Protokoll der Sitzung vom 06.07.2017

[Zuruf von Jürn Jakob Schultze-Berndt (CDU)]

Das alles löst unsere Probleme der sozialen Wohnraumversorgung nicht. Da muss der Staat eingreifen, da gebe ich Ihnen ja völlig recht. Ich gebe Ihnen aber nicht recht zu dem, was Sie gesagt haben – Private sollen bauen, weil es eine kaufkräftige Nachfrage gibt. Wir müssen als Staat dafür sorgen, dass die Leute, die sich an dem Wohnungsmarkt nicht bedienen können, in dieser Stadt wohnen können. Deswegen müssen wir auch Neubauten errichten und Mieten dämpfen. Dafür brauchen wir öffentlichen Neubau, geförderten Neubau. Sie bringen in dieser Frage einfach alles grundsätzlich durcheinander, und einen Plan haben Sie nicht.

[Beifall bei der LINKEN, der SPD und den GRÜNEN]

Dann hat der Kollege Gräff das Wort für eine Zwischenbemerkung.

[Zuruf von den GRÜNEN: Oh nein!]

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Dass ich mir von Ihnen, Herr Dr. Nelken – Sie waren ja auch mal Baustadtrat, legendär –, vorwerfen müsste, dass wir nicht wissen, wie das funktioniert, das ist nun wirklich weit hergeholt und lächerlich. Aber bitte, wenn Sie meinen, dass Sie damit weiterkommen! Ich glaube nicht, dass Sie damit weiterkommen. Vielen Dank aber dafür, denn Sie haben in der gesamten Debatte gezeigt, wie notwendig es ist, dass Berlin einen Masterplan Wohnen braucht, den wir gemeinsam miteinander erarbeiten. – Herzlichen Dank!

[Beifall bei der CDU]

(Iris Spranger)

Vielen Dank! – Möchte die FDP noch einmal reden? – Dann hat Herr Förster das Wort.

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich glaube, das Kernproblem besteht doch darin, dass wir den Dreiklang beim Bauen und der verschiedenen Bauträger hier ein bisschen durcheinanderwürfeln. Es hat niemand – auch von den Oppositionsfraktionen – etwas dagegen, dass auch städtische Wohnungsbaugesellschaften bauen. Das sollen sie sogar. Wir haben auch nichts dagegen, dass Genossenschaften bauen. Es gibt nichts Besseres als ein genossenschaftliches Prinzip, wo die Genossenschaftler entscheiden, was wie gebaut wird, und es entsprechend finanzieren, ein wunderbar basisdemokratisches Prinzip. Auch das ist nicht zu beanstanden.

[Beifall bei der FDP und der CDU]

Aber wir brauchen eben neben den städtischen Gesellschaften und neben den Genossenschaften auch die private Bauindustrie, die in dieser Stadt nennenswert Wohnraum schafft. Das sagen im Übrigen auch die Geschäftsführer der städtischen Wohnungsbaugesellschaften. Die sagen ja auch, ohne die Kooperation, die die Senatorin angesprochen hat, ginge es gar nicht. Vor Jahren hat uns der Senat noch gesagt, wir sollen unsere Planungsabteilungen einstellen, wir hätten ja keinen Wohnungsmangel. Die Fachkräfte, die da waren, sind dann gut bezahlt in die private Wirtschaft abgewandert. Jetzt geeignete Kräfte zu finden, ist schwierig. Insofern können die Bauabteilungen das gar nicht leisten.

[Zuruf von Katrin Schmidberger (GRÜNE)]

Auch die Prozesse in den Wohnungsbaugesellschaften laufen nicht so schnell, dass sie den Bau allein bewerkstelligen können.

[Beifall bei der FDP und der CDU – Zuruf von Katrin Schmidberger (GRÜNE)]

Und dann muss man, wenn man den Geschäftsführern der Wohnungsbaugesellschaften Gehör schenkt, auch noch mal darauf hinweisen, dass das, was die Koalition im Augenblick von ihnen verlangt, eigentlich nicht geht. Sie hatten erst den Auftrag, sich nach schwierigen Jahren wirtschaftlich zu konsolidieren. Das haben sie mehr oder weniger hinbekommen, die einen mehr, die anderen weniger. Dann haben sie jetzt den Auftrag hinzubekommen, sie sollen massenhaft neu bauen, sollen aber für den Neubau möglichst keine Miete verlangen, die bestehenden Mieten möglichst noch senken und gleichzeitig auskömmlich wirtschaften. Diese Quadratur des Kreises wird nicht funktionieren. Wenn Sie die Wohnungsbaugesellschaften in dieser Stadt noch länger erhalten wollen, müssen Sie auch dafür sorgen, dass diese auskömmlich wirtschaften können. Da sind dann weniger Planwirtschaft und Ideologie gefragt, sondern mehr freier Markt, mehr Wettbewerb

[Katrin Schmidberger (GRÜNE): Und das ist keine Ideologie?]

und mehr Bauen, was den Realitäten entspricht. Dann geht es auch schneller und preiswerter, und dann hat man Wohnraum für alle. – Herzlichen Dank!

[Beifall bei der FDP und der CDU – Beifall von Christian Buchholz (AfD)]

Vielen Dank! – Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen verzichtet auch. Dann liegen weitere Wortmeldungen nicht vor.

Zum Antrag Drucksache 18/0205 empfehlen die Ausschüsse mehrheitlich – gegen CDU und AfD – die Ablehnung. Wer dem Antrag dennoch zustimmen möchte, den bitte ich um das Handzeichen. – Das sind die Fraktion der CDU, die AfD-Fraktion und der fraktionslose Abgeordnete. Gegenstimmen? – Das sind die Koalitionsfraktionen und die FDP-Fraktion. Damit ist der Antrag abgelehnt.

Die Tagesordnungspunkte 13 und 14 stehen auf der Konsensliste.

Ich rufe auf

lfd. Nr. 15:

Nr. 6/2017 des Verzeichnisses über Vermögensgeschäfte

Dringliche Beschlussempfehlung des Hauptausschusses vom 28. Juni 2017 Drucksache 18/0435

zur Vorlage – zur Beschlussfassung – gemäß § 38 der Geschäftsordnung des Abgeordnetenhauses von Berlin

Der Dringlichkeit hatten Sie bereits eingangs zugestimmt. Eine Beratung ist nicht vorgesehen. Der Hauptausschuss hat der Vorlage mehrheitlich – gegen AfD, bei Enthaltung CDU – zugestimmt. Wer dem Vermögensgeschäft Nr. 6/2017 zustimmen möchte, den bitte ich um das Handzeichen. – Das sind die Koalitionsfraktionen und die FDP-Fraktion. Gegenstimmen? – Gegenstimmen der AfD! Enthaltungen? – Enthaltung der CDU-Fraktion! Damit hat das Vermögensgeschäft eine Mehrheit gefunden.

Ich rufe auf

lfd. Nr. 16:

Nr. 8/2017 des Verzeichnisses über Vermögensgeschäfte

Dringliche Beschlussempfehlung des Hauptausschusses vom 28. Juni 2017 Drucksache 18/0436

zur Vorlage – zur Beschlussfassung – gemäß § 38 der Geschäftsordnung des Abgeordnetenhauses von Berlin

Der Dringlichkeit hatten Sie bereits eingangs zugestimmt. Eine Beratung ist nicht vorgesehen. Der Hauptausschuss hat der Vorlage einstimmig – bei Enthaltung der AfD – zugestimmt. Wer dem Vermögensgeschäft Nr. 8/2017 zustimmen möchte, den bitte ich um das Handzeichen. – Das sind die Koalitionsfraktionen, die Fraktionen der CDU und der FDP. Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Bei Enthaltung der AfD-Fraktion und des fraktionslosen Abgeordneten ist das Vermögensgeschäft damit angenommen.

Ich rufe auf

lfd. Nr. 17:

Nr. 10/2017 des Verzeichnisses über Vermögensgeschäfte

Dringliche Beschlussempfehlung des Hauptausschusses vom 28. Juni 2017 Drucksache 18/0437

zur Vorlage – zur Beschlussfassung – gemäß § 38 der Geschäftsordnung des Abgeordnetenhauses von Berlin

Der Dringlichkeit hatten Sie bereits eingangs zugestimmt. Eine Beratung ist nicht vorgesehen. Der Hauptausschuss hat der Vorlage einstimmig – mit allen Fraktionen – zugestimmt. Wer dem Vermögensgeschäft Nr. 10/2017 zustimmen möchte, den bitte ich um das Handzeichen. – Das sind alle Fraktionen und der fraktionslose Abgeordnete. Damit ist das Vermögensgeschäft einstimmig angenommen.

Ich rufe auf

lfd. Nr. 18:

Nr. 11/2017 des Verzeichnisses über Vermögensgeschäfte

Dringliche Beschlussempfehlung des Hauptausschusses vom 28. Juni 2017 Drucksache 18/0438

zur Vorlage – zur Beschlussfassung – gemäß § 38 der Geschäftsordnung des Abgeordnetenhauses von Berlin

Der Dringlichkeit hatten Sie bereits eingangs zugestimmt. Eine Beratung ist nicht vorgesehen. Der Hauptausschuss hat der Vorlage einstimmig – mit allen Fraktionen – zugestimmt. Wer dem Vermögensgeschäft Nr. 11/2017 zustimmen möchte, den bitte ich um das Handzeichen. – Das sind alle Fraktionen und der fraktionslose Abgeordnete. Damit ist auch dieses Vermögensgeschäft angenommen.

Ich rufe auf

lfd. Nr. 19:

Nr. 13/2017 des Verzeichnisses über Vermögensgeschäfte

Dringliche Beschlussempfehlung des Hauptausschusses vom 28. Juni 2017 Drucksache 18/0439

zur Vorlage – zur Beschlussfassung – gemäß § 38 der Geschäftsordnung des Abgeordnetenhauses von Berlin