Wir möchten, dass vermehrt haupt- und nebenamtliche Lehr kräfte und weniger Lehrkräfte mit Honorarverträgen beschäf tigt werden.
Wir möchten ebenfalls den Sport fördern und dafür Sorge tra gen, dass genügend Mittel vorhanden sind, um Sportstätten neu zu bauen oder diese zu renovieren.
In Zeiten des Lehrermangels wird niemand einen Stellenauf bau im Bereich Kultus kritisieren. Doch gab es früher so viel mehr Lehrer als heute, oder werden die vorhandenen Lehrer nicht effizient eingesetzt? Auch wenn die Neuordnung der Lehreraus- und -fortbildung einen gewissen Sinn haben könn te, so lehnen wir doch das Forum Frühkindliche Bildung ab.
Hier maßt sich das Kultusministerium eine Mitbestimmung an. Eine systematische Begleitung der Kindertagesstätten durch das Kultusministerium lehnen wir ebenso ab wie die Ausdehnung der Evaluation auf das frühkindliche Alter.
Mut zur Wahrheit heißt, auch unangenehme Wahrheiten aus zusprechen. In Zeiten von Lehrermangel und Unterrichtsaus fall sollte die Verringerung der Klassengrößen nicht vorran giges Ziel sein. Wichtiger ist es, durch homogene Lerngrup pen zu ermöglichen, dass auch größere Klassen unterrichtet werden.
Eine weitere Wahrheit, die einmal ausgesprochen werden muss: Es sind gerade die bildungspolitischen Maßnahmen der vergangenen Jahre, die zum Lehrermangel geführt haben.
(Beifall bei der AfD – Abg. Gerhard Kleinböck SPD: Wer schreibt denn so einen Mist? – Gegenruf des Abg. Anton Baron AfD: Ruhe auf den billigen Plät zen!)
Eine klare Definition der Lernziele und homogene Klassen bzw. Lerngruppen sind das, was wir fordern. Dies erleichtert den Unterricht für den Lehrer entscheidend. Natürlich möch ten die Eltern, dass sich der Lehrer speziell ihrem Kind wid met. Eine homogene Lerngruppe wird es dem Kind und dem Jugendlichen dann auch erleichtern, sich in die Klasse einzu fügen. Dies ist sehr viel einfacher, als wenn der Lernstand zu unterschiedlich ist.
(Beifall bei der AfD – Abg. Daniel Born SPD: Wo her haben Sie denn Ihre Theorien? – Abg. Gerhard Kleinböck SPD: Wo gibt es Homogenität?)
Wir sehen, dass die CDU unsere Forderung nach dem neun jährigen Gymnasium scheinbar zu entkräften versucht, indem sie ihr zuvorkommt und die Lehrer einstellt. Hoffentlich wer den diese Stellen dann auch besetzt und die Lehrer für ein neunjähriges Gymnasium eingesetzt.
Die Landesregierung tut mit diesen neuen Lehrerstellen für das neunjährige Gymnasium so, als ob es dieses noch gäbe. Es gibt gerade noch 43 in ganz Baden-Württemberg. Ein paar
Lehrerstellen hier oder dort werden das gegenwärtige Prob lem nicht beheben. 84 Stellen am Gymnasium allgemein – das wird schwerlich ausreichen. Die CDU schwankt zwischen der Befriedigung der Wünsche ihres grünen Koalitionspartners und einem – sich verflüchtigenden – konservativen Selbstver ständnis.
Denn schaut man sich die Stellen an, dann wird sehr schnell klar, dass der größte Stellenaufbau noch immer in der Gemein schaftsschule stattfindet:
1 664 neue Beamtenstellen im kommenden Jahr, 367 Beam tenstellen im Jahr darauf, und das alles für eine Schule, die die Erwartungen nicht erfüllt.
Demgegenüber werden 1 452 Stellen an den Grund-, Haupt- und Werkrealschulen abgebaut. Es werden also rund 200 Stel len mehr an den Gemeinschaftsschulen aufgebaut, als an den Grund-, Haupt- und Werkrealschulen abgebaut werden. War um?
(Abg. Dr. Albrecht Schütte CDU: Weil wir mehr Leh rer einstellen! – Zuruf des Abg. Gerhard Kleinböck SPD)
Für eine Schule, die unnötig ist. Denn alle hier angebotenen Bildungsabschlüsse werden auch an anderen Schulen ange boten, und das pädagogische Konzept ist fragwürdig.
Um den Lehrermangel an den Grundschulen zu beheben, soll te man diese Grund-, Haupt- und Werkrealschullehrer dort ein setzen.
Wir wollen die Zuschüsse an internationale Schulen streichen. Wir halten internationale Schulen für sehr wichtig und auch förderungswürdig, wenn dort auch ein deutscher Abschluss angeboten wird.
Alles andere ist nicht im Sinne des deutschen Steuerzahlers. Denn es führt zu einer Marginalisierung unserer Bildungsab schlüsse.
Unsere hochwertige kostenlose Schulbildung steht jedem Kind offen, das hier wohnt. Viele internationale Schulen be reiten auf mehr als einen Schulabschluss vor, und es ist den Schülern durchaus zuzumuten, neben einem internationalen Abschluss auch ein deutsches Abitur abzulegen.
Wir fordern ein weiteres Mal Zuschüsse für Lehrer in Man gelfächern und in Mangelregionen. Jeweils 2 Millionen € pro
Jahr haben wir hierfür beantragt. Die CDU-Spitzenkandida tin möchte ihre Handlungsfähigkeit unter Beweis stellen und gründet dafür ein neues Institut nach dem anderen – zulasten des Steuerzahlers.
Wir haben mit unserem G-9-Gesetzentwurf eine Richtung zu mehr Leistungsorientierung vorgegeben. Wir haben mit unse ren heutigen Anträgen gezeigt, dass uns auch die außerschu lische Bildungsarbeit – insbesondere im Sport und in der Mu sik – wichtig ist.
Es ist natürlich gut, wenn auch Schüler auf die Straße gehen und sich politisch engagieren – aber bitte zu unterrichtsfreien Zeiten.
Nehmen Sie einfach zur Kenntnis, dass durchschnittlich nur 22 % der Schüler an einem Standort an den „Fridays for Future“-Demos teilgenommen haben.
(Abg. Jochen Haußmann FDP/DVP: Jetzt kommt mal Inhalt in die Debatte! – Abg. Klaus Hoher FDP/DVP: Guter Mann!)
Frau Präsidentin, liebe Kol leginnen und Kollegen! Auf den ersten Blick erscheint der Kultushaushalt durchaus ambitioniert. Über 1 080 neue Lehrerstellen werden geschaffen – zur Verbesserung der Un terrichtsversorgung und zum Ausbau des Ethik- und des In formatikunterrichts. Das ist eine Leistung, die wir Freien De mokraten selbstverständlich anerkennen.