standstests, müssen zwischen Ressorts und zwischen verschiedenen Gremien abgestimmt werden, das gibt Reibungsverluste. Ich erkenne an, und das steht außer Zweifel, dass die Erzieherinnen und Erzieher, die Sozialpädagoginnen und -pädagogen und alle Kräfte in Kindergärten hervorragende Arbeit leisten und leisten wollen, aber sie können das gar nicht umsetzen, weil ihnen dazu die Ressourcen sowie die nötige Verzahnung mit den Grundschulen fehlen.
Im Schulentwicklungsprozess arbeiten wir gerade daran, dass dies gelingt, aber hier wäre es gut, alles als Bildungsbereich zu erkennen und Ressortund Fachegoismen zu überwinden, die zwischen den unterschiedlich ausgebildeten Kräften bestehen, denn es gilt doch, alle in ihrer Fachlichkeit anzuerkennen und gerade zu begreifen, welch hohes fachliches Potenzial sowohl Erzieherinnen und Erzieher, Sozialpädagoginnen und -pädagogen als auch Lehrerinnen und Lehrer einbringen können, und wie wichtig dabei die unterschiedlichen Arten des Lernens, des informellen und des formalen, des schulischen und des außerschulischen Lernens sind. Wenn wir dann aber heute Quartiersbildungszentren beispielsweise in Huchting bilden, müssen wir doch feststellen, dass hier und dort koordiniert werden muss, damit die beiden Ressorts das Ganze zusammenbekommen und ein Quartiersbildungszentrum entstehen kann. Ich wünsche mir hier weniger Reibungsverluste, weniger Koordination und mehr konkrete Arbeit.
Es ist ja auch so, dass diese Forderung nicht nur allein von uns erhoben wird. Die CDU hat diese Forderung, wie wir, auch schon seit Jahren auf ihrer Agenda. Sie konnte sie auch hier im Parlament schon vorbringen, sie konnte sie aber nicht durchsetzen. Die Grünen hatten ähnliche Vorstellungen in ihrem Wahlprogramm, sie konnten sie in den Koalitionsverhandlungen nicht durchsetzen. Es gibt ja auch Länder, in denen sozialdemokratische Bildungsministerinnen und -minister ähnliche Gedanken gehabt haben, nämlich zu begreifen, dass dieser Bereich der Bildung als ein Bereich gesehen wird, was wir beispielsweise als Fraktion auch dadurch zum Ausdruck bringen, dass ich eben bildungs- und jugendpolitischer Sprecher bin, denn da muss an ein Ganzes gedacht werden. Damit ist klar: Hier darf es keine Reibungsverluste geben! Diese Reibungsverluste gehen zulasten der Kinder, und diese haben keine Zeit.
Wir müssen hier schneller zu Verbesserungen kommen, die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stellen. Darüber haben wir an anderer Stelle geredet, aber hier gilt es eben, Reibungsverluste zu vermeiden und auch solche Diskussionen, wie wir sie jetzt im Schulentwicklungsausschuss zwischen Frau Dr. Bollinger und Prof. Fthenakis gehabt haben, zu überwinden, damit eben dort entsprechende Wege freigeräumt werden, denn eines ist klar: Die Kinder
Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Dr. Buhlert, ich muss Ihnen ehrlich sagen: Das fand ich ziemlich lau. Reibungsverluste verhindert man nicht dadurch, dass man Überschriften austauscht. Was für ein Unfug!
Ich habe wirklich geglaubt, Sie würden diesen Antrag, nachdem er dreimal auf der Tagesordnung der Bürgerschaft stand, angesichts der aktuellen Diskussion um den Übergang vom Elementar- in den Primarbereich noch zurückziehen. Sie haben ihn im April eingereicht, ohne dass zu diesem Zeitpunkt in den zuständigen Gremien, wie zum Beispiel dem Jugendhilfeausschuss, darüber diskutiert oder abgestimmt worden ist. Das hat mich wirklich sehr gewundert, weil ich sie im Jugendhilfeausschuss immer so erlebe, dass Ihnen möglichst breite Beteiligung und Transparenz unglaublich wichtig ist, und hier bringen Sie einfach über den Kopf des Jugendhilfeausschusses hinweg diesen Antrag ein, das hat mich schon wirklich gewundert.
Es kommt ja vor, dass man klüger wird. Das trifft auf Sie, werte Kolleginnen und Kollegen von der CDU und FDP, offenbar nicht zu, nun gut!
Sehr geehrte Damen und Herren, ich möchte Ihnen gern einmal den Antrag der FDP und der CDU auszugsweise vorstellen! Schon der Einleitungstext ist eine Frechheit! Hier steht: „Bei der Betreuung von Kleinkindern, der Arbeit in Kindergärten und in der Kindertagespflege sollte es demnach nicht nur darum gehen, auf Kinder aufzupassen, sondern sie angemessen und unterstützend zu fördern.“
(Beifall bei der CDU und bei der FDP) ––––––– *) Von der Rednerin nicht überprüft. Ein Schlag in das Gesicht aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren Kitas in Bremen! (Beifall bei der SPD)
Hier wird die gut qualifizierte und engagierte Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kitas, und das auch in dem Bereich der frühkindlichen Bildung, nicht gesehen.
Dann wollen Sie also jetzt sagen, dass es keine angemessene und unterstützende Förderung gibt, sondern auf die Kinder nur aufgepasst wird. Ein starkes Stück! Mit Wertschätzung gegenüber den Mitarbeiterinnen hat das wirklich gar nichts zu tun!
(Beifall bei der SPD – Abg. R ö w e k a m p [CDU]: Das ist die Unwahrheit! Das steht dort doch gar nicht!)
Schon meine Kinder, die inzwischen 14 und 19 Jahre alt sind, haben hervorragende Vorschulprojekte erlebt, und das in enger Abstimmung mit der Grundschule. Ich empfehle Ihnen dazu einmal eine Lektüre: Hier habe ich den Rahmenplan für Bildung und Erziehung im Elementarbereich. Den sollten Sie sich einmal besorgen, damit Sie wissen, worüber Sie sprechen, das könnte hilfreich für Sie sein!
Sie wollen mit Ihrem Antrag etwas verordnen, ohne vorher über Inhalte gesprochen zu haben, und fordern den Senat auf, in den zuständigen Gremien über den Fortgang laufend zu berichten. Na, super! Unser Anspruch ist da etwas anders: Wir wollen nicht verordnen, sondern wir wollen zusammenführen, und das mit allen Akteuren gemeinsam.
Die Anforderung ist: Die Kooperation zwischen Bildung und Soziales mit den jeweiligen Fachqualifikationen zu forcieren. In diesem Kontext müssen fachwissenschaftliche Schwerpunkte definiert werden. Wir befinden uns, wie Sie ja auch wissen, auf genau diesem Weg: Bildung für alle Kinder von Anfang an! Das Rahmenkonzept für Bildung und Erziehung, welches wir vor einer Woche in der Deputation und im Jugendhilfeausschuss auf den Weg gebracht haben, weist genau den richtigen Weg. In der dazu eingerichteten Arbeitsgruppe werden alle Akteure mitgenommen, und zwar vonseiten der Bildung
und der Kinder- und Jugendhilfe. Dabei geht es nicht darum, was oben darübersteht, sondern es geht um das, was darinsteht.
Im Übrigen möchte ich Sie noch darauf hinweisen, dass der Senat für Ressortzuständigkeiten verantwortlich ist.
Wir wollen gleiche Einstiegschancen für alle Kinder, dabei spielt Bildung von Anfang an eine entscheidende Rolle. Wir sind auch überzeugt von der fachlich guten Arbeit in unseren Kitas und haben mit dem Ausbauprogramm den Schritt in die richtige Richtung gemacht. Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut, sondern auch für das, was man nicht tut!
Wir sind verantwortlich dafür, dass wir uns auf Inhalte und nicht auf Überschriften konzentrieren, und Sie sind verantwortlich dafür, dass Sie sich nicht konstruktiv und zielführend an den Prozessen beteiligen. Dass wir Ihren Antrag gern ablehnen, wird Sie jetzt nicht überraschen. – Vielen Dank!
Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Den Antrag der FDP und der CDU werde ich jetzt nicht vorstellen. Das mache ich nicht mit Anträgen, die nicht unsere Fraktion oder die Koalition gestellt haben. Auch wenn das vielleicht sehr höflich war von der Kollegin Garling, aber das überlasse ich dann doch noch einmal dem Kollegen von der CDU, Herrn Rohmeyer!
Wir Grünen wollen eine exzellente Sprachförderung, das habe ich gestern deutlich gemacht. Wir wollen das, was wir bisher haben, ganz eindeutig verbessern. Wir wollen auch einen Bildungsplan für null- bis zehnjährige Kinder haben. Wir wollen eine gemeinsame Aus- und Fortbildung der Pädagoginnen in Kitas und Schulen haben. Wir wollen eine ganz enge Zusammenarbeit im Sinne der Kinder haben. Die Bildung in diesem Bereich muss von den Kindern ausgedacht werden. Sie versuchen, das mit dem Antrag heute mit einer Strukturdiskussion zu lösen. Das kann ein Ansatz sein, aber das ist ein Ansatz, der uns in dieser Frage nicht überzeugt, weil wir glauben, dass ––––––– *) Von der Rednerin nicht überprüft.
Ich will ja gar nicht verhehlen, dass ich eine gewisse Sympathie dafür habe, wie Sie es auch im Schulausschuss vorgestellt haben, dass Sie gesagt haben, wenn die beiden Bereiche zusammen verschmolzen werden, könnte man viel effektiver Dinge abstimmen. Dafür spricht einiges, aber ich glaube auch, dass wir mittlerweile gute Strukturen geschaffen haben. Wir fangen nicht bei null an, sondern Bremen hat manche Pfunde in dem Bereich der Zusammenarbeit von Kindergarten und Grundschule vorzuweisen, darüber sind Sie, finde ich, ein bisschen leichtfüßig hinweggegangen.
Wir haben beispielsweise die Grundschule am Pfälzer Weg, von der heute auch ein Foto in der Zeitung ist, die in der Nachbarschaft zur Koblenzer Straße liegt, der weiterführenden Schule. Die Grundschule am Pfälzer Weg ist eine Grundschule, die den Kindergarten bereits im Gebäude integriert hat. Ich glaube, das ist ein viel wirkungsvolleres Modell als das, was Sie an dieser Stelle vorschlagen.
Ein gemeinsames Ressortschild schafft noch nicht die Zusammenarbeit, sondern die Zusammenarbeit unter einem gemeinsamen Dach und die gemeinsame Absprache, das gemeinsame Zusammenwirken und die gemeinsame Arbeit, die man dann auch mit den Eltern an dieser Stelle macht, das sind viel bessere Modelle, die man da vorantreiben kann.
Wir haben in Bremen auch den Studiengang frühkindliche Bildung. Dort studieren bereits Erzieherinnen und Erzieher, und auch Grundschulpädagogen schreiben sich dafür ein. Auch da wird bereits Zusammenarbeit gelebt. Dafür brauchen wir nicht den Antrag von FDP und CDU, sondern die Fachkräfte sind an dieser Stelle schon viel weiter. Die wissen, dass sie sich aufeinander zu bewegen müssen, und das ist ein Grund dafür, dass wir auch sagen, dieser Antrag zu diesem Zeitpunkt ist für uns einer, den wir nicht mitmachen werden.
Wir befinden uns auf einer Aufholjagd, wir müssen Anschluss an die anderen Bundesländer finden. Ich glaube aber auch, dass wir ganz dringend Anschluss an die anderen europäischen Länder finden müssen, denn heute kann man in der Zeitung auch noch einmal nachlesen, dass Versäumnisse in der Bildungspolitik sich auch in Problemen niederschlagen, die wir dann in der Wirtschaft haben.
Wir werden richtige Probleme in der deutschen Wirtschaft bekommen, wenn wir es nicht schaffen, alle Kinder – egal, welchen Bildungsstand die Eltern haben, egal, ob die Eltern arbeitslos oder Akademiker sind – möglichst früh zu fördern. Dann werden wir später Probleme haben, hochqualifizierte Arbeitsplätze und auch alle anderen Arbeitsplätze in Deutschland zu besetzen. Dort müssen wir anfangen, und dazu brauchen wir nicht den Antrag der FDP und der CDU, dafür brauchen wir einfach eine enge Zusammenarbeit vor Ort, und daran muss man auch anknüpfen.
Die Koalition hat ja gestern deutlich gemacht, dass wir konkrete Vorschläge machen werden, dass wir auch konkrete Maßnahmen hier vorlegen werden, die wir finanziell hinterlegen. Ich glaube, dass wir bei jedem Kind eine Sprachstandserhebung machen müssen, dass wir das, was wir im Kindergarten tun, welche Maßnahmen im Kindergarten stattgefunden haben, später den Grundschullehrerinnen mitteilen müssen, weil die Stunde null nicht in der Schule schlägt, sondern auch vorher schon viele Prozesse und Gespräche stattgefunden haben. Das ist in der Tat ein ganz wichtiger Punkt, der ja bei Ihrem Antrag auch mitschwingt, dass das Wissen über die Kinder und auch ihre Entwicklung mit weitergeht.
Wir wollen Portfolios, so wie in den skandinavischen Ländern. Die laufen vom Kindergarten bis in die Grundschule und auch weiter im Schulsystem, sodass Kinder in ihren Kompetenzen einfach besser gefördert werden. Das heißt nicht, dass wir in Testeritis ausarten, sondern dass wir uns über besondere Stärken der Kinder Gewissheit verschaffen, weil es auch darum geht, Kinder in ihren Talenten ganz eindeutig zu fördern, aber es geht eben auch darum, wenn man feststellt, dass bestimmte Defizite da sind – im Spracherwerb der deutschen Sprache, aber auch bei der Sprechfähigkeit, das ist mittlerweise ja ein ganz großes Problem auch schon bei Kindern, die in Deutschland geboren sind, die deutsche Eltern haben –, dann muss Förderung greifen, und dann müssen Bildung und Kindergarten auch ganz eng an dieser Stelle zusammenarbeiten.