Letzter Punkt: Wir als CDU haben uns in den letzten zehn Jahren dafür stark gemacht, dass bundesweit ein anerkannter Abschluss für die Schüler mit Förderbedarf eingerichtet wird. Gewehrt dagegen hat sich in den letzten Jahren die SPD-Fraktion, weil sie nämlich der Auffassung ist, das brauche man nicht. Ich sage Ihnen: Wir brauchen für die jungen Leute einen bundesweit anerkannten Abschluss -
genauso wie für diejenigen, die eine andere Schule besuchen, ob Oberschule oder eine andere Form. Wir brauchen einen anerkannten Abschluss! Was Sie hier mit Ihrer Verteufelung, mit Ihrer Ignoranz gegenüber Förderschulen und deren Lehrern machen, ist in dieser Form nicht tragbar. - Vielen herzlichen Dank.
Frau Ministerin, Sie haben Gelegenheit, darauf zu reagieren. Unseren Gästen kann ich nur empfehlen: Nehmen Sie sich kein Beispiel daran und bleiben Sie am Fläming-Gymnasium so diszipliniert, wie Sie es gewohnt sind.
Sie sind nichtsdestotrotz herzlich eingeladen, sich konstruktiv und fachlich an der anstehenden wichtigen Debatte zu beteiligen. Eine Kurzintervention ist dafür aber nicht der richtige Rahmen. Danke.
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich möchte gern zum 2. Bildungsbericht Berlin-Brandenburg zurückkommen.
Herr Hoffmann, ich hoffe, Sie sind mit mir einer Meinung, dass in diesem Bericht keine Behauptungen aufgestellt, sondern Tatsachen dargelegt werden. Können wir uns darauf einigen? Sie haben vorhin gesagt, der Bericht stelle Behauptungen auf. Ich glaube, das tut er nicht.
Frau von Halem, ich schließe mich Ihnen gern an, ebenso der Kollegin Große. Ich glaube, dass dies für uns ein sehr guter
Ich möchte mein Augenmerk explizit auf die frühkindliche Bildung richten. Das wird für die Gymnasiasten vielleicht ein nicht ganz so interessantes Thema sein. Aber bei uns heißt es immer: Gute Bildung fängt am Anfang an. - Dazu noch ein paar Zahlen, die heute hier schon mehrfach gefallen sind. Bei den Null- bis Dreijährigen hat jedes zweite Kind die Möglichkeit, eine Kindertageseinrichtung zu besuchen, bei den Dreibis Sechsjährigen fast jedes Kind, ca. 97 %. Das erklärt dann auch - Herr Hoffmann, ich muss Sie wieder ansprechen, Sie sind fast mein Lieblingsabgeordneter bei diesem Thema -,
dass Bayern bei der Betreuungsquote bei den unter Dreijährigen - man höre und staune - schmale 14 % hat und BadenWürttemberg noch schmalere 13 %, also eine krasse Unterversorgung. Davon können wir hier in Brandenburg bei Weitem nicht reden. Liebe Frau Blechinger, deshalb ist es natürlich...
Die Baden-Württemberger haben einmal von sich behauptet, sie könnten alles, außer hochdeutsch. An den Spruch kann ich mich noch gut erinnern.
Für eine erfolgreiche frühkindliche Bildung ist die Erfüllung wichtiger Voraussetzungen erforderlich. Das sind die gute Qualität der Bildungsangebote - da sind wir uns, glaube ich, hier im Plenum einig - und natürlich der Zugang aller Kinder zu vielfältigen Lernangeboten. Die Betreuungsquoten in Brandenburg sprechen für sich.
Was das Thema Qualität der Entwicklung in den Kitas betrifft: Da sind wir schon seit mehreren Jahren auf dem richtigen Weg. Die Wissenschaft bestätigt uns das; das gilt auch für den Schritt, die Betreuungsquoten zu verbessern, auch wenn wir uns da mehr wünschen; das ist ganz klar. Ich als Bildungspolitikerin wünsche mir sowieso mehr. Man muss es sich aber auch leisten können. Natürlich können Sie jetzt sagen: auch wollen; das ist richtig. Aber trotzdem ist das Geld nicht unendlich.
Wir haben in Brandenburg im Vergleich zu den altdeutschen Bundesländern eine hohe Quote an Fachpersonal. Fast 90 % des Personals in den Kindereinrichtungen hat einen Fachschulabschluss, nur ein ganz geringer Anteil ist ohne Abschluss. Insofern, glaube ich, haben wir hier gute Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen.
Das, was neben Sonntagsreden heute in der Presse zu lesen war, betraf den Umstand, dass Eltern ein wichtiger Punkt in der frühkindlichen Bildung und in der Bildung überhaupt sind. Wir können als Gesellschaft natürlich nicht generell den Ersatz leisten, sondern wir müssen die Eltern mitnehmen. Deshalb finde ich es auch richtig, dass Brandenburg neben der früh
kindlichen Bildung in den Kindertagesstätten sowohl das Netzwerk „Gesunde Kinder“ als auch die Eltern-Kind-Zentren, die Eltern-Kind-Gruppen und andere Familienförderangebote unterbreitet, um genau diesen Bereich stärker im Fokus der Zukunft zu haben. Denn nur gemeinsam können wir als Akteure in der frühkindlichen Bildung erfolgreich sein.
Die Sprachförderung ist neben den Risikofaktoren noch einmal angesprochen worden. Ich glaube, das ist ein Punkt, auf den wir uns in der nächsten Zukunft beziehen werden.
Damit möchte ich auch enden, denn der Bericht der Verwaltung ist heute schon zu Recht eingefordert worden. Ich freue mich darauf, dann konstruktiv damit umzugehen. - Vielen Dank.
Für die letzten zwei Minuten der Debatte erhält noch einmal die Abgeordnete Große von der Fraktion DIE LINKE das Wort, wenn sie denn möchte.
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren Abgeordnete! Es hat sich ja doch wieder auf die Themen fokussiert, die die einzelnen Parteien meinen, für sich politisch vermarkten zu müssen. Bei der CDU ist es ganz klar das Inklusionsthema. Ich habe die dringende Bitte: Schüren Sie nicht in jeder Debatte die Ängste der Eltern von Menschen mit Behinderung!
Eine inklusive Schule, wie wir Sie uns vorstellen, ist eine Schule, in der den Förderbedarfen aller Kinder - alle Kinder haben Förderbedarfe - entsprochen werden muss. Nicht die Kinder müssen wir in unterschiedliche Schulen schicken, sondern die Schule muss sich den unterschiedlichen Kindern anpassen. Das muss der Weg sein. Dorthin müssen wir.
Dafür brauchen wir die Sonderpädagogen. Im Übrigen ist dieser Bildungsgang der grundständigen Ausbildung an der Universität Potsdam während der Regierungszeit der CDU abgeschafft worden.
Nehmen Sie doch einfach mal Verantwortung für das wahr, was Sie auch zu verantworten haben. Das war ein Fehler. Es fällt uns jetzt schwer, ihn wieder zu korrigieren. Aber wir werden es tun.
Meine sehr verehrten Kollegen von den Grünen, Sie haben sich jetzt ganz offensichtlich die freien Schulen als politische Klientel auserkoren und haben ein schönes sprachliches Bild gebracht: Wir bzw. die Landesregierung machten das, was schöner ist als das öffentliche System, kaputt, wir würden es
zerschlagen. Da sage ich Ihnen: Wir wollen, dass das öffentliche System ein schönes Gesicht hat. Und wir wollen natürlich, dass daneben die freien Schulen existieren. Wir haben in diesem Land mit der Übernahme von 94 % der Personalkosten für die freien Schulen eine ganze Menge getan.
Ich möchte zum Schluss sagen: Wir haben heute unsere üblichen Rituale gehabt. Es hat sich eigentlich bestätigt. Ich finde das sehr schade. Ich hoffe, dass wir nun ganz ruhig den Bericht lesen, uns wirklich noch einmal die Zahlen ansehen, im Ausschuss dann in aller Ruhe debattieren, wo Handlungsoptionen sind, egal, zu welcher Partei wir gehören. Sie alle haben gesagt, Sie wollen letztendlich, dass Kinder in diesem Land gute Lebenschancen haben. - Davon ausgehend sollten wir auch Wege dafür finden.
Meine Damen und Herren, damit sind wir am Ende der Aktuellen Stunde angelangt. Ich schließe Tagesordnungspunkt 1 und rufe Tagesordnungspunkt 2 auf.
Ich entschuldige mich, Herr Büttner. Das ist richtig, Sie haben in der Tat noch zwei Minuten. Ich schließe den Tagesordnungspunkt also noch nicht. Wenn Sie diese zwei Minuten in Anspruch nehmen möchten, tun Sie das.