Bei der derzeitigen personellen und finanziellen Situation gebe es keine Möglichkeit zu Feuerwehreinsätzen in solchen Fällen.
Wie die Kirche ins Dorf kommt. Zu einem Notruf in eigener Sache nutzte Hauptkonservator Ingo Stork gestern die Eröffnung der Ausstellung „Von Wotan zu Christus“.
Die Landesarchäologie sei in Gefahr, sagte der oberste Denkmalpfleger im Regierungsbezirk Stuttgart und verwies im Weiteren auf ähnliche personelle Defizite.
Mir ist bei diesem Thema nicht zum Grinsen. Ich weiß aber auch, warum Sie grinsen. Das mit den Handschriften war kein Betriebsunfall. Es war kein Fauxpas, dass Ihr stellvertretender Ministerpräsident von „Kellerware“ gesprochen hat, die man da auf dem Markt feilbiete. Sie haben nichts am Hut mit unserem kulturellen Erbe und unserer historischen Vergangenheit!
(Beifall bei der SPD – Widerspruch bei der CDU – Abg. Veronika Netzhammer CDU: Das ist ja Quatsch! – Abg. Dr. Carmina Brenner CDU: Württembergische Landesbibliothek! Sie haben keine Ahnung, von was Sie sprechen! – Abg. Veronika Netzhammer CDU: Wir machen einmal eine Führung durch Baden, was alles schon gerettet wurde! – Zuruf des Abg. Karl- Wilhelm Röhm CDU – Unruhe)
Das ist der Punkt. Sie sind reduziert auf die Betrachtung von Zahlen. Sie reden über Effizienzrendite, über Nettonull und über Kennziffern, aber Sie vergessen die Inhalte, die hinter diesen Zahlen stehen. Deshalb – weil Sie mir das ja nicht glauben – lasse ich diejenigen sprechen, denen Sie die Autorität hierzu nicht abstreiten können.
(Abg. Dr. Bernhard Lasotta CDU: Immer weiterle- sen! – Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: Lesen Sie weiter! – Abg. Dr. Hans-Peter Wetzel FDP/DVP: Weiterlesen!)
Die Landesarchäologie habe wesentliche Beiträge zur Identitätsfindung des deutschen Südwestens geleistet.
(Abg. Dr. Ulrich Noll FDP/DVP: Wer sollte das be- streiten? – Zuruf des Abg. Winfried Kretschmann GRÜNE)
Dies ist deshalb wichtig, weil nur der, der seine Geschichte kennt, zu seiner Vergangenheit stehen, sich in der Gegenwart einordnen und sich für die Zukunft positionieren kann. Sie haben sich für die Zukunft nicht so positioniert, wie es die Spitzenstellung des Landes Baden-Württemberg gebietet. Wenn Sie das nächste Mal – oder auch Sie, Herr Minister – hier stehen und alle Spitzenwerte des Landes in den Vordergrund rücken,
(Abg. Veronika Netzhammer CDU: Die stimmen al- le! Die sind alle sachlich richtig! – Zuruf der Abg. Dr. Carmina Brenner CDU)
dann werden Sie jedes Mal die Frage gestellt bekommen: Und weshalb ist dieses reiche und wohlhabende Land Baden-Würt temberg nicht in der Lage, alle Menschen in diesem Land in die Mitte der Gesellschaft zu bringen?
Weshalb sind wir nicht in der Lage, unser historisches Erbe so zu behandeln, wie wir das tun sollten, und weshalb sind wir nicht in der Lage, ausreichende Voraussetzungen schaffen zu helfen, damit unsere Industriegesellschaft auch unter schwierigeren Weltbedingungen eine gute Zukunft hat?
(Beifall bei der SPD – Abg. Veronika Netzhammer CDU: Wenn es so einfach wäre! – Glocke des Präsi- denten)
(Abg. Dr. Bernhard Lasotta CDU: Schlussfrage! – Abg. Veronika Netzhammer CDU: Ja! – Zurufe von der SPD)
dass alle anderen Bundesländer bei den von Ihnen angesprochenen Defiziten viel größere Defizite aufweisen als BadenWürttemberg? Sind Sie mit mir der Meinung, dass wir tatsächlich auch in den von Ihnen angesprochenen Bereichen weit vorn liegen? Kennen Sie vielleicht die Verhältnisse in den von Ihnen und Ihrer Partei regierten Ländern, oder soll ich Ihnen von dort jetzt auch die endlosen Klagen der dortigen Leute vorlesen?
(Heiterkeit – Beifall der Abg. Heiderose Berroth FDP/DVP und Dr. Bernhard Lasotta CDU – Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Ob er dann noch bereit ist, die Frage zu beantworten? – Zuruf des Abg. Klaus Herrmann CDU)
Ihre Frage beantworte ich wie folgt: Das Schielen auf Situationen in anderen Ländern ist einem Land, das in weiten Bereichen eine Spitzenstellung hat, nicht angemessen.
(Abg. Dr. Ulrich Noll FDP/DVP: Dass wir noch bes- ser werden! Das ist auch richtig! – Zuruf der Abg. Beate Fauser FDP/DVP)
den Menschen, von denen ich geredet habe, eine Perspektive zu bieten. Was macht der Wirtschaftsminister?
(Heiterkeit – Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Da hät- te ich auch noch eines! – Abg. Klaus Herrmann CDU: Wer hat das aufgeschrieben? – Abg. Veronika Netz- hammer CDU: Die Zeit läuft!)
Weil Sie nach anderen Ländern fragen, will ich Ihnen einmal eine Antwort geben: „Was hat Beckstein, was Pfister nicht hat?“
(Abg. Veronika Netzhammer CDU: Das ist ja interes- sant! – Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Ein anderes Parteibuch! – Unruhe)
Jetzt sage ich Ihnen, was Beckstein hat. Beckstein fördert in Bayern 4 000 Wohnungen neben den Wohnheimplätzen. Die se unterteilen sich in 1 660 Miet- und Genossenschaftswohnungen
und 2 400 selbst genutzte Eigentumswohnungen und Eigenheime. Das ist also nicht ganz pari-pari, wie wir uns das vorstellen, aber immerhin. Und jetzt sagt Herr Beckstein wörtlich:
Geförderte Miet- und Genossenschaftswohnungen werden vornehmlich in den größeren Städten und Ballungsräumen entstehen. Vor allem hier haben Familien mit Kindern nach wie vor große Probleme, angemessenen Wohnraum zu bezahlbaren Preisen zu finden.