragten?

Jens Krumpe ist leider nicht da, aber er versucht nun mit der linken Landesregierung oder der linken Mehrheit hier einen Kuhhandel durchzuführen und macht seine Zustimmung zum Landeshaushalt von der Schaffung des Chief-Information-Officer-Pöstchens abhängig.

(Zwischenruf Abg. Hey, SPD: Da ist er!)

Vielleicht will er es ja sogar selber werden.

(Zwischenruf Abg. Hey, SPD: Ihr seid doch Parteifreunde, denk daran!)

Jens, Du bist bürgerlich gestartet und bist jetzt mit Deinen beiden Kumpanen als billiger Erfüllungsgehilfe

(Unruhe DIE LINKE, SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

einer linkspopulistisch gesteuerten und sozialistisch geprägten Regierung gelandet.

(Beifall AfD)

Herr Abgeordneter Brandner, für diese Äußerung muss ich Ihnen leider wieder einen Ordnungsruf erteilen. Ich bitte Sie herzlich darum, sich zu mäßigen und die persönlichen Angriffe auf Abgeordnete sein zu lassen.

(Beifall DIE LINKE, SPD)

(Unruhe DIE LINKE)

Vom Paulus zum Saulus.

Jetzt wird es noch mal heikel, Frau Vorsitzende. Also wenn ich was Falsches sagen sollte, sagen Sie es mir rechtzeitig. Zu Frau Berninger vom sozialistischen Fraktionseinheitsblock möchte ich zwar nichts sagen, muss es aber noch tun. Frau Berninger, Sie und ein paar Ihrer – darf ich Spießgesellen sagen?

Nein.

Sie und ein paar Ihrer Genossinnen

(Unruhe DIE LINKE)

haben uns auch gestern wieder zum Erstaunen vieler hier im Parlament völlig folgenlos, jedenfalls grundlos und einer tibetanischen Gebetsmühle nicht unähnlich mehrfach als Rassisten beschimpft und...

(Zwischenruf Abg. Hennig-Wellsow, DIE LIN- KE: Sie sind einer!)

Bitte? Frau Rothe-Beinlich...

Frau Berninger, dafür muss ich Ihnen einen Ordnungsruf erteilen,

(Zwischenruf Abg. Berninger, DIE LINKE: Das war ich doch gar nicht!)

weil Sie gesagt haben: „Sie sind ein Rassist“. Das ist hier angekommen.

(Beifall AfD)

(Zwischenruf Abg. Rothe-Beinlich, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ich war es nicht!)

(Zwischenruf Abg. Hennig-Wellsow, DIE LIN- KE: Ich war es.)

Dann muss ich Frau Hennig-Wellsow den Ordnungsruf erteilen, weil sie es gesagt hat.

… als Rassisten beschimpft unter anderem wegen unserer sachlichen Anträge zum Asyl- und Flüchtlingsrecht. Was soll aber, Frau Berninger – oder wer auch immer uns da gerade wieder als Rassisten beschimpft hat –, daran rassistisch sein, wenn man wie wir verlangt, dass Gesetze eingehalten und umgesetzt werden und so auch noch Geld der Thüringer Bürger gespart wird?

(Beifall AfD)

Das ist nicht nur nicht rassistisch, das sollte auch Ihre Aufgabe sein von der gesamten linken Seite. Wir jedenfalls werden es weiter so machen, die Rechte und die Geldbeutel der Thüringer Bürger schützen, egal übrigens, was Sie tun,

(Beifall AfD)

ob Sie sich weiter ereifern oder weiter geifern oder schreien, so wie jetzt – steht hier, stimmt gar nicht –, und selbst dann noch, wenn Sie anfangen sollten zu weinen. Also wir machen so weiter, uns beeindrucken Sie damit nicht! Das, was Sie und Ih

re linke Truppe mit uns machen, das ist klassische gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Frau Berninger, Frau Hennig-Wellsow und Frau Rothe-Beinlich.

(Beifall AfD)

Das ist nichts anderes als klassische gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.

(Unruhe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Sie würden sagen, das ist Rassismus. Wir sagen das nicht, aber wir meinen, das, was Sie machen, ist Politrassismus.

Herr Abgeordneter Brandner, dafür erteile ich Ihnen einen Ordnungsruf. Sie haben drei Namen genannt und haben wieder persönlich Abgeordnete …

(Zwischenruf Abg. Henfling, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Das ist doch jetzt der Dritte!)

(Unruhe DIE LINKE, SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Und beim nächsten Ordnungsruf müssen Sie den Saal verlassen. Darauf weise ich Sie hin.

Jetzt hat Abgeordneter Adams, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN das Wort.

Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen hier im Thüringer Landtag. Eigentlich würde eine solche Rede von Herrn Brandner es erfordern, dass man darauf eingeht.

(Zwischenruf Abg. Kuschel, DIE LINKE: Ma- chen Sie es nicht! Nicht machen!)

Die Frage ist eigentlich, ob es einen sachlichen Ansatzpunkt gibt, um der Würde des Hauses entsprechend in einer sachlichen Debatte darauf einzugehen. Ich habe wirklich intensiv aufgepasst, ich habe ihn nicht gefunden.

(Beifall DIE LINKE, SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Ich habe nur an einer Stelle das Gefühl gehabt, dass Sie etwas sehr Wahres gesagt haben, nämlich zum Ende Ihrer Rede, als Sie behaupteten, auf Ihrem Zettel würde eine Reaktion aus dem Hause schon vornotiert sein und Sie gesagt haben: „Stimmt nicht“. Ich würde sagen, es könnte die Überschrift über Ihrer Rede gewesen sein: „Stimmt nicht“.

(Beifall DIE LINKE, SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Dann an der Stelle vielleicht wirklich ein ganz kleiner sachlicher Einwand: Sie erzählen den Menschen, die heute hier in den Landtag gekommen sind, die heute Abend möglicherweise im Fernsehen das „Thüringen Journal“ anschauen werden, dass diese Landesregierung, dass dieser Landeshaushalt neue Schulden aufnimmt. Dabei ist doch in den letzten Tagen eines ganz deutlich geworden: Es ist nicht nur die erste Landesregierung, die in einem Jahr nach der Wahl keine neuen Schulden aufnimmt, die erste seit der neueren Geschichte des Freistaats Thüringen, die das tut, die erste, die das nicht tut.

(Unruhe CDU)

(Zwischenruf Abg. Mohring, CDU: Hallo, auf- wachen! Seit 2007 machen wir keine neuen Schulden mehr!)