Protokoll der Sitzung vom 11.11.2009

Sie zogen aus, Beethoven zu bringen jedermann Und da sie auch eine schallplatte hatten spielten sie zur rascheren einsicht die sinfonie nr. 5 c-moll opus 67

Der mensch M. aber sagte, es sei ihm zu laut, das mache sein alter

Über nacht setzten die bringer Beethovens maste an straßen und plätze spannten drähte befestigten lautsprecher und mit dem morgen ertönte zur bessren gewöhnung die sinfonie nr. 5 c-moll opus 67, laut genug daß man sie hörte auch in der ferne

Der mensch M. aber sagte, ihn schmerze der kopf, ging heim gegen mittag schloß türen und fenster und lobte die dicke der mauern

Herausgefordert, knüpften die bringer Beethovens draht an die mauern und hängten lautsprecher über die fenster daß durch die scheiben drang die sinfonie nr. 5 c-moll opus 67

Der mensch M. aber ging aus dem haus und zeigte an die bringer Beethovens; doch jeder fragte ihn, was er habe gegen Beethoven

Angegriffen, klopften die bringer Beethovens am tore des menschen M., stellten als er es auftat hinter die schwelle den fuß; die sauberkeit lobend traten sie ein Zufällig kam auch die rede auf Beethoven und zur belebung des themas hatten sie zufällig bei sich die sinfonie nr. 5 c-moll opus 67 Der mensch M. aber schlug mit der eisernen schöpfkelle ein auf die bringer Beethovens Er wurde verhaftet zur zeit

Mörderisch nannten die tat des M. anwalt und richter der bringer Beethovens Doch hoffnung sei immer Er wurde verurteilt

zur sinfonie nr. 5 c-moll opus 67 von Ludwig van Beethoven

Da trommelte M. und schrie bis stille war

Er war schon zu alt, sagten die bringer Beethovens Am sarge des M. aber, sagten sie, stehn seine kinder

Und die kinder verfügten daß gespielt werde am sarge des menschen M. die sinfonie nr. 5 c-moll opus 67

AUF EINEN VERTRETER DER MACHT ODER GESPRÄCH ÜBER DAS GEDICHTESCHREIBEN

Sie vergessen, sagte er, wir haben den längeren arm

Dabei ging es um den kopf

HYMNUS AUF EINE FRAU BEIM VERHÖR

Schlimm sei gewesen der augenblick des auskleidens

Dann ausgesetzt ihren blicken habe sie alles erfahren

über sie

VON DER NOTWENDIGKEIT DER ZENSUR

Retuschierbar ist alles

Nur das negativ nicht in uns

DEZEMBER

Stadt, fisch, reglos stehst du in der tiefe

Zugefroren der himmel über uns - - Überwintern, das maul am grund

aus: einundzwanzig variationen über das thema

"die post"

1 Wenn die post hinters fenster fährt blühn die eisblumen gelb

2 Brief du zweimillimeteröffnung der tür zur welt du geöffnete öffnung du lichtschein, durchleuchtet, du

bist angekommen

3 Tochter, briefträgerin vom briefkasten bis zum tisch, deine stimme ist das posthorn

4 O aus einem fremden land, sieh die marken … Wie heißt das land? - - Deutschland, tochter

5 O ist die marke schön: der wolf und die sieben geißlein und seine pfote ist ganz weiß … Wer hat den brief geschrieben?

Vielleicht die sieben geißlein, vielleicht der wolf

… der wolf ist tot!

Im märchen, tochter, nur im märchen

DICHTER SEIN

…. gehn wir in warme länder fort (Jan Skácel)

Entlang dem staunen siedelt das gedicht, da gehn wir hin

Von niemandem gezwungen sein, im brot

anderes zu loben als das brot

IN SALZBURG, AUF DEM MÖNCHSBERG STEHEND

Nach ankunft im westen Europas

Wiederzukehren hierher, können von nun an mich hindern armut nur, krankheit und tod

Im kupferlaub der dächer geht der blick den abend ab

Heimat haben und welt, und nie mehr der lüge den ring küssen müssen

TAGESORDNUNGSPUNKT: DER FRIEDEN

Akademiesitzung in B.

Du reichst die hand Zwei verweigern sie dir Einer von dort einer von hier Und wir sind fast nur vier

DIE MAUER

Als wir sie schleiften, ahnten wir nicht, wie hoch sie ist in uns