Da war vorgesehen, den eigenständigen Studiengang Sonder pädagogik abzuschaffen. Das war ein Vorschlag einer Kom mission. Den haben weder die Grünen noch wir noch die Re gierung aufgegriffen, sondern den haben wir verworfen.
Sie stellen sich hier hin und sagen: „Sie wollten die sonder pädagogische Ausbildung abschaffen.“ Das ist glatt neben der Wahrheit, und zwar bewusst.
(Beifall bei der SPD und den Grünen – Abg. Karl- Wilhelm Röhm CDU: 25 % Sonderpädagogik war Ih re Position! – Glocke des Präsidenten)
Sie reden die Lehrplanreform in den Boden und vergessen da bei, dass sich Hunderte von Lehrerinnen und Lehrern neben ihrer normalen, anspruchsvollen Tätigkeit am Wochenende treffen und überlegen, wie man die Lehrpläne der Zukunft auf baut. All diese beleidigen Sie, weil Sie nichts anderes vorha ben, als gegen diese Regierung zu stänkern und alles in Grund und Boden zu reden.
Vielen Dank. – Herr Kollege Schmiedel, Sie würdigen gerade sehr ausführlich das Papier „Gymnasium 2020“ und die Elemente, die darin enthalten sind. Könnten Sie mir bitte erklären, warum Ihr bildungspo litischer Sprecher Stefan Fulst-Blei und die Kollegin Boser gerade vor wenigen Tagen in der Presse erklärt haben, dass sie dieses Papier zurückgezogen haben?
(Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: „Das legen wir beiseite“, haben die gesagt! – Gegenruf des Abg. Dr. Stefan Fulst-Blei SPD: Einen Teilaspekt! Lesen Sie es genau!)
Was Kollege Fulst-Blei ausgeführt hat, ist, dass wir die Vor schläge bezüglich der Organisation der Oberstufe, das, was Herr Röhm gerade angesprochen hat, sicher nicht aufgreifen werden, ganz unaufgeregt. Das ist ein Punkt, den sich die Rek toren ausgedacht haben,
wahrscheinlich einfach auch deshalb, weil sie sich öffnen wol len für die wachsende Zahl von Gemeinschaftsschülern, die das Abitur anstreben.
Dazu haben sie einen Vorschlag gemacht. Weder die Grünen noch wir noch der Kultusminister haben vor, diesen Vorschlag aufzugreifen.
Das ist doch das Normalste der Welt, dass man Sachverstän dige, erfolgreiche Praktiker arbeiten lässt, ihnen nicht von vornherein Scheuklappen aufsetzt und nicht sagt: „Ihr dürft aber nur das und das“,
hinterher die Ergebnisse sichtet und in Regierungshandeln überführt. Wenn wir so weit sind, dass die Vorschläge vorlie gen, dann können wir sie sachlich diskutieren. Aber das, was wir von Herrn Wolf gehört haben, ist brandgefährlich.
Sieben Schulleitern, sieben erfolgreichen Direktoren, die sich die Mühe gemacht haben, ein Papier zu erstellen, unterstellen Sie, dass sie einen brandgefährlichen Angriff gegen die Gym nasien fahren. Entschuldigung, Herr Wolf, aber das glauben Sie doch wirklich selbst nicht. Das ist doch absurd.
treffen Sie die engagierten Menschen in diesem Land – nicht nur in diesem Fall –, die sich Mühe machen und sich anstren gen, das Land voranzubringen. Sie lassen nur gelten, was Still stand ist, den alten Zustand unter Ihrer Regierung. Das wird es nicht mehr geben.
(Beifall bei der SPD und den Grünen – Abg. Thomas Blenke CDU: Keine Argumente! – Abg. Thaddäus Kunzmann CDU: Der Beifall bei Ihnen wird immer schwächer!)
Herr Präsident, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Wir soll ten jetzt versuchen, den Adrenalinspiegel zu senken
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, die Debatte um die Schul landschaft in Baden-Württemberg wird aus meiner Sicht teil weise emotional überladen geführt.
Ich glaube, wir sollten alle ein großes Interesse haben – vor allem wegen des Bildes, das wir vor den Eltern der Schüle rinnen und Schüler in diesem Land abgeben –, klarzumachen, dass es uns im Zentrum wirklich um die Schülerinnen und Schüler dieses Landes Baden-Württemberg geht.
Wenn wir auf das Gymnasium zu sprechen kommen, dann kommen wir gerade in Baden-Württemberg auf eine sehr er folgreiche Schulart zu sprechen, die bei der Bevölkerung die ses Landes, bei den Eltern, bei den Schülerinnen und Schü lern, bei den Lehrerinnen und Lehrern, die dort tagtäglich ih re Arbeit verrichten, ein hohes Ansehen genießt – und dies vollkommen zu Recht.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, das, was der Minis terpräsident dieser Tage gesagt hat, ist absolut zutreffend: Das
(Beifall bei den Grünen und der SPD – Abg. Karl Zimmermann CDU: Was denn sonst? Dass Sie das überhaupt betonen müssen!)
Herr Kollege Schmiedel hat gerade auf die Notwendigkeit der Schulstrukturentwicklung hin zu einem Zweisäulenmodell hingewiesen. Welch klareres Bekenntnis könnte man denn zum Gymnasium als Institution abgeben, als es diese Defini tion des Zweisäulenmodells darstellt?
Herr Kollege Dr. Kern, Sie haben hier einen Widerspruch her beigeredet, den es definitiv nicht geben kann. Eine Institution als wichtig und gut zu analysieren, bedeutet doch in keiner Weise, dass dieser Institution die Arbeit an der Entwicklung ihrer eigenen pädagogischen Konzepte verboten werden kann.
Was Sie in Ihren öffentlichen Äußerungen tun, läuft auf Denk verbote hinaus, die für dieses Land Baden-Württemberg ver heerend wären.