Es gibt mir natürlich auch zu denken, dass diese Auffälligkeiten in diesem Maße zunehmen, aber auch da kann der Staat allein sicherlich nicht die Abhilfe schaffen. Da bin ich Frau Hammerström sehr dankbar für den Hinweis, dass alle, die Kinder haben, natürlich auch eine ganz besondere Verantwortung dafür haben, dass diese Kinder möglichst gesund und kindgerecht aufwachsen können und alle Entwicklungschancen haben. Diese Verantwortung müssen wir auch immer wieder benennen, bevor wir uns an unsere eigenen Aufgaben machen, denn wir können von staatlicher Seite wirklich nur das Extra liefern, der normale Alltag spielt sich für die Kinder eben doch zu Hause ab.
Wir haben Schäden durch Passivrauchen oder durch aktiven Alkohol- und Nikotinkonsum von Jugendlichen, aber auch da leisten wir sehr viel an Prävention. Sie wissen, wir haben das Alkoholbündnis im Land gegründet, wir haben uns als erstes das Thema Jugendliche und Alkoholismus herausgesucht oder Gefahren von Missbrauch von Alkohol. Wir sind da sehr erfolgreich. Wir haben jetzt diesen Wettbewerb gestartet, Jugendliche gebeten, sich zu beteiligen, und wir haben da sehr viele qualitativ sehr gute Einsendungen. Wir haben eine Website, weil das nun einmal das Medium ist, mit dem sich Jugendliche heute beschäftigen, wo wir über 50 000
angeklickte Kunden hatten. Das ist ein großer Erfolg für uns, wenn eine staatliche Stelle eine solche Website veröffentlicht, dass es eine derartige Nachfrage gibt. Das ist durchaus nicht üblich, und deswegen, glaube ich, sind wir auch da auf einem richtigen Weg, auch mit den Plakaten und mit den Medien, die wir sonst benutzt haben und die die Jugendlichen offensichtlich sehr gut erreicht haben.
Wir haben natürlich nicht nur das gemacht, was Sie in den Antworten lesen, sondern wir richten uns auch aus auf die Zukunft. Wir haben – beispielhaft will ich das hier nennen – natürlich zukunftsorientiert auch Aktivitäten geplant, zum Beispiel zum Thema Unfallprävention. Gerade da haben wir vor kurzem einen Aktionstag gemeinsam mit der Verkehrswacht, ADAC und vielen anderen Beteiligten gehabt, auch die Polizei war dabei, bei dem ich die Schirmherrschaft hatte und wo hier genau richtig festgestellt wurde, dass besondere Gefahren für Kinder nämlich da lauern, wo sie eigentlich ganz behütet sind, bei ihren Eltern oder Großeltern, bei Verwandten oder Nachbarn im Auto mitgenommen. Da lauern die allergrößten Gefahren, weil es da die höchsten Zahlen an verletzten und leider auch toten Kindern gibt. Auch da müssen wir uns vielleicht alle an die Nase fassen und auch Vorbild sein, damit sich letztlich in den Köpfen festsetzt, dass man Kinder im Straßenverkehr auch sicher transportieren muss.
Wir machen Impfaktionen, wir machen Zahnprophylaxe, Aktionen für gesunde Ernährung und gegen Bewegungsmangel. Wir haben einen Gesundheitswegweiser für Migrantinnen und Migranten geplant, der bis zum Frühjahr 2002 fertig gestellt sein soll. Wir haben im Rahmen der Gesundheitsministerkonferenz im Juni dieses Jahres hier in Bremen, die unter meinem Vorsitz stattfand, eine Länderinitiative auf den Weg gebracht, die die Etablierung wirksamer gesundheitlicher Präventionsstrategien vor allem für sozial benachteiligte Schichten in der Bevölkerung initiieren will, davon können dann natürlich vorrangig Kinder und Jugendliche profitieren. Wir fördern sehr umfangreich Selbsthilfegruppen in diesem Land. Wir unterstützen eine Initiative zur Früherkennung von Hörstörungen, und wir haben nicht zuletzt diese Aufklärungskampagne, auf die ich eben schon zu sprechen kam, zum Thema Alkohol gemacht. Wir sind auch dem Wege, wir entwickeln uns ständig weiter, und ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie uns dann auch im Rahmen der haushaltsmäßigen Begleitung dabei weiter unterstützen würden. – Danke!
Die Bürgerschaft (Landtag) nimmt von der Antwort des Senats, Drucksache 15/765, auf die Große Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Kenntnis.
Meine Damen und Herren, ich schließe die Sitzung der Bürgerschaft (Landtag) und setze den Beginn der Sitzung der Stadtbürgerschaft auf 15.15 Uhr fest.