mit Prof. Ramseger unsere Leitlinien vorgestellt. Hier sind wir auf dem aktuellen wissenschaftlichen Stand. Die Position ist klar. Ich freue mich natürlich, wenn andere Länder auch diesen Weg gehen.
Vielen Dank, Frau Präsidentin! – Wie passt dann die Äußerung der Senatorin vom Mai 2018 – ich darf zitieren:
zu der eben getätigten Aussage, dass im Rahmenlehrplan ganz klar festgelegt ist, dass Falschgeschriebenes korrigiert werden muss?
Die Senatorin hat ganz klar formuliert, dass Falsches in unterschiedlicher Form korrigiert werden muss, entweder dass man schriftlich korrigiert, oder wenn man im Unterricht ist und die Kinder individuell schreiben lernen, das gibt es ja auch, dass dann auch mündlich korrigiert wird. Das ist meine Position hier. Und die ist eindeutig. Reines Schreiben nach Gehör findet in Berlin nicht statt. Hier haben wir klare Vorgaben im Rahmenlehrplan. Deswegen kann ich dieses Zitat gar nicht nachvollziehen, auch weil ich immer die gleiche Formulierung diesbezüglich verwende, dass Reinformschreiben nach Gehör nicht akzeptiert wird im Land Berlin. Deswegen steht es auch so im Rahmenlehrplan und in unseren Leitlinien.
Frau Senatorin! Einen solchen Kurswechsel, der dann hoffentlich auch zu besseren Rechtschreibergebnissen führt, wäre es auch sinnvoll der Öffentlichkeit darzustellen. Halten Sie es nicht für sinnvoll, auch die VERA-3Ergebnisse in Zukunft wieder zu veröffentlichen, damit
Sehr geehrte Abgeordnete Bentele! Das ist überhaupt kein Kurswechsel. Ich glaube, Sie waren in der letzten Legislaturperiode an der Koalition beteiligt und haben den Rahmenlehrplan gemeinsam mit uns diskutiert und auch hier beschlossen. Das war eine sehr intensive Diskussion. Wir haben Inhalte diskutiert miteinander. Sie haben ihn nicht beschlossen.
Der Senat hat ihn herausgegeben. Aber Sie kennen den Rahmenlehrplan. Deswegen ist dort eine ganz klare Vorgabe zu diesen Themen enthalten. Das ist Ihnen auch bekannt. Ihnen ist auch bekannt, dass es diesbezüglich keinen Kurswechsel gibt. Auch unsere Praxisempfehlungen beruhen darauf, die wir vor Kurzem erarbeitet haben, wie man beispielhaft im Unterricht vorgehen kann, die ich mit Herrn Ramseger vorgestellt habe, der ausdrücklich gesagt hat, dass wir wirklich State-of-the-art an unseren Grundschulen arbeiten. Ich denke, das ist der richtige Weg, dass die Lehrkräfte hier auch eine Orientierung haben.
Die Kultusministerkonferenz hat gerade erst einen Beschluss gefasst, dass VERA-Ergebnisse zur internen Verwendung sind. Sie haben es selbst schon im Ausschuss angesprochen, dass es bei den VERA-Ergebnissen darum geht, kontinuierlich zu reflektieren, den eigenen Unterricht zu reflektieren, wie der Stand der Kinder im Bereich z. B. des Schreibens ist, um den Unterricht anzupassen und individuell Kinder zu fördern, dass es nicht darum geht, öffentliche Rankings zu machen. Die Abgeordneten haben übrigens in Schriftlichen Anfragen nachgefragt. Wir haben Dinge veröffentlicht. Aber das ist nicht der Sinn der Sache. Es geht um die Selbstreflexion der Lehrkräfte, dass sie die Unterrichtsqualität weiterentwickeln, dass unsere Kinder zu besseren Ergebnissen kommen. Darum geht es.
zukunftsfeste und qualitativ hochwertige duale Ausbildung (Teil 1): Weiterentwicklung der beruflichen Bildung
zukunftsfeste und qualitativ hochwertige duale Ausbildung (Teil 2): Sachliche und personelle Ausstattung der Berufsschulen
zukunftsfeste und qualitativ hochwertige duale Ausbildung (Teil 3): Übergänge mit System statt Warteschleifen
In der Beratung beginnt die AfD-Fraktion. Für die Fraktion hat das Wort der Abgeordnete Tabor. – Bitte!
Sehr geehrte Präsidentin! Liebe Kollegen! Verehrte Berliner Bürger! Das spezielle deutsche duale Ausbildungssystem steht für eine gelungene Verbindung von Theorie und Praxis und wird weltweit als Vorbild genommen. Die duale Ausbildung trägt zu einem reibungslosen Übergang von der Ausbildung in den Beruf bei. Doch in Deutschland ist dieser Weg aktuell in Gefahr. Deshalb kämpft die AfD für alle Ausbildungsunternehmen und für alle zukünftigen Azubis hier in Berlin und deutschlandweit.
Die Jagd nach einer immer höheren Akademikerquote auf Druck der OECD führte zu einer Entwertung des dualen Ausbildungswegs. Mit abnehmenden Schülerzahlen erhalten die Berufsschulen weniger finanzielle Mittel, wodurch ihnen die Möglichkeit fehlt, sich für die Zukunft weiterzuentwickeln. Die Berufsschule wird in Berlin als
Stiefkind der Bildungspolitik betrachtet. Fehlende Qualitätskontrollen, knappe Mittel und der Lehrermangel untergraben zunehmend das Niveau der dualen Ausbildung. Und zu allem Überfluss beklagen die Azubis mangelnde Ausstattungen. Dem muss endlich entgegengewirkt werden.
Die AfD hat in ihrem Programm bereits deutlich gemacht, dass wir eine Stärkung der dualen Ausbildung brauchen. Die AfD-Fraktion Berlin hat zu diesem Zweck einige konkrete Forderungen der IHK Berlin aufgegriffen und bringt sie nunmehr in insgesamt fünf Anträgen in die Debatte ein. Ich möchte unsere Forderungen kurz umreißen.
Zur Qualität der beruflichen Ausbildung sind verbindliche Qualitätsstandards und Qualitätskontrollen nötig. In der Gestaltung des Gesamtprozesses für die beruflichen Schulen und OSZ müssen die Wirtschafts- und Sozialpartner mehr mit eingebunden werden, damit bedarfsorientierte Entscheidungen getroffen werden können. Angesichts einer hohen Zahl unbesetzter Ausbildungsplätze muss das duale Pendant der vollschulischen Ausbildung gestrichen oder massiv reduziert werden. Die aktuell steigenden Schülerzahlen sollten nicht in schulische Bildungsgänge, sondern in die duale Ausbildung gelenkt werden. Die Quotenvorgabe der OECD ist und bleibt ein linker Irrweg, denn zwanghafte Akademisierung führt nicht zu mehr Bildung, sondern untergräbt massiv die deutschen Qualitätsansprüche.
Wir brauchen eine positiv besetzte dauerhafte Imagekampagne zur Bewerbung der dualen Ausbildung und bei den Angeboten zur Berufsorientierung eine Qualitätssteigerung. Für den besseren Überblick über die berufliche Praxis sollten Jugendliche mehr Berufsfelder kennenlernen als bisher. Einige Berufe sind nämlich völlig überlaufen, bei anderen gibt es keine Bewerber.
In der Berufs- und Studienorientierung – kurz BSO – müssen die vielfältigen Möglichkeiten der beruflichen Qualifikation aufgezeigt werden. Trotz des Landeskonzepts BSO, trotz der BSO-Teams und trotz des Qualitätssiegels für exzellente berufliche Orientierung erfahren viele, viel zu viele Schüler sowohl die Tage zur beruflichen Orientierung als auch die Praktika als reine Zeitverschwendung.