natürlich auch zu solchen Erscheinungen kommt, wie Herr Bensch sie hier gerade geschildert hat, ist uns allen klar.
Es ist auffällig, dass es immer wieder an der Qualität der Informationen mangelt und andererseits an der Auseinandersetzung mit den eigenen Wünschen und Vorstellungen bezüglich Partnerschaft, Lebensund Familienplanung. Leider kommt es, nicht in einem sehr großen Umfang, aber natürlich zu ungewollten Schwangerschaften. Dies ist zum einen auf die Nichtanwendung beziehungsweise falsche Anwendung von Verhütungsmitteln zurückzuführen, zum anderen aber auch auf die Schwierigkeit, mit dem Partner überhaupt über Sexualität sprechen zu können. Sexualpädagogik kann über die Sensibilisierung dieser Themen, aber auch über die Erweiterung von Wissen und Handlungskompetenzen zu Verhütungsfragen dazu beitragen, die Zahl ungewollter Schwangerschaften, vor allem bei Minderjährigen, zu reduzieren. Sie wird sie aber nicht gänzlich verhindern.
Schwangerschaften Minderjähriger sind immer auch eine individuelle Antwort auf gesellschaftliche Probleme. Sie stellen zahlenmäßig zwar nur ein kleines Problem dar, individuell führen sie aber zu gravierenden Problemen in der Entwicklung für die Lebensperspektive der jungen Frauen und Mädchen, wenn die gesellschaftliche Antwort ausbleibt. Die Prävention ungewollter Schwangerschaften und die bestmögliche Betreuung minderjähriger Schwangerer sind aus Sicht der SPD-Fraktion entsprechend auszustatten.
Nach Einschätzung von Fachleuten gehören jugendliche Schwangere meist zur Gruppe der Hauptund Förderschülerinnen oder sind im berufsvorbereitenden Jahr. Soziale Ungleichheit und geringe Teilhabechancen an der Gesellschaft scheinen für junge Frauen bei der Verwirklichung eines Kinderwunsches im Jugendalter eine besondere Rolle zu spielen, während junge Männer ohne echte Berufsperspektive nur wenig bereit sind, Verantwortung für eine Familienplanung zu übernehmen. Hier sind wir gefordert, die Zukunftsperspektiven unserer Jugendlichen so zu verbessern, dass sie erleben, dass diese Gesellschaft sie braucht und wertschätzt.
Es ist aber auch notwendig, das Thema Sexualerziehung in den Berufsschulen im Rahmen eines entsprechenden Curriculums zu verankern und das Thema speziell in Bezug auf Migrantinnen zu betrachten. Die SPD-Fraktion würde sich sehr freuen, wenn sich dies im aktuellen Leitfaden zur Sexualerziehung, der zum Ende des Schuljahres 2006/2007, wie wir ja schon gehört haben, vom Senator für Bildung vorgelegt wird, wiederfindet.
Notwendig ist aber auch nach meiner Auffassung die Entwicklung eines Konzepts zur Prävention sexuell übertragbarer Krankheiten, denn eine veraltete und zufällige Aidsaufklärung ist für die SPD-Fraktion nicht hinnehmbar.
Meine Damen und Herren, sexualpädagogische Arbeit bedeutet neben der Prävention ungewollter Schwangerschaften und sexuell übertragbarer Krankheiten auch die Prävention gewalttätiger Übergriffe und Konflikte. Hier ist es auch nötig, dass Beratungsstellen wie Pro Familia oder Schattenriss die Schulen bei Bedarf unterstützen und im Rahmen von Projekten die intensive Bearbeitung spezieller Problembereiche ermöglichen. Dies scheitert leider – wie ich bereits erwähnte – häufig daran, dass Schulen dafür kein Geld aufwenden können, aber auch daran, dass eine Einrichtung wie zum Beispiel Schattenriss für Bremerhaven nicht zuständig ist. Dort gibt es nach Aussage von Pro Familia viele Anfragen aus Kindertagesstätten und Schulen wegen sexueller Übergriffe. Hier bedarf es dringend einer Unterstützung der Lehrkräfte und, noch wichtiger natürlich, einer Begleitung der Opfer.
Die bestehende Versorgungslücke ist nach Ansicht der SPD-Fraktion schnellstens zu schließen. – Ich bedanke mich!
Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Seit zirka 20 Jahren ist es im Gesetz zur Ordnung des Schulwesens vorgesehen, dass Kinder in der Schule Sexualkundeunterricht haben. Gründe dafür gab es eine ganze Reihe, gebracht hat es aber nichts, ganz im Gegenteil! Die von den Achtundsechzigern propagierte so genannte freie Liebe hat zu einem moralischen Werteverfall sondergleichen geführt. Die dramatischen Folgen sind, dass trotz Ihrer ach so glorreichen Aufklärung zwölfjährige Mädchen, also noch Kinder, Kinder bekommen. Dass die HIV-Neuinfektionen gerade bei den Jugendlichen unkontrollierbar angestiegen sind, beweist doch zunehmend die Sorglosigkeit im Umgang mit der Sexualität trotz der Sexualerziehung und Aufklärung an den Schulen.
Meine Damen und Herren, hinzu kommt noch, zur besten Sendezeit, also am Vormittag oder Nachmittag, werden unsere Kinder durch die SchmuddelTalkshows unzensiert und ungeniert mit den perver
sesten und ekelerregendsten und widerwärtigsten Themen täglich unverantwortlich beschmutzt, besudelt und verblödet. Zum Beispiel sind da solche Themen wie: „Du Schlampe lässt dich von jedem schwängern“, „Du bist bloß ein Flittchen“. Das sind noch die harmlosesten Themen, die meisten anderen Themen kann man vor Ekel nicht einmal aussprechen.
Meine Damen und Herren, Sie sehen, unsere Kinder werden nicht zu früh aufgeklärt, sondern auch durch das Fernsehen täglich mit Perversionen aller Art konfrontiert und besudelt. So lernen unsere Kinder in sehr jungen Jahren unverantwortlich durch die Medien alle Arten von Perversionen kennen. Damit muss zum Schutz unserer Kinder endlich Schluss gemacht werden! Keine andere Generation von Kindern ist mit so viel Perversion und unästhetischen Bildern aufgewachsen, wie es heute der Fall ist. Solch ekelerregende Talkshows wären auch spät abends nicht zu akzeptieren, solche schwachsinnigen Talkshows laufen aber, wie schon erwähnt, vormittags oder nachmittags. Dadurch werden minderjährige Kinder ihrer Kindheit, Naivität beraubt oder besser gesagt: das Verschwinden der Kindheit.
Ich habe eben dieses gesellschaftliche Problem deshalb so ausführlich dargestellt, weil das die schrecklichen und nie wiedergutzumachenden Spätfolgen einer falschen Aufklärung, einer moralisch verwerflichen und erbärmlich gescheiterten achtundsechziger linken Politik sind.
Meine Damen und Herren, Körper und Liebe gehören zum normalen Leben. Darüber muss man auch in der Schule sprechen, das ist ganz klar, aber, das betone ich, mit einer großen Sensibilität und einer dementsprechenden moralischen Wertvorstellung, denn wenn man darüber nicht vernünftig redet, werden sich unsere Kinder selbst etwas dazu denken oder sich ihre Aufklärung aus dem Fernsehen, anderen Medien oder aber von anderen Kindern auf dem Schulhof holen. Die erschreckenden Folgen habe ich Ihnen eben deutlich erklärt.
Deshalb ist es ein Gebot der Stunde, dass Kinder durch ihre Eltern in einem intakten Elternhaus wohlbehütet und mit einer richtigen Wertvorstellung sensibel für das Leben richtig aufgeklärt werden und so durch ihre Eltern etwas über Körper und Liebe erfahren und nicht durch perverse Gesprächsrunden, sprich Talkshows, oder andere Medien. Das ist das Wichtigste überhaupt. Die Familie ist die Keimzelle der Gesellschaft und sonst gar nichts! Die aber wurde schon seit Jahrzehnten von der so genannten Achtundsechziger-Generation in Zusammenarbeit mit den multikulti-wahnsinnigen Gutmenschen rücksichtslos zerstört.
Meine Damen und Herren, ich denke, dass Eltern ihre Kinder besser, rücksichtsvoller und behutsamer aufklären können, als es jeder auch noch so gutgemeinte Sexualunterricht in den Schulen jemals vermitteln könnte. Anstatt sich vielleicht unnötige Sor
gen über den Sexualunterricht an Schulen zu machen, sollten Sie lieber dafür sorgen – und das gehört mit zur Aufklärung, Integration wurde eben schon angesprochen –, dass unsere Mädchen von zahlreichen ausländischen Jugendlichen nicht niederträchtig als deutsche Hurentöchter, als deutsche Nuttentöchter, als deutsche Schlampen und mit noch viel ekligeren Schimpfwörtern, die so eklig sind, dass ich sie hier nicht weiter ausführen möchte, beleidigt und beschimpft werden! Wenn Sie mir nicht glauben, kann ich Ihnen eben einmal kurz einen Ausschnitt zeigen. Sie nennen deutsche Mädchen Hurentöchter, und, Herr Dr. Güldner, das sind auch beim besten Willen, wenn Sie es gern möchten, keine deutschen Schüler.
Meine Damen und Herren, dass unsere Mädchen nicht von ausländischen, in der Mehrzahl ausländischen, Mitschülern sogar während des Unterrichts unsittlich belästigt und begrapscht werden, das gehört auch zum Thema Sexualunterricht und Aufklärung an Schulen. Es ist ja sogar schon so weit, dass sich sehr viele junge Mädchen während der Pause auf die Toilette flüchten müssen, weil sie da einigermaßen vor sexuellen Übergriffen von mehrheitlich ausländischen Schülern sicher sind, aber auch nur deswegen, weil viele ausländische Schüler während der Pausen mit Dealen oder Prügeleien beschäftigt sind.
Um es gleich klarzustellen, selbstverständlich sind nicht alle ausländischen Jugendlichen und Schüler Gewalttäter und Dealer, das habe ich auch ganz klar gesagt, aber zur Aufklärung und zu Sexualunterricht an Schulen gehört auch, dass man in der Mehrzahl solchen ausländischen Schülern und Jugendlichen deutlich macht, dass man unsere deutschen Mädchen mit Achtung, Anstand, Würde und Respekt zu behandeln hat.
Darüber sind wir von der Deutschen Volksunion uns weiterhin im Klaren, dass Ihnen das nicht zu vermitteln ist. Wir werden uns aber dafür hundertprozentig vehement immer einsetzen, das kann ich Ihnen im Namen der Deutschen Volksunion versprechen.
Noch eines zum Abschluss: Vielleicht hätten die Operetten-Gewerkschaftler von ver.di einige Mitglieder bei der Demonstration in Hannover auch früher aufklären sollen, dann hätten sie vielleicht beim Bordellbesuch nicht gedacht, sie wären auf einer VWBetriebsratssitzung. Da wäre vielleicht auch frühe Aufklärung wichtig gewesen.
(Abg. S c h m i d t m a n n [Bündnis 90/Die Grünen]: Lies doch einmal etwas anderes als die „National-Zeitung“!)
Ja, warten Sie doch ab! Wenn Sie hier weiter so unqualifiziert herumschreien, dann übertreffen Sie vielleicht noch mit Ihrem lauten Geplärre und undemokratischen, schäbigen Verhalten sogar die legendäre, großspurige,
nicht ernst zu nehmende Luise Kuschinsky alias HansWerner Olm. Machen Sie ruhig weiter, das trägt zu meiner allgemeinen Erheiterung bei!
Herr Abgeordneter Tittmann, Sie beklagten sich über die Sendungen im Fernsehen, die ich ebenfalls nicht für gut halte.
Ihre Ausführungen hier im Parlament ähneln denen sehr, Herr Kollege Tittmann! Ich bitte Sie doch, sich ein bisschen zu mäßigen!
Aufklärung und Sexualerziehung haben maßgeblich mit Familienpolitik zu tun, falls Sie es nicht wissen. Die Familie mit ihren Moralwertvorstellungen hat Bündnis 90/Die Grünen schon seit Jahrzehnten systematisch zerstört. Nun möchte Bündnis 90/Die Grünen die Familie nicht nur rücksichtslos zerstören, sondern sogar gänzlich abschaffen.
Ich komme darauf, warten Sie ab! Bleiben Sie ganz ruhig! Bleiben Sie ruhig, ich bin doch auch ganz ruhig!
Da Frau Linnert wahrscheinlich nicht die Aussagen ihrer eigenen grünen Jugendorganisation kennt und ich es ja schon angedroht habe, möchte ich ihr
heute einmal ein bisschen auf die Sprünge helfen und Ihnen, Frau Linnert, einige Aussagen und Forderungen bezüglich der Familienpolitik der Grünen, das gehört ja zum Sexualunterricht dazu, Herr Präsident, habe ich gelernt, ins Gedächtnis rufen.
Also, hören Sie jetzt gut zu, Frau Linnert! Herr Präsident, ich darf zitieren: „Grüner Nachwuchs will Ehe abschaffen, Monogamie ist keine Lösung! Die Jugendorganisation vom Bündnis 90/Die Grünen fordert die Abschaffung der Ehe, diese Lebensform sei überholt“, heißt es in einer Berliner öffentlichen Pressemitteilung unter der Überschrift „Monogamie ist keine Lösung“.