Protokoll der Sitzung vom 26.03.2014

(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der FDP/ DVP – Abg. Andrea Lindlohr GRÜNE: Haben Sie schon gesagt, dass Sie keine Ganztagsschule wollen? – Zuruf des Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE)

Nein, wir brauchen keine Regierung, die täglich Schranken baut und Gräben aufreißt. Wir brauchen eine Regierung, die Brücken in eine erfolgreiche Zukunft für uns alle baut.

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP – Abg. San dra Boser GRÜNE: Die haben wir doch! – Zurufe der Abg. Daniel Andreas Lede Abal und Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE)

Wir stellen fest, dass immer kleinere Gruppen durch Sie auch zu Meinungsführern in der Sache gemacht werden. Immer ex tremere Positionen prallen aufeinander, weil Sie nicht in der Lage sind, einen gesamtgesellschaftlichen Ausgleich zu schaf fen. Für uns, die CDU, war es immer wichtig, einen gesell schaftlichen Konsens zu finden.

(Lachen bei den Grünen – Unruhe – Glocke des Prä sidenten)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, Sie entlarven sich selbst. Aber das ist doch das Geheimnis, warum wir Volkspar tei geblieben sind und Sie eine ideologiegeprägte Klientelpar tei sind. Das ist ein ganz entscheidender Punkt.

(Beifall bei der CDU – Zuruf des Abg. Daniel And reas Lede Abal GRÜNE)

Für uns ist wichtig, die Menschen mitentscheiden zu lassen, ihnen aber keine falschen Rahmenbedingungen vorzugaukeln. Freiheit in Verantwortung – das ist der zentrale Wert unserer Politik.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU)

Deshalb appelliere ich an Sie, Herr Ministerpräsident: Lassen Sie den Menschen im Land die Freiheit, eigene Entscheidun gen zu treffen, bevormunden Sie sie nicht, und akzeptieren Sie endlich, dass die Welt aus vielen Farben besteht, nicht nur aus Grün und Rot.

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP)

Für die Fraktion GRÜNE spricht die Kollegin Sitzmann.

Herr Präsident, liebe Kolle ginnen und Kollegen! Wenn wir heute über Bürgerbeteiligung und direkte Demokratie sprechen, dann können wir das vor dem Hintergrund einer Vielzahl von positivsten Erfahrungen, die sowohl die Regierungsfraktionen als auch die Landesre gierung in den letzten drei Jahren gemacht haben.

(Beifall bei den Grünen und Abgeordneten der SPD – Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: So wie bei spielsweise beim Filderdialog!)

Es gibt eine Vielzahl von Beispielen, meine Damen und Her ren, an denen sich das festmachen lässt.

(Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: Filderdia log beispielsweise!)

Ich will ein Beispiel nennen, das Sie, Herr Hauk, aus völlig unerfindlichen Gründen gerade sehr kritisch beurteilt haben,

nämlich das Beispiel Bildungspolitik. Es gab vor Ort noch nie so viele Entscheidungsmöglichkeiten wie heute:

(Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: Ja, so viel Chaos! – Abg. Friedlinde Gurr-Hirsch CDU: Nie so viel Chaos! – Karl-Wilhelm Röhm CDU: Man sieht das an der Gemeinschaftsschule! – Gegenruf des Abg. Dr. Stefan Fulst-Blei SPD: Zuhören!)

für die Kommunen, für die Regionen und auch für die Eltern.

(Beifall bei den Grünen und der SPD – Zuruf des Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU)

Im Gegensatz zu 58 Jahren CDU-Regierung haben wir die Gemeinschaftsschule nicht von oben verordnet, nein.

(Zurufe von der CDU: Nein! – Unruhe)

Wir machen den Kommunen ein Angebot. Wir bieten ihnen an, Gemeinschaftsschulen einzurichten, wenn die Schulen, die Eltern und die Schulträger dies wollen. Das ist ein Angebot.

(Beifall bei den Grünen und Abgeordneten der SPD – Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Sie haben ja so viel Auswahl! – Unruhe – Glocke des Präsidenten)

Meine Damen und Herren, auch wenn es Ihnen nicht passt:

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Da treibt der Zel ler sein Unwesen!)

Dieses Angebot wird vor Ort sehr gut angenommen.

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Ja, ja! – Abg. Dr. Stefan Fulst-Blei SPD zur CDU: Sagen Ihre eigenen Leute, Herr Röhm! Können Sie sich erinnern?)

Auch Bürgermeister mit CDU-Parteibuch möchten diese Schulart gern in ihrer Kommune einrichten, weil dies zu kunftssichere Schulen sind.

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Es gibt auch keine anderen Wahlmöglichkeiten! – Weitere Zurufe von der CDU – Unruhe – Glocke des Präsidenten)

Das Wort hat Frau Kollegin Sitz mann.

Die Kommunen beantragen Gemeinschaftsschulen. Auch Ihre CDU-Bürgermeister wol len diese Schulform,

(Zuruf des Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU)

weil es eine sozial gerechte und zukunftsfähige Schulform ist, meine Damen und Herren.

Das ist der Unterschied zu Ihnen: Wir machen Angebote; Sie haben von oben herab verordnet.

(Beifall bei den Grünen und Abgeordneten der SPD – Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Sie machen e i n Angebot! Angebote machen Sie überhaupt nicht!)

Wenn Sie über die regionale – –

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Den Plural können Sie sich sparen!)

Können Sie bitte Ihre Zwischenrufe einstellen?

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Ja, aber es fällt mir schwer! – Gegenruf des Abg. Dr. Stefan Fulst-Blei SPD: Offensichtlich! – Unruhe)

Ich dachte immer, Sie seien auch für eine Politik des Zuhö rens.

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Ja!)

Dann hören Sie mir doch zu. Das wäre doch mal was.

(Beifall bei den Grünen und der SPD – Abg. Karl- Wilhelm Röhm CDU: Gern! – Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: Wenn Sie einmal etwas sagen! – Zuruf des Abg. Helmut Walter Rüeck CDU)

Bei der regionalen Schulentwicklungsplanung geht es um Fol gendes: Wie kann vor Ort mit den Akteuren eine zukunftsfä hige Schullandschaft gestaltet werden, die allen Kindern und Jugendlichen einen guten Bildungsabschluss gewährleistet? Auch das wird nicht vom Ministerium verordnet; das wird vor Ort gestaltet. Das hätten Sie schon längst tun müssen, haben es aber in 58 Jahren nicht hinbekommen, meine Damen und Herren.

(Abg. Dr. Stefan Fulst-Blei SPD: Nicht auf die Rei he bekommen!)

Wir machen das jetzt.

(Beifall bei den Grünen und der SPD)

Der Gipfel ist, dass Sie behaupten, wir würden den Eltern in die Erziehung hineinregieren.

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Ja, natürlich tun Sie das!)