Protokoll der Sitzung vom 14.06.2019

aber ich hoffe, meine Redezeit reicht aus, um das zu korrigieren.

(Beifall SPD)

Wir - oder besser gesagt: Sie, meine sehr verehrten Damen und Herren - werden heute Nachmittag mit dem modernisierten Brand- und Katastrophenschutzgesetz die Weichen richtig stel len, was die Kernkompetenzen unserer freiwilligen Feuerwehr frauen und -männer anbetrifft. Wir wollen sie nämlich von Aufgaben entlasten, für die sie eigentlich nicht zuständig sind, wie das Öffnen von Türen, das Beseitigen von Ölspuren oder Tragehilfen. Dadurch werden die Kameraden wieder mehr Zeit für ihre Kernaufgaben bekommen.

Herr Minister, lassen Sie eine Frage zu?

Gerne.

Herr Abgeordneter Roick, bitte.

Vielen Dank Herr Minister. - Ihre Aussage, dass hier etwas Fal sches erzählt wurde, hat mich auf die Idee gebracht, etwas zu

fragen. In den Medien hat die Bürgermeisterin der Gemeinde Schwielowsee, Frau Hoppe, kritisiert, dass die Bearbeitung von Fördermittelanträgen zur Anlage von Löschwasserbrunnen zu lange dauere und dass es nicht möglich sei, hauptamtliche Feuerwehrleute einzustellen. Deswegen frage ich: Ist das wahr, oder können Sie das auch als falsch zurückweisen?

Ich weiß, dass diese Bürgermeisterin einer anderen als den re gierungstragenden Parteien angehört.

(Bischoff [SPD]: Aha!)

Deshalb will ich hier ganz ausdrücklich keine Wahlkampf„Klamauksituation“ unterstellen; das tue ich ausdrücklich nicht. - Aber natürlich kann man schon jetzt hauptamtliche Feuerwehrleute einstellen. Selbstverständlich sollte das eine Bürgermeisterin wissen, insbesondere, wenn sie schon etwas länger im Amt ist.

(Beifall SPD)

Ich meine, die Gemeinde Schwielowsee hat ihren Antrag im März gestellt. Mit vielen anderen Anträgen zusammen wird er jetzt genehmigt werden. Das heißt, die Bearbeitungsfrist ist völlig normal.

Im Übrigen: Herr Jung, Sie irren, wenn Sie hier vortragen, dass der Fördersatz für Löschbrunnen erhöht werden müsse. Er be trägt seit Januar - auch als Reaktion auf die Situation des ver gangenen Jahres - 100 %.

(Beifall SPD)

Höher geht nicht, Herr Jung. Das ist alles eine Frage der Re cherche der Opposition: Sie muss sich eben an Fakten halten.

(Beifall SPD)

Herr Minister, lassen Sie eine weitere Frage zu? Die Abgeord nete Dr. Ludwig möchte eine Frage stellen.

Gerne, aber ich sehe gerade, hier läuft die Uhr noch, Frau Prä sidentin.

Ja, ich hatte sie wieder angeschaltet, weil Sie nach meiner Ein schätzung nicht mehr bei der Beantwortung der Frage waren. Es waren nur einige Sekunden, aber Sie wissen ja, die Landes regierung kann die Zeit sowieso überziehen, und die Fraktio nen bekommen dann die gleiche Zeit gutgeschrieben. - Jetzt habe ich die Uhr wieder angehalten. Frau Dr. Ludwig, bitte.

Vielen Dank. - Danke auch für den Hinweis, dass Sie keinen Wahlkampfklamauk machen wollen. Das unterstelle ich Ihnen auch ausdrücklich nicht, wenn von einem SPD-Kollegen solch

eine Frage hinsichtlich einer sehr verdienten Bürgermeisterin von Schwielowsee kommt.

(Beifall CDU - Oh! bei der SPD - Zurufe von der SPD - Lakenmacher [CDU]: Seid doch mal ruhig!)

- So viel zu Frauensolidarität, vielen Dank, Sie machen es wunderbar vor. - Sie, Herr Minister, wissen doch ganz genau, dass die Bürgermeisterin von Schwielowsee sehr wohl weiß, dass sie Hauptamtliche einstellen kann; ich glaube, das war nicht die Frage.

(Zuruf von der SPD: Doch! - Weitere Zurufe von der SPD)

Die Frage ist, wie so etwas finanziert werden soll.

(Vereinzelt Beifall CDU - Frau Lieske [SPD]: Aus dem Haushalt!)

- Ja, völlig klar, aus dem Haushalt. Da sind wir beim Thema Unterfinanzierung, das Herr Lakenmacher angesprochen hat. - Aber ich wollte nur noch einmal klarstellend vom Minister hö ren, ob genau dieser Unterschied mit Ihrer Aussage gemeint war, oder ob Sie noch einen anderen Grund haben, Ihre Äuße rung zu wiederholen, dass die Bürgermeisterin hinsichtlich der Einstellung von Hauptamtlichen höchstwahrscheinlich nicht auf dem aktuellen Kenntnisstand ist. - Danke.

(Unruhe bei der SPD)

Verehrte Frau Abgeordnete, ich habe den Redebeitrag von Frau Hoppe in der Sendung gesehen,

(Frau Lehmann [SPD]: Ich habe es auch gesehen!)

und sie war in ihrer Behauptung, dass es jetzt endlich geregelt werden müsse, nicht misszuverstehen.

(Frau Lehmann [SPD]: Genau!)

Obwohl sie es tun kann.

(Zuruf von der CDU)

- Nein, nein, es war nicht die Frage, ob man es bezahlen kann, sondern ob man es darf.

(Beifall SPD)

Ich will zur Frage der Finanzierbarkeit an eines erinnern - ich glaube, die Opposition hat partiell Gedächtnisschwächen -: Wir haben einen Doppelhaushalt verabschiedet, den Sie im Übrigen beklagen,

(Domres [DIE LINKE]: Genau!)

mit dem die Kommunen in diesem und im nächsten Jahr 280 Millionen Euro mehr an Mitteln bekommen. Und im Übri gen: Bis 2022 - ich erwähnte es bereits im Plenum - werden es rund 800 Millionen Euro mehr sein.

(Beifall SPD)

Das ist fast so viel wie der Haushalt des MIK im Jahr 2018 mit 8 280 Polizeistellen, mit über 9 000 Stellen insgesamt - um ein mal die Dimensionen dessen zu erläutern, was Kommunen in den nächsten Jahren mehr bekommen, was sie dann auch für ihre Pflichtaufgabe Brandschutz einsetzen können.

(Beifall SPD - Frau Lehmann [SPD]: So ist es! - Zuruf der Abgeordneten Dr. Ludwig [CDU])

Das wird von Ihnen beklagt, wurde aber von der Mehrheit des Hauses so beschlossen.

Lassen Sie mich noch auf ein paar Dinge eingehen. 50 Jahre alte Technik: Mag sein, dass es die gibt - aber an den Stellen, wo Bürgermeister noch Freude an Oldtimern haben.

(Vereinzelt Beifall SPD)

Ich bin auch ein Freund von Oldtimern, allerdings von Motor rädern. Im Übrigen hat Nuthe-Urstromtal in den letzten zehn Jahren rund 1,5 Millionen Euro aus dem FAG bekommen, aus schließlich für die Erneuerung der Brandschutztechnik,

(Beifall SPD sowie Zuruf: Aha! - Weitere Zurufe von der SPD)

für ein Feuerwehrgerätehaus - Stichwort KIP; das sei nur kurz erwähnt.

Zur Frage der Löschflugzeuge an dieser Stelle nur so viel - ich komme nachher darauf zurück -: Es gibt einen Brief vom Bun desinnenministerium, in dem das Ministerium ganz ausdrücklich auf die Zuständigkeit der Länder hinweist und ausführt, sich nicht in eine Verantwortung zu begeben, die der Bund nicht hat.

(Senftleben [CDU]: Das habe ich doch angeboten!)