Protokoll der Sitzung vom 06.05.2004

Zusatzfrage? – Bitte sehr!

Herr Staatsrat, wenn wir von September/Oktober ausgehen, können wir dann davon ausgehen, dass unmittelbar danach auch eine Umsetzung in Bremen erfolgt?

Bitte, Herr Staatsrat!

So zügig wie möglich!

(Abg. R o h m e y e r [CDU]: Vielen Dank!)

Weitere Zusatzfragen liegen nicht vor. Vielen Dank, Herr Staatsrat!

Die dritte Anfrage trägt den Titel „Beteiligung Bremens an der internationalen Grundschulleseuntersuchung“. Die Anfrage ist unterschrieben von den Abgeordneten Frau Allers, Kastendiek und Fraktion der CDU.

Bitte, Frau Kollegin Allers!

Wir fragen den Senat:

Inwiefern beabsichtigt das Land Bremen, sich an der internationalen Grundschulleseuntersuchung 2006 zu beteiligen?

Welches Ziel setzt sich der Senat in Bezug auf das Ergebnis der Grundschulleseuntersuchung im Jahr 2006?

Die Anfrage wird beantwortet von Herrn Staatsrat Köttgen.

Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Für den Senat beantworte ich die Anfrage wie folgt:

Zu Frage eins: Das Plenum der KMK hat bei seiner 305. Sitzung am 4. März 2004 mit der Stimme Bremens der Beteiligung der Bundesrepublik Deutschland an der internationalen Grundschullesestudie zugestimmt. Gleichzeitig hat das Plenum die Amtschefskommission Qualitätssicherung gebeten, nationale Optionen für eine nationale Erweiterung der internationalen Grundschulleseuntersuchung zu prüfen, die die Möglichkeiten einer Normierung und Überprüfung der KMK-Standards für Deutsch und Mathematik in der vierten Jahrgangsstufe des Primarbereichs einbeziehen. Eine weitere Beratung der Angelegenheit ist für die 306. KMK am 3. und 4. Juni 2004 vorgesehen.

Zu Frage zwei: In Bezug auf die Grundschulleseuntersuchung im Jahr 2006 setzt der Senat sich das Ziel, dass die Ergebnisse der Untersuchung aus dem Jahr 2001 deutlich verbessert werden. Abgeleitet aus dem schlechten Abschneiden bei Iglu-E 2001 hat der Senat wichtige Akzente in der Grundschulentwicklung gesetzt und die Schülerstundentafel erhöht, um die Grundschularbeit im Lande Bremen zu stärken.

Wie in anderen Bundesländern auch wurde dabei der Schwerpunkt auf eine konsequente Qualitätsoffensive gesetzt, unter anderem durch die Konkretisierung von Rahmenvorgaben sowie mit der Einführung von Standards und zentralen Vergleichsarbeiten.

Eine Qualitätsverbesserung soll auch durch eine inhaltlich-organisatorische Weiterentwicklung der Grundschulen erreicht werden. Insbesondere die schulinterne Entwicklung eines veränderten Schulanfangs durch die schrittweise Ausweitung jahrgangsübergreifender Unterrichtsformen sowie die Integration der Arbeit der Vorklassen in das Jahrgangslernen werden das Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler stärken.

Das Konzept der verlässlichen Grundschule wird weiter optimiert, und im Rahmen der Betreuungszeit werden Spiel-, Förder- und Betreuungsangebote besser in den Unterrichtsvormittag integriert. Zusatzangebote wie zum Beispiel Leseintensivkurse, LRS-Förderkurse, Leseclubs und Arbeitsgemeinschaften in naturwissenschaftlichen und künstlerischen Bereichen verbessern die Fördermöglichkeiten der Schulen insgesamt. Die Diagnosekompetenz der Lehrkräfte sowie der Umgang mit Heterogenität sind Bestandteile eines umfassenden verbindlichen Lehrerfortbildungsprogramms, das die Professionalität der Lehrkräfte verbessern soll. Die Wirksamkeit all dieser Maßnahmen wird unter anderem durch die neue Studie in 2006 überprüft werden. – Soweit die Antwort des Senats!

Möchten Sie eine Zusatzfrage stellen? – Bitte sehr!

Herr Staatsrat, könnten Sie Ihre Formulierung „die Ergebnisse der Studie 2006 sollen sich deutlich im Vergleich zu denen im Jahr 2001 verbessern“ quantitativ etwas präzisieren?

Bitte, Herr Staatsrat!

Das ist jetzt aber ganz schwierig, das zu quantifizieren,

(Abg. Frau A l l e r s [CDU]: Das ist alles schwierig!)

aber wenn Sie meinen Senator kennen, dann will ich das einmal so beantworten: Er will natürlich in der Spitzenliga mitspielen.

(Beifall bei der SPD)

Haben Sie eine weitere Zusatzfrage? – Bitte sehr!

Ich hoffe, Sie wollen da auch mitspielen!

(Heiterkeit)

Bitte, Herr Staatsrat!

Ich muss Ihnen gestehen, 2006 bin ich im Ruhestand, deswegen habe ich das jetzt so auf meinen Senator bezogen.

(Abg. F o c k e [CDU]: Sagen Sie doch einmal Ihre eigene Meinung!)

Haben Sie eine weitere Zusatzfrage? – Bitte sehr!

Keine Entschuldigung! Die zweite Frage wäre aber, Montag und Dienstag hat ja nun wiederum die Kultusministerkonferenz getagt. Wird es auch wieder eine nationale Ergänzungsstudie geben, und wenn ja, wird sich das Bundesland Bremen auch daran beteiligen?

Bitte, Herr Staatsrat!

Die KMK hat nicht getagt, sie wird tagen. Sie wird, wenn ich das richtig sehe, in der nächsten Woche tagen. Ich gehe davon aus, dass es eine nationale Ergänzungsstudie geben wird. Mit Sicherheit wird sich dann das Land Bremen daran beteiligen.

Eine weitere Zusatzfrage der Kollegin Frau Stahmann! – Bitte schön, Frau Stahmann!

Herr Staatsrat, meine grundsätzliche Kritik oder Anregung für die Verbesserungen nach Iglu möchte ich heute nicht wiederholen. Mich interessiert der Punkt, den Sie eben angesprochen haben. Sie haben gesagt, jahrgangsübergreifendes Lernen wird schrittweise ausgedehnt. Ist das Konsens zwischen den Koalitionsfraktionen, und in welchen Schritten wird jahrgangsübergreifendes Lernen vorangetrieben?

Bitte, Herr Staatsrat!

Frau Stahmann, ich habe Ihnen die Position des Senats vorgetragen. Der Senat trägt immer die Positionen der Koalition vor. Insofern ist das auch die Position der Koalition.

(Beifall bei der SPD)

Ich glaube aber, daran gibt es auch überhaupt keinen Zweifel, dass wir das so wollen. Um Ihnen die einzelnen Schritte zu nennen, dazu bin ich zu we

nig Fachmann, um Ihnen das heute beantworten zu können! Das würde ich gern in der nächsten Deputationssitzung tun, da können wir Ihnen die Schritte dazu im Einzelnen erläutern, wenn Sie damit einverstanden sind.

Haben Sie eine weitere Zusatzfrage? – Bitte sehr!

Ja, bitte! Ich hoffe, dass Sie uns dann eine Vorlage vorlegen können, die die bisherigen Standorte umfasst, wo jahrgangsübergreifend unterrichtet wird, und dass damit dann auch die Ziele verknüpft werden. Kann ich davon ausgehen, dass Sie diese in der nächsten Deputationssitzung vorlegen können?

Bitte, Herr Staatsrat!

Ich meine, das kann ich sicher vorlegen, wo es bisher gemacht worden ist. Das wäre ja noch schöner, wenn wir Ihnen das nicht sagen könnten.

(Abg. Frau S t a h m a n n [Bündnis 90/ Die Grünen]: Und wo es geplant ist!)

Ja!

Weitere Zusatzfragen liegen nicht vor.

Die vierte Anfrage betrifft die Ausbildungswerkstatt Siemens. Die Anfrage ist unterschrieben von den Abgeordneten Frau Ziegert, Frau Wiedemeyer, Böhrnsen und Fraktion der SPD.

Ich bitte Frau Ziegert, die Anfrage zu stellen!