(Vom Redner nicht autori- siert) Ehrlich, ich habe keine Frage gehört. Deshalb kann ich jetzt auch nicht antworten.
(Dr. Thomas Beyer (SPD): Es war eine Zwischenintervention, der lernt das nie! Ich sage Ihnen das doch jedes Mal!)
(Vom Redner nicht autori- siert) Meine Damen und Herren, Sie hätten mir eigentlich nur die letzten fünf Minuten zuhören müssen.
(Von der Rednerin nicht autori- siert) Sehr verehrter Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich denke, es ist fast symbolisch, dass wir in dieser letzten Diskussion in diesem Jahr im Rah
men dieser drei Sitzungstage wieder einmal das Thema Bildung haben. Das ist auch deswegen signifikant, weil hier in diesem Hohen Hause in vielen Reden immer wieder über Bildung geredet wird, aber nach wie vor für die Bildung zu wenig getan wird. Daher freut es mich, dass jetzt wieder ein Antrag vorliegt, der dieses Thema aufgreift.
Ich muss dazu feststellen, dass Gott sei Dank Bildung nicht nur in der Schule stattfindet, sonst wäre es möglicherweise noch schlechter um sie bestellt. Jetzt ist also das Thema G 8 zu behandeln. Dabei ist von vor neherein dilettantisch und stümperhaft vorgegangen worden.
In Baden-Württemberg wurde auch von neun auf acht Schuljahre umgestellt. Man hat dort ohne großes Theater ebenfalls mehrere Abiturfächer eingerichtet. Ich frage mich, warum das bei uns nicht gegangen ist.
Herr Eisenreich, Sie haben sich gerade selbst bloßgestellt. Sie sagten, man könne bei diesem Abiturjahrgang noch nicht das fordern, was wir eigentlich für das G 8 fordern müssten, denn das ist von Anfang an nicht so gut gelaufen. Wenn es eine Schulreform gewesen wäre, die von Anfang an korrekt und sorgfältig durchgeführt worden wäre, hätte man jetzt nicht das Problem, dass man heuer noch nicht so etwas verlangen kann, wie man es eigentlich vom Konzept her verlangen müsste.
Nun zu den Anträgen. Wir stimmen dem Antrag der GRÜNEN zu. Ein kleiner Hinweis: Er ist sehr textlastig. Er eignet sich vielleicht als Musterabituraufgabe, vielleicht auf Leistungskursniveau.
Oder vielleicht auch nach dem neuen Niveau. Mit ein paar Absätzen mehr wäre der Antrag vielleicht leichter zu lesen gewesen. Es fordert schon sehr viel, ihn zu verstehen.
Zum Antrag der SPD. Diesem Antrag stimmen wir ebenfalls zu. Der letzte Spiegelstrich darf nicht missverstanden werden. Es geht hier nicht um eine Leistungssenkung, sondern es geht um eine andere Anordnung von Leistungsnachweisen.
Es wird hier wieder nur verlangt zu berichten. Der Herr Spaenle wird sich dann wieder hinstellen und sagen: Ja, wir tun dies und jenes, ohne zu fragen, warum denn so viel getan werden muss. Es muss rumgedoktert werden, weil das Ganze von Anfang an nicht richtig konzipiert wurde. Dieses Herumdoktern als Leistung darzustellen, ist unverschämt. Auf weitere Berichte, was alles gut läuft, verzichten wir. Deswegen lehnen wir diesen FDP-Antrag ab.
Wir sind nach wie vor der Meinung, dass in diesem Hohen Hause im Zusammenhang mit der Bildung zu wenig über die Nachhaltigkeit der Bildung gesprochen wird. Es geht jetzt auch wieder nur um die kleinen Leistungsnachweise. In den großen Leistungsnachweisen aber steckt teilweise das Problem. Wir verlangen hoch punktuelles Wissen ab, aber fordern kein nachhaltiges Wissen.
Ich weise in diesem Zusammenhang noch einmal darauf hin, dass natürlich das größte Problem die Rahmenbedingungen sind, egal, wo es um Bildung geht, und bei allem, was mit Bildung zu tun hat. Wir nehmen zu wenig Geld in die Hand. Wenn man die Debatten der letzten Tage verfolgt, wofür Geld ausgegeben werden muss, dann hapert es gewaltig. Das ist der große Fehler, den wir der nächsten Generation antun.
Wir brauchen kleinere Klassen, mehr Lehrer, neue Unterrichtsmodelle - dann funktioniert auch dieses Modell des G 8 besser.
Und noch ein weiterer Hinweis: Auch bei der Mittelschule stümpern Sie inzwischen vor sich hin. Das ist problematisch. Wir bitten Sie also, im Bildungsbereich wesentlich sorgfältiger zu sein.
Danke, Frau Kollegin Gottstein. Ein Hinweis: Wir führen anschließend die Abstimmung über die jetzt gemeinsam beratenen Dringlichkeitsanträge getrennt durch. Für den Antrag der CSU- und der FDP-Fraktion hat Kollege Kreuzer namentliche Abstimmung beantragt. Das gebe ich hiermit bekannt.
(Dr. Thomas Beyer (SPD): Der weiß schon, warum! - Unruhe - Anhaltende Zurufe des Abgeordneten Sepp Daxenberger (GRÜNE))
Diese Abstimmung findet frühestens in 15 Minuten statt. Frau Kollegin Will, Sie sind nun die nächste Rednerin.
Sehr geehrter Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Umsetzung des G 8 war tatsächlich sehr holprig und nicht wirklich gut vorbereitet. Das haben wir auch immer kritisiert. Nicht richtig ist aber, dass die Lehrpläne nicht überarbeitet worden wären. Die Lehrpläne sind überarbeitet und warten auf ihre Umsetzung.
Wir wollen demnächst auch verfügen, dass die Schulen mehr Eigenständigkeit bekommen, sodass die gesetzten Ziele auch eigenverantwortlich umgesetzt werden müssen und die einzelne Schule in die Lage versetzt wird zu sagen: Da setzen wir Schwerpunkte und da weniger. Das steht aber noch aus.
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die Umgestaltung der neuen gymnasialen Oberstufe gut gelungen ist. Sie wird eigentlich von allen Seiten hoch gelobt.
- doch, doch, doch -, die Schülerinnen und Schüler auf die gestiegenen Anforderungen in Studium und Beruf vorzubereiten. Das hat auch der Philologenverband auf seiner Jahresversammlung in Rosenheim in diesem Jahr bestätigt. Dort wurde gesagt, die Grundkonzeption der neuen Oberstufe sei tragfähig und zukunftsweisend.