Protokoll der Sitzung vom 10.07.2008

Wir als Landesregierung unterstützen Forschungsvorhaben und Modellprojekte ebenso wie die Entstehung von regionalen und auch überregionalen Netzwerken. Es versteht sich von selbst, dass die betreffenden Ressorts - mein Ministerium für Bildung, Jugend und Sport genauso wie das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie und auch das Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz - dabei mit der gleichen Zielstellung eng zusammenarbeiten.

Meine Damen und Herren, wenn Sie sich die Ausführungen des Berichts zum Kita-Bereich ansehen, dann wird Ihnen neben den bereits erwähnten Konsultations-Kitas sicherlich das geplante Projekt „Kitas für Kitas“ aufgefallen sein. Es gehört zu dem Bündnis „Gesundes Aufwachsen“. Die beteiligten Kindertagesstätten werden dabei mit guten Beispielen auf einem Internetmarktplatz präsent sein. Gleichzeitig haben Interessenten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anderer Kitas, beispielsweise die Möglichkeit, durch Hospitation und Erfahrungsaustausch von den bereits gewonnenen Erfahrungen in den Kitas, die sich diesem Profil zugewandt haben, zu profitieren und das Profil der eigenen Einrichtung im Hinblick auf gesunde Ernährung und Bewegungsförderung weiterzuentwickeln. Ich freue mich sehr, dass wir dieses Gemeinschaftsprojekt gemeinsam mit meiner Kollegin Dagmar Ziegler und ihrem Ministerium verwirklichen können und dass wir dabei sehr tatkräftig von den Krankenkassen im Land Brandenburg gefördert werden.

Für den schulischen Bereich möchte ich hier nur auf das Schulentwicklungskonzept „Gesunde Schule in Brandenburg“ hinweisen. Wir haben in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass Gesundheitserziehung in der Schule nur dann gelingen kann, wenn wir die Schule als Ganzes, als komplexes soziales Gefüge, in den Blick nehmen. Das Konzept „Gesunde Schule“ zielt auf die Verbesserung der Handlungskompetenzen der Schülerinnen und Schüler, und zwar sowohl innerhalb als auch außerhalb der Schule. Hier berühren sich nach meiner Meinung der pädagogische Auftrag und das Interesse an einer kontinuierlichen Schulentwicklungsplanung auf exemplarische Weise. Ich bin sehr froh - jetzt komme ich wieder zu einem Unterstützer - dass wir in diesem Bereich aktiv von der Bertelsmann-Stiftung unterstützt werden.

Es fehlt mir die Zeit, jetzt noch auf weitere Teile des Berichts hinzuweisen. Wenn Sie ihn aufmerksam lesen, werden Sie diverse Projekte finden. Ich möchte zusammenfassend nur noch zwei Bemerkungen machen: Erstens: Gesunde Ernährung, Bewegung und Gesundheitserziehung von Kindern und Jugendlichen beschäftigen in unserem Land sehr viele Menschen, und zwar über den Bereich Kita und Schule, für den ich verantwortlich bin, hinaus. Der Bericht zeigt - das freut mich wirklich sehr - eine Vielzahl von Arbeitszusammenhängen, eine Vielzahl von Netzwerken auf regionaler und überregionaler Ebene. Das stimmt mich sehr optimistisch bei diesem Thema.

Zweitens: Die Landesregierung wird - das ist ein Versprechen diesem Thema auch künftig höchste Bedeutung beimessen und die Träger, Einrichtungen und auch die Fachkräfte in ihrem Bemühen um eine verbesserte Gesundheitserziehung tatkräftig unterstützen. - Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall bei der SPD)

Für die Fraktion DIE LINKE setzt der Abgeordnete Krause die Debatte fort.

Herr Präsident! Werte Kollegen! Meine Damen und Herren! Dem Thema „Ernährung in Kita und Schule“ kommt wahrlich Gewicht zu, nicht ohne Grund, denn es gibt eine ganze Reihe von Fehlentwicklungen in unserem Land, die uns dazu bewegen, darüber zu debattieren, Berichte anzufertigen und entsprechende Maßnahmen anzukurbeln. Wir haben übergewichtige Kinder wegen Fehlernährung, aber wir haben auch untergewichtige Kinder wegen Fehlernährung. Gründe sind unter anderem unregelmäßige Mahlzeiteneinnahmen zu Hause und der verstärkte Konsum zum Beispiel von Fastfood bei den entsprechenden Anbietern. Aber auch Bewegungsmangel ist ein wichtiger Grund, weil Fernseher ja wichtiger sind als der Spielplatz und weil man vor dem Computer mehr Zeit verbringt als gemeinsam mit Freunden.

Wegen all dieser Fehlentwicklungen gibt es nun also einen Bericht, in dem die Landesregierung ihre Maßnahmen vorstellt und versucht, Wege aufzuzeigen, wie man da gegensteuern kann. Zahlreiche Maßnahmen und Aktionen werden dort aufgelistet. Diese gilt es hier zu beleuchten. Der Minister hat bedauert, dass er nicht so viel Zeit hatte, alle anzusprechen. Ich habe mir ein paar herausgepickt, die wir uns einmal anschauen wollen, um festzustellen, ob das, was hier passiert, zielführend ist.

Im Land Brandenburg gibt es zum Beispiel vier KonsultationsKitas Gesundheit, vier Kindertagesstätten, die sich diesem Thema widmen, vier von 1 000. Das sind 4 Promille. Sicherlich gibt es um diese Konsultations-Kitas herum noch ein Netzwerk, in dem ein Austausch stattfindet, wo Verständigung mit Kollegen in anderen Einrichtungen funktioniert. Dennoch sind 4 Promille von Kindertagesstätten, die sich diesem Thema widmen, natürlich deutlich zu wenig.

In dem Bericht wird auf die sogenannte Bewegungsbaustelle hingewiesen, die man beim Kita-Museum in Potsdam ausleihen kann. Das ist ein Klettergarten, den man aufbauen kann, wo man über Wippen balanciert und verschiedene Übungen macht. Es steht aber gar nichts darüber im Bericht, ob der Klettergarten genug beworben wird, wie oft er ausgeliehen wird, wie er in Anwendung kommt, ob das Projekt überhaupt genutzt wird.

Dann gibt es den Förderpreis „Emmi - Eltern machen mit“. Das ist gut und schön. Ein Teil der Kinder wird sich wahrscheinlich an dem Wettbewerb beteiligen. Wie viel davon in der Fläche ankommt, ist aber nicht bekannt.

Sie haben es angesprochen: Es gibt den Internetmarktplatz. Da ist auch eine Menge los. Im Internet passiert sowieso ganz viel. Erinnert sei an „Pfiffikus durch Bewegungsfluss“. Diese Projekte haben immer ganz lustige Namen, sie machen auch Spaß. Das ist aber alles virtuell, und zwischen virtuell und real ist immer noch ein Unterschied; denn Kinder sind in echt dick oder dünn und nicht virtuell.

Es gibt Fortbildungen für Erzieher. Da ist das Angebot über Jahre hinweg sehr groß. Ob das, was da angeboten wird, aber angenommen wird, ob Erzieher hinfahren und ob das in der Praxis Anwendung findet, darüber steht in dem Bericht leider nichts.

Des Weiteren gibt es eine sehr prominente Aktion, über die die Medien jedes Jahr berichten, nämlich die „Biobrotbox-Aktion“. Das ist toll für diesen einen Tag, toll für die Kinder, die davon profitieren. Aber die Aktion findet nur an einem einzigen Tag im Schuljahr statt und ist - mit Verlaub - eine PR-Aktion, weil einem Viertel der Kids bereits am nächsten Tag wieder bewusst wird, dass es sich ihre Eltern nicht leisten können, ihnen ausreichend Obst und Gemüse oder andere gesunde Kost mitzugeben.

Es gibt den „Haushaltsführerschein“, der an verschiedenen Einrichtungen angeboten wird. In den vergangenen Jahren wurden nur 218 Teilnehmer gezählt; dabei könnten Tausende Kinder im Land erreicht werden.

Für Bewegung an der Schule wird - wie innovativ! - der Sportunterricht angeführt. Ich finde, da hätte man durchaus etwas kreativer sein und dann in diesem Bericht dazu Ausführungen machen können.

Wir haben also eine ganze Menge Kritik an dem Bericht, weil es sich um ein Sammelsurium an Maßnahmen handelt, von denen wir nicht wissen, ob sie wirken und angenommen werden. Sie sind nur punktuell und nicht flächendeckend. Sie sind nicht ausfinanziert und nur unzureichend mit Personal untersetzt. Insofern sind die Maßnahmen aus unserer Sicht nicht zielführend, und der Bericht ist oberflächlich.

Wenn man sich vor Augen führt, an wie vielen Schulen es Cola-Automaten gibt, an denen man sich zuckerhaltige Getränke besorgen kann; wenn man Geschichten hört, dass Kita-Erzieher Schokolade oder andere Süßigkeiten in der Kita ausreichen, obwohl die Eltern das nicht möchten, weil sie zu Hause einen anderen Weg gefunden haben, dann erhalten wir, glaube ich, ein Bild, das der Realität ein Stück weit näher kommt. Alles zusammen beschreibt die Situation bei uns im Land wahrscheinlich ein Stück weit besser.

Unsere Forderungen, unsere Wünsche an Sie sind: Statten Sie Kitas und Schulen personell und sächlich besser aus. Geben Sie mehr Raum für Fortbildung. Verstärken Sie die Angebote, die man im Ganztagsbetrieb sicherlich erschließen kann, und nehmen Sie - darüber ist derzeit in der Presse zu lesen - den Vorschlag der EU auf und bieten Sie Obst und Gemüse kostenlos an Schulen an. Die EU möchte das finanzieren. Ich glaube, das ist ein gangbarer Weg. Denn dann gibt es eben nicht nur einmal im Jahr den Apfel, sondern jeden Tag. - Vielen Dank.

(Beifall bei der Fraktion DIE LINKE)

Die Abgeordnete Dr. Münch setzt die Debatte für die SPDFraktion fort.

Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte mich zunächst bei der Landesregierung für den dieses Mal sehr pünktlich vorgelegten und sehr umfassenden Bericht zur gesunden Ernährung und Bewegung von Kindern und Jugendlichen bedanken.

Der Bericht zeigt uns, dass es eine Fülle an Maßnahmen und Initiativen, unterschiedlichsten Modellprojekten, Programmen und Projektträgern gibt. Jedoch ist es nicht so, dass wir, was die Gesundheit und die Beweglichkeit bzw. Motorik unserer Kinder betrifft, zufrieden sein können. Insofern wäre es an der Zeit, auch auf der Grundlage dieses Berichts jene Maßnahmen, die großen Erfolg haben, zu bündeln und das Thema „Gesundheit und Bewegung von Kindern und Jugendlichen“ zu einem Leitbegriff zu machen.

Dazu braucht man natürlich Evaluation. Die Universität Potsdam hat eine Reihe von Kitas befragt. Das Ergebnis hat gezeigt, dass sich 60 % der Kitas mit dem Thema „Gesunde Ernährung“ beschäftigen. Rund 30 % binden die Eltern ein. Ich denke, das ist ein Punkt, bei dem wir ansetzen müssen. Wir müssen verstärkt Wert darauf legen, die Familien bzw. die Eltern von sehr kleinen Kindern einzubeziehen. Denn hier werden die Grundsteine für eine gesunde Ernährung gelegt. Die Ernährungsgewohnheiten, die ein junger Mensch in frühen Jahren zu Hause erlebt hat, behält er mit großer Wahrscheinlichkeit den Rest seines Lebens bei. Insofern lohnt es sich, auf Projekte zu schauen und sie zu verstärken, die genau diesen Ansatz wählen.

Zum Thema Schulen möchte ich nur das Pilotprojekt „Gesunde Schule“ aus dem Jahr 2002 herausgreifen. Es zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass sehr viele Träger eingebunden waren - von den Krankenkassen über das Landesgesundheitsamt bishin zu den Schulträgern - und dass die Schüler aktiv

einbezogen waren. Entscheidend ist ja, dass man zu einem jungen Menschen nicht einfach nur sagt: Du musst dich gesund ernähren; iss Körnerbrot. - Da wenden sich die meisten Jugendlichen sicherlich gleich ab. Das muss eingebettet sein in ein Gesamtkonzept, und das muss positiv besetzt werden. In diesen Rahmen gehören auch Suchtprävention, Stressbewältigung, Konfliktmanagement. Das gesamte Umfeld eines jungen Menschen gehört dazu. In diesem Feld muss mit positiver Betonung auch über Ernährung gesprochen werden. Es muss gezeigt werden, dass es Spaß macht, mit zu entscheiden, mitzubestimmen. Es geht nicht darum, trocken zu lernen, wie die Nahrungspyramide aussieht, sondern darum, dass man mitmachen darf. Solche Projekte können funktionieren und sind wirklich gut.

Es gibt im Land übergeordnete Strukturen, die diese Dinge bündeln können und auf Erfahrungen aufbauen. Beispielsweise gibt es das Bündnis „Gesund Aufwachsen“, das eine solche übergeordnete Funktion übernehmen und die bestehenden vielen Einzelmaßnahmen und Projekte bündeln könnte. Des Weiteren gibt es den „Masterplan Gesundheitsregion“ mit dem Handlungsfeld 9, das sich mit dem Thema Prävention befasst. Dieser Masterplan muss nun aber auch den entsprechenden Rückhalt bekommen, sowohl durch den Berliner Senat als auch durch die brandenburgische Landesregierung, das heißt von den beteiligten Ministerien, damit in diesem Bereich weiter gearbeitet werden kann.

Schließlich ist es entscheidend wichtig, im täglichen Leben tatsächlich Vorbild zu sein. Wir müssen die Kinder und Jugendlichen und ihre Eltern einbeziehen.

Herr Krause, ich bin Ihnen dankbar, dass Sie auf das neue EUProjekt hinweisen. Es wird ein zweistelliger Millionenbetrag bereitgestellt, damit an den Schulen Obst und Gemüse verteilt werden kann. Das Land muss dies jedoch kofinanzieren; es ist kein Geschenk. Frau Schulz sagte vorhin schon, wir bekommen nichts geschenkt. Dieses Projekt wird zu 50 % finanziert, die andere Hälfte muss das Land aufbringen. Ich denke, das ist ein guter Ansatz, der in ein Konzept eingebettet sein muss. Aber, wie gesagt, wir brauchen eine übergeordnete Klammer, um diesem wichtigen Ziel, das der Gesundheit von uns allen dient, gerecht zu werden. - Vielen Dank.

(Beifall bei der SPD)

Die Abgeordnete Fechner spricht für die DVU-Fraktion.

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es ist schon erstaunlich, mit welcher Vielzahl an Programmen man Kinder und Jugendliche dazu anhalten will, sich gesünder zu ernähren und sich auch öfter zu bewegen. Es wurde ja hier schon angesprochen, dass die EU-Kommission beschlossen hat, in den nächsten Jahren für 60 Millionen Euro, Frau Dr. Münch, an sämtlichen Schulen in allen 27 Ländern täglich kostenlos bzw. verbilligt Obst und Gemüse zu verteilen.

Auch unsere Brandenburger Landesregierung war nicht untätig und hat etliche Programme installiert. Erstaunlicherweise sind trotz oder vielleicht sogar wegen dieser Programme überproportional viele Kinder in Brandenburg zu dick. Gleichzeitig

gibt es aber auch überproportional viele Kinder in Brandenburg, die zu dünn sind. Über die Ursachen dieser beiden Tatsachen kann man diesem Bericht leider nichts entnehmen.

Meine Damen und Herren! Es gab immer wieder Zeiten in Deutschland, in denen man erkannt hat, wie wichtig ein gesunder Körper ist. In beiden deutschen Diktaturen legte man großen Wert auf eine gesunde Jugend. Losung der einstigen Sozialisten wie „Jedermann an jedem Ort mehrmals in der Woche Sport“ sind doch noch allgegenwärtig. Deshalb freut es uns, dass jetzt auch die Bundesregierung diesbezüglich handeln möchte und einen nationalen Aktionsplan „Gesunde Ernährung und Bewegung“ ins Leben gerufen hat. Nicht umsonst heißt es ja: Nur in einem gesunden Körper steckt ein gesunder Geist. Was natürlich nicht zwangsläufig heißen soll, dass alle korpulenten Abgeordneten hier in diesem Hause über einen kranken Geist verfügen.

(Frau Kaiser [DIE LINKE]: Jetzt reicht es aber!)

Damit komme ich wieder zum vorliegenden Bericht. Richtigerweise wird erkannt, dass ein beträchtlicher Teil der Familien es verlernt oder nie vorgelebt bekommen hat, wie man eine gesunde Mahlzeit zubereitet. Auch das gemeinsame Einnehmen der Mahlzeiten findet in sehr vielen jungen Familien gar nicht mehr statt, besonders in Familien, deren Erziehungskompetenz durch strukturelle oder subjektive Faktoren eingeschränkt ist. Inwieweit diesen Familien mit den im Bericht angegebenen Maßnahmen und Projekten geholfen werden kann, bleibt allerdings fraglich.

Hilfreich wäre es mit Sicherheit, wenn Kitas und Schulen täglich eine nahrhafte und gesunde Mahlzeit kostenlos anbieten würden. Hilfreich für Kinder aus sozial schwachen Verhältnissen wäre es auch, wenn diesen Kindern gestattet wäre, kostenlos in einem Sportverein Mitglied zu werden, oder wenn der Besuch der Sporteinrichtung kostenlos wäre.

Wenn man sich die teils gepfefferten Eintrittspreise der Schwimmbäder ansieht, dann ist es nicht verwunderlich, dass Eltern ihre Kinder lieber vor dem Computer spielen lassen. Das ist allemal günstiger, wesentlich günstiger, als ein zweistündiger Besuch in einem Schwimmbad.

Aber es ist ja schon einmal gut, dass man erkannt hat, dass hier ein akuter Handlungsbedarf besteht. Bleibt zu hoffen, dass die im vorliegenden Bericht enthaltenen Maßnahmen erfolgreich sein werden.

(Beifall bei der DVU)

Die Debatte wird fortgesetzt mit dem Beitrag der Abgeordneten Hartfelder, die für die CDU-Fraktion spricht.

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich möchte mich kurz fassen.

Der vorliegende Bericht geht auf einen Antrag der Koalitionsfraktionen zurück. Wir danken der Landesregierung für diesen Bericht. Er zeigt, dass hier viel Bemühen der Landesregierung

und der Öffentlichkeit im politischen Raum zu verzeichnen ist. Wir wissen, dass noch vieles im Argen liegt, dass wir weiter hinschauen müssen.

Es wird heute nicht das letzte Mal sein, dass wir über dieses Thema reden. Ich meine, jeder sollte vor Ort mit Eltern, Schulen, Kindern und Kita-Erziehern im Gespräch darüber bleiben, wie viel gute, gesunde Ernährung, wie viel Bewegung und wie wenig Fast Food für unsere jungen Menschen gut ist, damit sie genau das werden, was sie werden sollen, nämlich selbstständig gesunde Menschen. - Vielen Dank.

(Beifall bei CDU und SPD)

Das Wort erhält noch einmal die Landesregierung. Bitte, Frau Ministerin Ziegler.

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich bin dem Landtag sehr dankbar, dass er das Thema „Ernährung und Bewegung in Kitas und Schulen“ aufgegriffen hat.

Ernährungs- und Bewegungsverhalten werden von Kindesbeinen an geprägt. Kinder und Jugendliche haben an den Folgen falscher Ernährung und unzureichender Bewegung meist ihr ganzes Leben lang zu tragen. In Deutschland und den meisten anderen Industrienationen nimmt die Zahl der Krankheiten zu, die durch unausgewogene Ernährung und zu wenig Bewegung begünstigt werden. Die hierdurch entstehenden Kosten werden in Deutschland auf immerhin mehr als 70 Milliarden Euro jährlich geschätzt.