Protokoll der Sitzung vom 20.06.2013

Herr Kollege Dr. Rülke, ich darf Sie bitten, zum Ende zu kommen.

Ich komme gleich zum Schluss. –... Das Handelsvolumen mit China beeinflusst etwa eine Million Arbeitsplätze in unserem Land. BadenWürttemberg ist in besonderem Maß mit einem Exportvolu men von 13 Milliarden € beteiligt. Es ist unser Interesse, der exportorientierten Wirtschaft im Land zu helfen. Deshalb ist es notwendig, überall – sei es in der SPD-Bundestagsfrakti on, oder sei es in Brüssel – dafür zu werben, dass dieser Pro tektionismus aufhört, denn er schadet dem Land Baden-Würt temberg, seiner Wirtschaft und seinen Menschen.

(Beifall bei der FDP/DVP und der CDU – Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP: Sehr gut!)

Für die CDU-Fraktion spricht Kol lege Paal.

Herr Präsident, Kolleginnen und Kol legen! Ich scheine irgendeinen empfindlichen Nerv getroffen zu haben. Vielleicht bin ich der Wahrheit sehr nah, deshalb die Aufregung.

(Zuruf des Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP)

Ich bleibe bei dem, was ich gesagt habe.

(Abg. Wolfgang Drexler SPD: Was haben Sie ge sagt?)

Es ist überhaupt keine Frage: Beim Thema Technologiefüh rerschaft habe ich natürlich gemeint, dass die Wirtschaft das

gebracht hat. Das brauchen Sie mir nicht zu sagen. Ich bin Teil der Wirtschaft.

(Abg. Wolfgang Drexler SPD: Sie haben etwas ande res gesagt!)

Aber die richtigen Rahmenbedingungen haben CDU und FDP/ DVP über viele Jahrzehnte gesetzt. Dadurch konnte sich die Wirtschaft so entwickeln, wie sie heute dasteht.

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP – Abg. Ar nulf Freiherr von Eyb CDU: Bravo! – Abg. Wolfgang Drexler SPD: Wo denn?)

Zum Thema „Die Bundesregierung tut nichts“: Ich habe rein zufällig, gar nicht vorbereitet, ein paar Presseartikel dabei. Darin kann man wunderbar nachlesen.

(Glocke des Präsidenten)

Herr Kollege Paal, gestatten Sie ei ne Zwischenfrage des Kollegen Schmiedel?

Ich habe noch 34 Sekunden. Nein. Bitte nicht.

(Abg. Wolfgang Drexler SPD: Die sind jetzt aber schon vorbei!)

Ich möchte zum Ende kommen. Ich bin ganz schnell fertig.

Man sollte einfach ein bisschen recherchieren, was die Bun desregierung sagt. Ich zitiere – mit Erlaubnis des Präsidenten – Philipp Rösler:

Wir halten diesen Schritt für einen schweren Fehler.

Ein anderes Zitat:

Der deutsche Wirtschaftsminister Philipp Rösler hatte klargestellt, dass Deutschland strikt gegen Strafzölle sei.

Man muss einfach nachlesen, dann weiß man, was die Bun desregierung sagt und tut.

Ich kann auch loben: Sie haben die Innovationsgutscheine fortgeführt und halten das für ein gutes Instrument. Das fin den wir auch. Deshalb haben wir es damals eingeführt.

(Abg. Friedlinde Gurr-Hirsch CDU: Forschung und Entwicklung!)

Das war während unserer Regierungszeit. Deshalb ist es auch richtig.

Danke schön.

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP)

Für die Fraktion GRÜNE spricht Kol legin Lindlohr.

Die zweite Runde hat doch eine gewisse Erkenntnis gebracht, was der Zweck der Debat

te war. Vorhin hatten wir schon festgestellt, dass der von Ih nen gewählte Titel der Debatte mit Unterstellungen arbeitet. Der Zweck der Debatte war, dass Kollege Rülke in der zwei ten Runde seine Aggressionen ein wenig ausleben kann

(Beifall des Abg. Wilhelm Halder GRÜNE)

und hier mit einer absolut unlogischen Rede einfach einmal wild um sich schlägt. Das hat in der Sache keinen großen Er kenntnisfortschritt gebracht.

(Beifall bei den Grünen und Abgeordneten der SPD – Zuruf des Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP)

Sie meinen zu wissen, was man tun müsse: Sie haben einen Handlungsbedarf erkannt. Sie haben jetzt in der zweiten Run de dargestellt, Sie wollten den betroffenen Unternehmen das Recht nehmen, bei der EU-Kommission ein Verfahren zu be antragen.

(Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: Also unter stützen Sie es doch!)

Das betrifft die Regularien, die für den gemeinsamen Markt in der EU bestehen, wie Unternehmen ihre Interessen vertre ten, wie die EU, die in Zollfragen auf der internationalen Ebe ne allein – das machen nicht die Nationalstaaten – unterwegs ist, vorgeht und wie da das Verhältnis zwischen Wirtschaft und Politik ist. Sie wollen also den Unternehmen das Recht absprechen, ihre Interessen zu vertreten. Das finde ich inter essant. Vielleicht geht es aber auch nur um bestimmte Unter nehmen.

Sie verwechseln etwas, wenn Sie sagen: „Wirtschaft und Po litik, das ist alles eins. Es gibt einen Fotovoltaikmodulherstel ler, der Zölle will, und deswegen sind irgendwie diese grünen Leute, die für die erneuerbaren Energien sind,

(Zuruf des Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP)

jetzt auch dafür.“ Ich kann Ihnen sagen: Wirtschaft und Poli tik sind zwei verschiedene Sphären. Unternehmen haben wie alle anderen Akteure das Recht, sich für ihre Interessen ein zusetzen. Wir stehen für einen politischen Stil, der die Inter essen abwägt, um dann zu entscheiden. Das wollen wir auch von den anderen politischen Ebenen. Wir können zwischen wirtschaftlichen Interessen und politischen Entscheidungen unterscheiden. Ich hoffe, das können Sie auch.

(Beifall bei den Grünen und Abgeordneten der SPD – Glocke des Präsidenten)

Frau Kollegin Lindlohr, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Kollegen Zimmermann?

(Zuruf des Abg. Dr. Dietrich Birk CDU – Unruhe)

Bitte, Herr Kollege Zimmermann.

Danke schön, Frau Abge ordnete. – Frau Abgeordnete, ist Ihnen bekannt, dass in Mün chen die Messe Intersolar eröffnet wurde

(Abg. Claus Schmiedel SPD: Das hat sie doch gera de gesagt! – Unruhe)

und dass der dortige stellvertretende Geschäftsführer – es war nicht der Geschäftsführer – gesagt hat, auch ihnen widersprä chen diese Strafzölle, sie wollten diese nicht?

(Abg. Claus Schmiedel SPD: Hallo? Wo waren Sie denn vorhin? – Minister Dr. Nils Schmid: Das hat sie doch vorhin gesagt! – Unruhe)

Vorhin haben Sie von einem Teil der Branche gesprochen.