(Abg. Marianne Wonnay SPD: Was machen Sie denn mit dieser Reaktion? – Abg. Drexler SPD: 30 von 1 000! Sagen Sie doch die Zahlen!)
Oh, Herr Drexler: „30 von 1 000“! Ich sage es Ihnen: Wir machen das Gleiche, was wir mit den neuen Bildungsplänen in der Schule gemacht haben. Diejenigen, die sich dafür interessieren, können alle bereits in der Modellphase mit diesem Instrumentarium arbeiten.
(Abg. Carla Bregenzer SPD: Gar nicht wahr! Sie haben nur 30! Es haben sich viel mehr beworben! – Zuruf der Abg. Ursula Haußmann SPD)
(Abg. Marianne Wonnay SPD: Aber nur wenige davon mit wissenschaftlicher Begleitung! Sagen Sie das doch einmal!)
Es geht um die Frage, wie viele Kindergärten wissenschaftlich begleitet werden. Was ist das Ziel einer wissenschaftlichen Begleitung? Nicht die Beratung des einzelnen Kindergartens, sondern Ziel einer wissenschaftlichen Begleitung ist es, Erkenntnisse über die Umsetzung dieses Orientierungsplans zu gewinnen,
damit für den weiteren Fortgang in der Arbeit mit dem Orientierungsplan konkrete Rückmeldungen bestehen. Wir werden deswegen natürlich ein wissenschaftliches Begleitmodell durchführen, aber wir haben bereits mit der Fortbildung aller Erzieherinnen begonnen, die in den kommenden Jahren damit arbeiten sollen. Wir haben gemeinsam mit den kommunalen Landesverbänden 20 Millionen € für diese Fortbildung der Erzieherinnen bereitgestellt,
damit sie arbeiten können. Jetzt machen Sie den Leuten doch nicht vor, Frau Wonnay, dass es davon abhinge, wie viele Kindergärten wissenschaftlich begleitet werden. Diese Kohorte wird durch die Wissenschaftler definiert. Das haben die Pädagogischen Hochschulen in Ludwigsburg und in Freiburg getan, und das ist vernünftig.
Wir haben Sprachförderung im Kindergarten und im Vorschulbereich auf den Weg gebracht. Die Landesstiftung leistet hierzu einen wertvollen Beitrag. Wir haben das HSLProgramm in diesem Jahr noch einmal um 3 Millionen € aufgestockt. In diesen Sprachförderprogrammen befinden sich ganz konkret mehr als 60 000 Kinder.
Wir haben das Thema „schulreifes Kind“ aufgegriffen, weil es uns auch darum geht, dass Kinder, die in die Schule kommen, in der Lage sein müssen, dem Unterricht zu folgen.
Wir haben bei der Frage, wie wir Fördermöglichkeiten für Kinder entwickeln können, die unter benachteiligenden Umständen aufwachsen, in den vergangenen Jahren die Ganztagsschule weiterentwickelt. Wir haben 576 Ganztagsschulen im Land. Wir werden das Thema auch in der Zukunft weiterentwickeln – so, wie wir es gestern dargelegt haben.
Nach einer Diskussion im Kultur- und Schulausschuss des Städtetags ist deutlich geworden, dass der Wunsch derer, die vor Ort Verantwortung in der Sozialarbeit tragen, der ist, dass wir uns weiterhin auf Schulen mit besonderen sozialen und erzieherischen Aufgabenstellungen konzentrieren, dass wir aber durch ein ergänzendes Konzept dafür sorgen, dass offene Formen von Ganztagsschulen gewährleisten, dass all diejenigen, die einen Platz in der Ganztagsschule haben wollen, ihn auch bekommen können.
Der Kabinettsbeschluss vom letzten Montag ist außerordentlich klar. Er weist aus, mit wie viel zusätzlichen Unterrichtsstunden wir rechnen können. Es ist einfach nicht wahr, Herr Kretschmann, dass wir alles auf dem Ehrenamt aufbauen wollen. Wir haben eine ganz konkrete Beschlusslage, wie viele Stunden pro Klasse in welcher Schulart hinzugegeben werden, damit die professionelle Arbeit geleistet werden kann.
Ich sage Ihnen: Bis vor kurzem waren auch Sie noch der Meinung, dass das Ehrenamt in den Schulen kein Notnagel, sondern eine sinnvolle Ergänzung pädagogischer Konzepte der Schulen ist.
(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP – Abg. Dr. Noll FDP/DVP: Bereicherung! – Abg. Drexler SPD: Das bestreitet ja niemand! – Abg. Kretsch- mann GRÜNE: Wer bestreitet denn das?)
Herr Minister, können Sie mir sagen, weshalb Sie bislang nicht bereit sind, die Forderung des Städtetags und meiner Fraktion aufzugreifen, Ganztagsschulen im Schulgesetz zu verankern? Dies war eine Forderung, die wir hier eingebracht haben. Wir haben einen Ge
setzentwurf vorgelegt; Sie haben diesen abgelehnt. Weshalb sind Sie bislang nicht bereit, die Ganztagsschulen im Schulgesetz zu verankern?
Zweitens: Würden Sie auf die Fragen, die der Kollege Drexler gestellt hat, antworten, wie Sie diese angeblichen Lehrerstellen finanzieren
(Abg. Drexler SPD: Im Schulgesetz! – Abg. Carla Bregenzer SPD: So weit muss es nicht gehen! – Abg. Drexler SPD: Das wäre ein bisschen viel ver- langt! – Abg. Fleischer CDU: Das wird die nächste Forderung sein!)
Liebe Kolleginnen und Kollegen, Sie sehen an den ganz konkreten und beschlossenen Ausbauplänen, dass wir jetzt nicht zum Ende der Legislaturperiode eine allgemein gehaltene Formel ins Schulgesetz einfügen, sondern dass wir uns lieber darum kümmern, dass die notwendigen konkreten Beschlüsse auf den Weg kommen. Das ist das eine.
(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP – Abg. Zeller SPD: Sie haben es doch abgelehnt! Faule Ausrede! – Abg. Drexler SPD: Sie haben es doch abgelehnt!)
Wir haben schon in der letzten Sitzung des Landtags erklärt, dass wir alle Stellen, die rechnerisch frei werden, für die Versorgung der Schulen, für innovative Konzepte in den Schulen bereithalten werden und den Schulen keine Stellen für den Haushaltsbereich entziehen werden.
Es gibt unterschiedliche Annahmen darüber, wie viele es sind. Ich kenne nur eine ganz konkrete Zahl. Diese stammt von Ihnen, Herr Drexler. Sie haben nämlich gesagt, Sie würden gerne bis 2014 ein Drittel der Stellen streichen.
(Abg. Schebesta CDU zu Abg. Drexler SPD: „Bis 2014“ haben Sie gesagt! – Abg. Birzele SPD: Zwei Drittel wollten Sie streichen! – Abg. Drexler SPD: Bis 2014 und nicht bis 2011!)