Denn es sind überall gentechnisch veränderte Mikroorganismen Saccherose und Soja usw. - darin. Das brauche ich nicht weiter auszuführen. Und die Meinung der Bauern haben Sie vernommen.
Aber nachdem sich die Heidi von den hohen Bergen und ihr Bruder von hinter dem Walde lautstark zu Wort gemeldet und zum Thema geäußert haben - eine Meinung, die vielleicht auf dem Berge oder hinter dem Walde bedeutsam ist, aber nicht für ganz Deutschland und auch nicht für die CDU -, war mir eigentlich klar, dass dieser Antrag auf den Tisch flattert.
In der Vergangenheit haben wir uns mehrfach fachlich mit der Thematik auseinandergesetzt. Die Fronten haben sich kaum geändert. Der Wissenszuwachs in der Sache wird bewusst ausgeblendet und einer Glaubensphilosophie geopfert. Frau Steinmetzer-Mann, bedenken Sie, aus technisch-naturwissenschaftlicher Sicht beginnt der Glaube dort, wo das Wissen aufhört.
Sie sollten bedenken, dass man bei einigen auf diesem Gebiet eine äußerst geringe Wissensschwelle feststellen kann.
Es wäre besser gewesen, die Erfahrungen der Wissenschaft auch aus Bayern zur Kenntnis zu nehmen. Ich möchte Ihnen das hier klar und deutlich sagen. Es wurde dort festgestellt, dass es bei der Verfütterung der Bt-Maissorte keine Unterschiede in Nährstoffzusammensetzung und Energiegehalt gibt, keine negativen Auswirkungen auf die Leistungs- und Stoffwechselparameter der Milchkühe gibt; DNA und Bt-Protein von MON 810 werden stark abgebaut, und das Protein und die dazugehörige DNA konnten weder im Blut noch im Urin oder in der Milch der Kühe nachgewiesen werden. - Das ist nur eines.
Es geht weiter. Das Julius-Kühn-Institut in Darmstadt hat festgestellt, dass von Bt-Maispollen keine Gefahren für Schmetterlinge ausgehen. Auch auf die empfindlichen Schlupfwespen der Gattung Trichogramma, die bei der amtlichen Prüfung von Pflanzenschutzmitteln als Indikator genutzt werden, konnten keine negativen Effekte nachgewiesen werden.
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hat bestätigt: „Es gibt keine Hinweise, dass von den bisher zugelassenen GV-Pflanzen ein höheres Risiko ausgeht als von konventionellen Sorten.“ In den neuen Bt-Genen konnte in diesem Sinne keinerlei Reduktion der Artenvielfalt oder der absoluten Anzahl von Nichtzielorganismen festgestellt werden.
„In Bezug auf die Grüne Gentechnik werden Legenden gestrickt und von bestimmten Interessengruppen sorgsam gehegt und gepflegt. Das liegt offenbar daran, dass die Auseinandersetzung um den Einsatz der in anderen Bereichen weitgehend akzeptierten Technologie in der Landwirtschaft die Dimension eines Glaubenskrieges angenommen hat. Die Wirkung des speziellen Toxins CrylAb ist gebunden an Rezeptoren des Insektendarmes,“
„Eine Wirkung auf andere Insektenordnungen ist ausgeschlossen. Das wurde durch Untersuchungen der Biosicherheitsforschung belegt, in denen“
„auch für den Hautflügler Honigbiene sogar in sogenannten Worst-case-Szenarien (maximal mögliche Toxinauf- nahme) keine Schädigungen festgestellt wurden.“
Jetzt können Sie gern weiterhin Maishonig kaufen, vorausgesetzt, Sie bekommen welchen. - Der ist völlig harmlos.
„Leider gehört es zum Repertoire der mediengeübten Antipropaganda, einerseits die zahlreichen entwarnenden Studien zu verleugnen und andererseits wenige Studien ins Feld zu führen, deren interessengeleitete Interpretation höchst zweifelhaft ist.“
„Ich kann nur das deklarieren, was ich auch nachweisen kann oder was ich im ungekehrten Fall nicht finde. Wenn an eine Milchkuh beispielsweise gentechnisch veränderter Mais verfüttert wird, ist diese DNA in der Milch nicht nachweisbar. Das ist eine Tatsache, die auf ernährungsphysiologische Grundzusammenhänge zurückzuführen ist.“
Herr Minister, Sie sind jetzt auch von dem Glaubensvirus befallen, wie ich es hier wahrnehmen kann. Kehren Sie zur wissenschaftlichen Basis zurück!
Also, global ist das völlig bedeutungslos, ob sich eine deutsche Provinz vom Stand der Wissenschaft und der Agrartechnik
Ich kann auch heute wiederum nur ein Fazit ziehen, das der Ausspruch eines Sachsen treffend zum Ausdruck bringt - Herr Präsident, ich bin gleich fertig -: Wenn Unkenntnis und Lobhudelei in engster Inzucht in demselben Kopf sich kreuzen, so muss notwendig ein schwaches Produkt hervorgehen, nämlich Arroganz - auch eine Art moralische Luftrolle.
Anders gesagt: Wer die Unkenntnis favorisiert, betreibt gleichzeitig Lobhudelei. Wer jeden wissenschaftlichen Einspruch ablehnt und nicht zur Kenntnis nimmt, ist arrogant.
Deshalb halte ich mich an die Erfahrungen von Albrecht Daniel Thaer, dem Nestor der Agrarwissenschaften, der formulierte:
„Einwendungen, die wenigstens einen Schein von Gründlichkeit haben, werde ich ferner widerlegen. Aber Kampfhähne werde ich krähen lassen.“
Da der Schein von Gründlichkeit bei verschiedenen Personen nicht wahrnehmbar ist, lasse ich die Kampfhähne krähen und die Kampfhühner gackern, so lange sie wollen. - Schönen Dank.
(Allgemeine Heiterkeit sowie Beifall bei CDU und SPD - Frau Kaiser [DIE LINKE]: Sehr gut gekräht, Gockel!)
Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Lieber Dieter Helm! Diese Art von Debatten gibt es erfreulicherweise nur in meinem Fachbereich.
Dafür bin ich sehr dankbar. Solche Diskussionen, wie sie hier im Landtag stattfinden, finden auch täglich, wöchentlich in der Öffentlichkeit, in der Halböffentlichkeit oder auch am
Eines möchte ich voranstellen, auch den Befürwortern sagen dann kann man darüber nachdenken, und jeder kann seine eigenen Schlüsse ziehen -: Es gibt derzeit keine gesellschaftliche Akzeptanz für Produkte aus der Grünen Gentechnik.
Man kann sich natürlich fragen, woran das liegt. Liegt es an Frau Steinmetzer-Mann, die hier eine eindrucksvolle Rede gehalten hat? Liegt es an mir, der hin und wieder eine Pressemitteilung zu dem Thema schreibt, oder liegt es an anderen?
Es liegt an zwei Punkten, nämlich erstens an der Frage: Was ist der gesellschaftliche Nutzen der Grünen Gentechnik? Das ist die Grundfrage. Wenn Udo Folgart gesagt hat, es gibt demnächst die Weizensorte „Faltenglatt“, dann hoffentlich ohne Nebenwirkungen, sodass Ohren, Nase oder andere Körperteile, die man noch dringend benötigt, nicht abfallen.
Aber die Betonung liegt auch hier auf Abklärung der Risiken. Der gesellschaftliche Nutzen ist momentan schwer belegbar. Man kann mit Landwirten reden. Es gibt Erhebungen. Es gibt mittlerweile auch Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen zum Einsatz Grüner Gentechnik.
Was die ökonomischen Betrachtungen anbetrifft, hat die Bundesanstalt für Landwirtschaft eine Studie herausgegeben und festgestellt, dass die ökonomischen Vorteile bei MON 810 eigentlich nur aufseiten des Herstellers und nicht aufseiten der Landwirtschaft zu finden sind.
Selbst wenn es so wäre, dass die Landwirtschaft den Nutzen hätte, also sagte: Wir haben einen höheren Ertrag, wir haben mehr Einnahmen!, müsste man wiederum - das ist eine Schwierigkeit, gerade in der Landwirtschaft - zu begründen versuchen, dass dieser Nutzen, den die Landwirtschaft hat, der nicht auf gesellschaftliche Akzeptanz stößt, auch ein Nutzen für die Gesellschaft ist. Das könnte durchaus schwierig sein, da die Gesellschaft die Landwirtschaft bereits in durchaus hohem Maße, unter anderem mit finanziellen Mitteln, unterstützt.
Herr Minister, sind Sie mit mir einer Meinung, dass es die Politik war, die den Monopolisten durch Schaffung der Zulassungsbedingungen bzw. der Begrenzung der züchterischen Maßnahmen das Feld geebnet und den roten Teppich ausgerollt hat, und damit der Wettbewerb verzerrt wurde?
Auf der anderen Seite liegt es doch auch an der Politik, dass die Patentierung auf das Leben nicht unterbunden wird.