Netze: Die Netzzugangsregulierungen kommen viel zu spät, eine klare Benachteiligung der baden-württembergischen Energieerzeuger. Die Netzkapazitäten sind im Norden viel zu gering, im dünn besiedelten Norden, der die Durchleitungsmöglichkeiten gar nicht hat. Milliardeninvestitionen werden notwendig, auch mit unserem Geld. Rot-grünes Energiechaos!
die einseitige Bevorzugung der Kohle, die rote Kohle-Connection NRW und Bund greift voll, Müller und Tacke nur als Beispiel, eine eindeutige Benachteiligung der Kernkraft.
Da wollen wir doch einmal feststellen, wo wir heute stünden, wenn es nicht gelungen wäre, einen strategischen Partner in einem europäischen Markt aufzustellen.
(Abg. Drexler SPD: Den wollen Sie jetzt verhin- dern? – Gegenruf des Abg. Fleischer CDU: Erst einmal zuhören!)
Wir haben zu diesem Zeitpunkt einen strategischen Partner gebraucht, und der strategische Partner war zu diesem Zeitpunkt eben nur noch in der EdF zu finden.
Natürlich. Sie sehen doch die Aufstellung, wie sie sich bundesweit ergeben hat. Der strategische Partner war nur noch dort zu finden,
wenn überhaupt eine Chance bestehen sollte, die EnBW als baden-württembergisches Unternehmen mit Wertschöpfung in Baden-Württemberg zu erhalten. Ansonsten wären wir doch schon längst Filialisten der Ruhr. Machen wir uns doch nichts vor.
Die Frage, die sich stellt, ist: Was passiert mit dem derzeit geparkten Kapital? Kommt es zu einer Mehrheitsbeteiligung der EdF? Wer hat unter Umständen Interesse, eine solche Mehrheitsbeteiligung zu verhindern? Wenn man diese Fragen beantwortet und wenn man gleichzeitig die Unternehmensstruktur und das Unternehmen selbst beleuchtet, dann wird man, glaube ich, auch die notwendigen Antworten finden.
Wer hat Interesse? Zunächst einmal die OEW selber. Die EnBW ist ein Unternehmen, das sich in einer Konsolidierungsphase befand und – das behaupte ich – diese Phase weitgehend abgeschlossen hat, und zwar mit einer guten Möglichkeit der Ertragssteigerung.
Schauen Sie sich nur die Zeichnungsergebnisse der letzten Anleihe an; dann werden Sie feststellen, dass die Nachfrage nach dieser Anleihe hoch war. Das würde der freie Markt mit Sicherheit nicht bieten, wenn die Ertragschancen des Unternehmens nicht entsprechend gut wären.
Wer hat weiter Interesse? Sicherlich auch das Land. Wir haben Interesse an der Produktion von Strom in unserem Land, wir haben Interesse an der Wertschöpfung im Land, wir haben Interesse an den Arbeitsplätzen im Land.
RWE, Eon, Vattenfall noch ein Stück weit im Norden, die EnBW im Südwesten. Wenn Sie sich die Aktienkurse der anderen Unternehmen – RWE und Eon – anschauen, sehen Sie: Wer vor drei Jahren investiert hat, würde heute gutes Geld bekommen können, wenn er denn verkaufen würde. Die EnBW-Aktie zeichnet diese Kursentwicklung so nicht nach und kann sie auch nicht so nachzeichnen,
(Abg. Fischer SPD: Nein, weil zu viel Unruhe hi- neingekommen ist! – Abg. Drexler SPD: Weil Sie eingekauft haben! – Abg. Fischer SPD: Weil Schuhfabriken und Ähnliches gekauft worden sind!)
und weil ein Börsengang nicht in der Phase einer Konsolidierung eines Unternehmens, sondern erst nach einer Konsolidierung des Unternehmens überhaupt in Frage kommt.
Wenn es aber so ist, dass sich dieses Unternehmen konsolidiert hat, dann werden natürlich auch in der Frage des Aktienkurses unter Umständen Erwartungen möglich. Deshalb glaube ich, dass für alle, die derzeit an den OEW beteiligt sind – – Warum, glauben Sie denn, will die EdF die Mehrheitsbeteiligung übernehmen?